Das Corona-Protokoll: Unser
Leben in der Geisterstadt

Der gebürtige Österreicher Dominik Wurzer und seine chinesische Frau wurden am 9. Februar aus Wuhan ausgeflogen. Für News schreibt er über das Leben in der Millionenmetropole nach dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie und darüber, warum sie sich schließlich doch für die Evakuierung entschieden.

von Cover - Das Corona-Protokoll: Unser
Leben in der Geisterstadt © Bild: News/Wurzer

Es ist der 31. 12. 2019, als wir das erste Mal über Sina Weibo (die chinesische Twitter-Alternative) und Wechat (die chinesische
Whatsapp-Alternative) von einem neuartigen Virus erfahren, der nur zehn Kilometer von unserer Wohnung entfernt aufgetreten sein soll. Zunächst als „Gerücht“ abgetan, bestätigt die Regierung von Wuhan ein paar Tage später, dass sich Menschen mit einem neuen Coronavirus infiziert haben.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinerlei offizielle Informationen darüber, was das genau bedeutet, was auf uns zukommen wird und wie gefährlich dieser Virus sein kann. Unser Leben verläuft weiter wie bisher: Wir gehen ins Kino, essen in Restaurants und nehmen an der Jahresabschlussfeier der Universität teil. Um sicherzugehen, tragen wir aber seit Ende Dezember ohnehin Gesichtsmasken, sobald wir unsere Wohnung verlassen. Das ist allerdings nichts Ungewöhnliches, da diese Masken in China aufgrund der schlechten Luft ohnehin häufig zum Einsatz kommen.

Ganz China bereitet sich zu diesem Zeitpunkt auf den Jahreshöhepunkt, das chinesische Neujahrsfest, vor. Es ist die einzige Gelegenheit für alle 1,4 Milliarden Chinesen, gleichzeitig ein bis zwei Wochen Urlaub zu nehmen. Traditionell besuchen viele Chinesen ihre Familien. Auch wir wollen zur Familie meiner Frau, die in einer – für chinesische Verhältnisse – kleinen Stadt mit rund 600.000 Einwohnern, etwa 400 Kilometer von Wuhan entfernt, lebt.

Den kompletten Beitrag können Sie in der aktuellen Printausgabe von News (Nr. 7/2020) nachlesen!