Designer-Küche und Lift in den 1. Stock: Krenn fordert standesgemäßen Alterssitz

NEWS: Altbischof will Luxusvilla als neues Zuhause Pompöser Umbau kostet mehrere hunderttausend Euro

Das Gebäude befindet sich auf dem Areal des Bildungshauses Sankt Hippolyt – ein, wie der Homepage zu entnehmen ist, „gastfreundlicher Ort für Menschen, die ihre persönlichen, beruflichen, kreativen und sozialen Fähigkeiten entwickeln wollen, Orientierung in Lebens- und Glaubensfragen suchen oder ihr sozialpolitisches Bewusstsein schärfen möchten“. Also wie geschaffen für Kurt Krenn.

Seine lang gediente Sekretärin Jutta Kern hat bereits die Räumlichkeiten im ersten Stock des Gebäudes begutachtet. Im Erdgeschoß des noblen Palais wohnen der Ordinariatskanzler und ein Theologieprofessor. Nach dem Tode des Vormieters steht an sich dem sofortigen Einzug von Bruder Kurt nichts mehr im Wege. Das Problem ist nur: Krenn findet die Räume, die sich einst die Eltern des stellvertretenden „Presse“-Chefredakteurs Michael Prüller mit ihren fünf Kindern teilen mussten, seiner nicht würdig.

Abendmahl in Designer-Küche
Und so verlangt Krenn von seinem Exvisitator und Nachfolger, Bischof Klaus Küng, dass ihm die Diözese einen Umbau in Millionenhöhe finanziert. Vehement erhebt er Anspruch auf ein repräsentatives Anwesen – und das ohne falsche Bescheidenheit: Er begehrt ein vornehmes Empfangszimmer, ein eigenes Sekretariat und – da die Liebe Gottes offensichtlich durch den Magen geht – eine neue Designer-Küche. Den alten Herd findet der Freund so mancher Haubenköche unzumutbar. Zudem verlangt er einen Lift in den ersten Stock – die teuerste Investition, da mehrere Decken durchbrochen werden müssen. Geschätzte Umbaukosten: einige hunderttausend Euro.

Eigene Köchin statt Messopfer
Auch auf seine Sekretärin will der zwangspensionierte Würdenträger nicht verzichten: Jutta Kern soll ihm auf Kosten der Diözese weiterhin ihre Dienste leisten. Zum altbischöflichen Stab gehört außerdem eine Pfarrersköchin. Die Küchenfee ist Mitglied der Auerbacher Schulschwestern – ein deutscher Orden, der in der Oberpfalz eigene Schulen betreibt. Vor ein paar Jahren sorgten die Himmelsbräute
für einen „Sexskandal“ der anderen Art: Sie unterzogen die staatlichen Biologiebücher einer rigorosen Zensur und rissen manuell alle Aufklärungsseiten heraus.

Ob des rauen geistigen Klimas in Deutschland – das Kultusministerium drohte, ihnen die staatliche Anerkennung zu entziehen – wanderte eine fromme Nonnendelegation nach St. Pölten aus, wo sie Bischof Kurt den Haushalt führen durfte.

In St. Pölten wird derweil die Bescheidenheit von Krenns Vorgänger gepriesen: Der am 28. Jänner 2004 verstorbene Franz Zak – er leitete die Diözese 17 Jahre lang – verbrachte seinen Lebensabend in einem Caritas-Altenheim. „Er wohnte auf zwei kleinen Zimmern“, sagt ein Angestellter der Diözese wehmütig. Er befürchtet dasselbe wie die „Dissidenten“ der Krenn-Ära: Wenn die Gläubigen von Krenns luxuriösem Alterssitz erfahren, gibt es noch mehr Kirchenaustritte.