Carolins Tod aufgeklärt - Mutter: "Wir prügelten Kind zu Tode"

Totes bayrisches Mädchen identifiziert Eltern der 3-Jährigen wurden in Italien festgenommen - Rätselraten über Motiv

Carolins Tod aufgeklärt - Mutter: "Wir prügelten Kind zu Tode"

Die italienische Polizei hatte das Paar in der Hafenstadt Brindisi verhaftet. Die Frau selbst soll einem Angestellten einer Herberge durch Gesten zu verstehen gegeben haben, die Polizei zu holen. Beide seien dringend tatverdächtig, das drei Jahre alte Mädchen misshandelt und zu Tode geprügelt zu haben, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz in Krumbach.

Die 24-jährige Polin habe in Italien erst gestanden, nachdem eine polnische Übersetzerin dazugekommen war. Sie sagte den Ermittlern, ihren Begleiter erst vor einem Monat kennen gelernt zu haben. Dieser habe das Kind bereits bald darauf misshandelt und geschlagen. Sie habe dabei hilflos zugesehen.

Zugleich gab den Angaben nach zu, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Beide hätten das Kind auf der Straße schwer misshandelt und geschlagen, sagte sie.

Nach den Schlägen habe sie gemerkt, dass das Mädchen sich nicht mehr rühre. Darauf überredete sie den Mann, das misshandelte Kind gemeinsam in das Krankenhaus zu bringen. Als sie gemerkt hätten, dass es kaum noch atme, hätten sie es abgelegt und seien geflüchtet, berichtete ANSA aus dem Geständnis.

Grausame Misshandlung
Carolin war am vergangenen Montag nackt und kahl geschoren in ein Tuch gewickelt in einer Damentoilette der Weißenhorner Stiftsklinik gefunden worden. Stunden später starb das Kind. Die Obduktion der Leiche ergab, dass durch "stumpfe Gewalteinwirkung" eine zentrale Lähmung mit Todesfolge eingetreten war.

Das Mädchen hatte durch die brutalen Schläge am gesamten Körper Schwellungen und Hämatome. Nach Auffassung von Gerichtsmedizinern hatte das Mädchen eine "nur sehr geringe Überlebenschance". Das Kind hatte in der Toilette mehrere Stunden lang unentdeckt gelegen.

Motiv im Dunkeln
Nach noch unbestätigten Berichten sollen sich die 24-Jährige und ihr Lebensgefährte bereits am Dienstag zusammen mit dem Bruder des Mannes nach Italien abgesetzt haben. Über das Motiv, das eigene Kind umzubringen, herrschte am Freitag weiter Rätselraten. Die Obduktion hatte keine Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch gebracht.

Am Wohnort des Paares, im Weißenhorner Ortsteil Biberachzell, wurden Spuren gesichert. Dort hatte das Paar vor seinem Verschwinden in einem Einfamilienhaus am Ortsrand, umgeben von Feldern, gelebt. (apa)