Bundestheater: Finanzreserven reichen noch bis 2020

Positive Bilanzen für Geschäftsjahr 2016/17

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Kirchers Projekte wie "Evaluierung des Kartenvertriebs", "Evaluierung der IT-Landschaft" und "Gelebte Compliance-Kultur" hätten "die deutliche Zustimmung des Ministers gefunden". Die Frage einer ab 2021 notwendigen Erhöhung der Basisabgeltung sei allerdings nicht konkret besprochen worden, so der Holding-Chef, der jedoch einmal mehr betonte: Bis Ende der laufenden Dreijahresplanung bis 2019/20 "können wir mit den vorhandenen Mitteln auskommen", danach brauche man schon alleine wegen der jährlich um mindestens vier Millionen Euro steigenden Personalkosten zusätzliche Mittel. Real läge die heutige Basisabgeltung (162,9 Millionen Euro jährlich) aufgrund der Inflationsrate deutlich geringer als 1999, sagte Kircher-Stellvertreter Othmar Stoss.

Zwar ist die nächste Drei-Jahres-Vorschau noch nicht gesichert, Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit sieht Kircher jedoch rosig: "Es war ein sehr ereignisreiches und erfolgreiches Geschäftsjahr. Es tut sich sehr viel in den Bundestheatern." Finanzbuchhaltung und Personalverrechnung wurden unter dem Dach der Holding zusammengelegt. Der Verkauf des Stöckelgebäudes im Hanuschhof "war notwendig, um aus der Finanzkrise rauszukommen", das nun entwickelte "Immobilienkonzept 2" sieht nur eine bessere Verwertung, nicht aber einen weiteren Verkauf von Liegenschaften vor. "Seit der Ausgliederung haben wir die Immobilien vermehrt und nicht geschmälert, das Anlagevermögen ist größer, nicht kleiner", betonte Art-for-Art-Geschäftsführer Josef Kirchberger.

Man werde auch künftig "jeden Euro zweimal umdrehen und alle wirtschaftliche Potenziale ausschöpfen", sagte Kircher, der sich zur Frage, wie sich die Vorbereitungen auf die neuen Direktionen am Burgtheater (Martin Kusej übernimmt 2019) und Staatsoper (Bogdan Roscic kommt 2020) finanziell auswirkten, nicht konkret äußern wollte. Man stimme sich jedoch zumindest quartalsweise ab. Neulich in der "Presse" geäußerte Vorwürfe von Staatsopern-Direktor Dominique Meyer, das novellierte Bundestheaterorganisationsgesetz habe "nur mehr Bürokratie" gebracht, wies Kircher zurück. Der Rechnungshof-Bericht über die Staatsoper liege ihm zur Kommentierung vor, äußern wolle er sich erst nach dessen offizieller Veröffentlichung, so der Holding-Chef.

2016/17 wurde in allen Bühnengesellschaften positiv bilanziert, dank der ART for ART verzeichnet der Konzern einen Jahresgewinn von 22,9 Mio. Euro. Fast 37 Millionen Euro Bilanzgewinn bieten einen guten Polster für die kommenden dürren Jahre. "Die Kartenerlöse aller Bühnengesellschaften sind auf höchstem Niveau", verkündete Kircher stolz, stellte jedoch mögliche Änderungen beim Ticketing in den Raum - bei Flug- und Hotelbuchungen gebe es schließlich auch keine Fixpreise mehr. Bei Burgtheater und Staatsoper wurden Rekordeinnahmen aus dem Kartenverkauf erzielt, in der Volksoper verzeichnete man nach den Rekordwerten des Vorjahres die zweithöchste je erzielten Einnahmen. In allen drei Häusern gab es jedoch geringfügige Besucherrückgänge.

~ Jahresgewi Bilanzgewi Besucherzah Sitzplatzau Karteneinna nn 2016/17 nn/verlust len slastung hmen / durchschnit tlicher Ticketpreis STAATSOPER 2,34 Mio. 5,08 Mio. 601.624 98,1 35,39 Mio. Euro Euro (-8.892) Prozent Euro / 58,8 (+0,4 Euro Prozent) VOLKSOPER 1,77 Mio. 3,51 Mio. 298.714 78,1 8,98 Mio. Euro Euro (-16.668) Prozent Euro / 30,1 (-5,1 Euro Prozent) BURGTHEATE 2,42 Mio. 0,86 Mio. 389.145 76,5 9,42 Mio. R Euro Euro (-1.805) Prozent Euro / 24,2 (+0,4 Euro Prozent) Bundesthea 22,94 Mio. 36,99 Mio. terkonzern Euro Euro (inkl. ART for ART u. Holding) ~

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