Der Lebenslauf von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil

Diplomat begann seine Karriere im Bundeskanzleramt 1992 Wahl zum siebten Präsidenten Österreichs

1969 wurde er mit der Errichtung eines österreichischen Generalkonsulats in Los Angeles betraut.

Ab 1974 war er für die Übersiedlung wichtiger UN-Organisationen nach Wien zuständig.

1978 wurde Dr. Klestil zum österreichischen Botschafter bei den Vereinten Nationen berufen und wechselte 1982 als österreichischer Botschafter in den USA nach Washington D.C.

1987 wurde er Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten und damit ranghöchster Beamter des Außenministeriums. 1992 nominierte ihn die Österreichische Volkspartei als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl.

Wahl zum Bundespräsidenten
Im 2. Wahlgang wurde er mit 56,9 % der Stimmen als Nachfolger von Bundespräsident Dr. Kurt Waldheim zum österreichischen Staatsoberhaupt gewählt (Amtsantritt am 8. Juli 1992).

In seiner sechsjährigen ersten Amtsperiode legte Dr. Klestil von 1992 bis 1998 neben seiner intensiven Beschäftigung mit innenpolitischen Fragen einen besonderen Schwerpunkt auf Besuchskontakte. Im Hinblick auf die Öffnung der Ostgrenzen und die Beteiligung Österreichs am europäischen Integrationsprozess standen Besuche bei den europäischen Nachbarn, den europäischen Institutionen und den jungen Demokratien in Zentral- und Osteuropa im Vordergrund. Auf seine Initiative gehen die seit 1993 stattfindenden alljährlichen Treffen der zentraleuropäischen Staatsoberhäupter und die seit 1996 in Salzburg stattfindenden Tagungen des „European Economic Summit“ zwischen Spitzenpolitikern aus Zentral- und Osteuropa mit internationalen Wirtschaftsführern zurück.

Reiseschwerpunkt bei ehemaligen Ost-Block-Staaten
Bundespräsident Dr. Klestil besuchte alle Mitgliedsstaaten der EU und war wesentlich an der Vorbereitung des österreichischen EU-Beitritts beteiligt. Staatsbesuche führten ihn überdies vor allem in den Nahen Osten und nach Asien. Besondere Beachtung fand seine Reise nach Israel, wo er in einer Rede vor der Knesseth die Rolle von Österreichern während der Zeit der NS-Diktatur zur Sprache brachte.

Wiederwahl 1998
Bei seiner Wiederwahl am 19. April 1998 erhielt Dr. Thomas Klestil 63,4 % der Stimmen und wurde am 8. Juli 1998 vor der Bundesversammlung für weitere sechs Jahre angelobt.

Nach den Nationalratswahlen 1999 widmete sich der Bundespräsident intensiv den Fragen der Regierungsbildung unter veränderten Vorzeichen und der Erarbeitung wichtiger Leitlinien für das Programm in der neuen Legislaturperiode. Die Arbeits- und Staatsbesuche in der zweiten Amtsperiode von Dr. Klestil standen ganz im Zeichen der EU-Osterweiterung, der Stabilisierung auf dem Balkan und der Verstärkung der österreichischen Handelsbeziehungen mit dem arabischen Raum, Rußland, Japan und der Volksrepublik China, wobei der Bundespräsident in der Regel bei seinen Reisen von großen Wirtschaftsdelegationen begleitet wurde.

Thomas Klestil wurde 71 Jahre alt.

(red)