First Lady ist ein Popstar

Die Frau von Chinas neuem KP-Vorsitzenden ist eine berühmte Sängerin

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Peng Liyuan ist in China wegen ihrer patriotischen Schlagerlieder bekannt. Auch tritt sie immer wieder für die Armee auf. Erst in den letzten Jahren zog sie sich mehr und mehr aus ihrer aktiven Gesangskarriere zurück, um sich stärker karitativen Zwecken widmen zu können. Beispielsweise setzt sie sich für Aids-Aufklärung ein, in China immer noch ein Tabuthema.

Sie ist auch selbst politisch aktiv und Mitglied der kommunistischen Partei. Unter anderem sitzt sie für diese auch in der Konsultativkonferenz Chinas, einer Art beratendem Oberhaus ohne wirkliche politische Macht.

Neue Rolle gesucht

Unklar ist ob Peng auch weiterhin in der Öffentlichkeit Glänzen darf, wenn ihr Mann sein neues Amt antritt. Denn Xi Jinping ist Chinas neuer Staatschef und in China hat es Tradition, dass man First Ladys öffentlich kaum wahrnimmt. Der Grund dafür liegt vor allem im abschreckenden Beispiel von Mao Tse Tungs letzter Ehefrau Jiang Qing, einer berühmten Schauspielerin, der Gräuel während der Zeit der Kulturrevolution zur Last gelegt werden und die als berühmt-berüchtigtes Mitglied der Viererbande in die Geschichte einging.

Seither gilt das strikte Gebot für First Ladies sich öffentlich zurückzuhalten.
Mit Peng Liyuan die wegen ihrer Schönheit und der Schönheit ihrer Stimme bei weiten Teilen der Bevölkerung sehr beliebt ist, könnte sich das nun ändern. Ob sie weiterhin davon singt, dass die Volksbefreiungsarmee das Volk befreit, gilt es aber abzuwarten. Vermutlich dürfte ihre Rolle nun aber repräsentativer ausfallen.

Wenig beeindruckend fand sie übrigens ihren Ehemann, wenigstens anfangs. Dieser war ihr zu hölzern und auch zu alt. Davon dürfen die Chinesen nun aber nichts mehr wissen, denn im Vorfeld der Machtübergabe wurden derartige Geschichten von der Zensur aus den Medien entfernt.

Ehemann tritt Amt an

Der chinesische Vizepräsident Xi Jinping ist neuer Parteichef Chinas. Auf der Sitzung der neuen Zentralkomitees am Donnerstag in Peking wurde der 59-Jährige zum Nachfolger des - aus Altersgründen - ausgeschiedenen Hu Jintao (69) gemacht. Xi werde auch die Führung des chinesischen Militärs übernehmen, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag.

Der neue Parteiführer soll im Zuge des Generationswechsels auf der Jahrestagung des Parlaments im nächsten März auch neuer Präsident werden. Neben Xi gehört dem Ständigen Ausschuss des Politbüros, dem mächtigsten Parteigremium, auch Vize-Regierungschef Li Keqiang an. Er wurde als Nachfolger von Ministerpräsident Wen Jiabao benannt. Alle sieben Mitglieder des Ständigen Ausschusses sollten sich nach ihrer Wahl durch das Zentralkomitee der Öffentlichkeit vorstellen. Das ZK war durch den Parteitag der KP, der am Mittwoch zu Ende ging, neu bestimmt worden.

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