Bundespräsidenten-Wahl:
So war die letzte Elefantenrunde

Bei den sechs Bundespräsidenten-Kandidaten kristallisierte sich kein Favorit heraus

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Fakten - Bundespräsidenten-Wahl:
So war die letzte Elefantenrunde

Gewinner und Verlierer

Eine Analyse von Julia Ortner.

© Video: News.at

Khol gegen Griss

Khol nahm gleich die erste Runde zum Anlass, um Griss den Wunsch nach dem Hereinwinken weiterer 90.000 Flüchtlinge zu attestieren. "Sie überholen Van der Bellen links", so der ÖVP-Kandidat. Diese sprach von einer böswilligen Unterstellung. "Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut." Ihr sei ein fairer Umgang miteinander wichtig, Polarisierung und die Suche nach Schwächen des Gegners sei überflüssig. Dass sie "irgendeine Sympathie für das Naziregime hegen könnte", wie ihr zuletzt aufgrund einer Interviewäußerung unterstellt wurde, wies Griss vehement zurück. Khol betonte, als Präsident ein Brückenbauer sein zu wollen.

Hofer "kein Rambo", aber für Österreicher

Sanft versuchte sich Hofer zu geben. "Von Rambo bin ich weit entfernt", unterstrich er, betonte aber bald, ein aktiver Bundespräsident sein zu wollen - und zwar gegen einen EU-Beitritt der Türkei und vor allem für die Österreicher. "Sie werden sich wundern, was alles gehen wird."

Van der Bellen bleibt bei Angelobungskurs

Der Grüne Alexander Van der Bellen zeigte sich von dieser Andeutung wenig begeistert. "Ich möchte mich nicht wundern", so sein Kommentar. Eine FPÖ-geführte Regierung bezeichnete er in Bezug auf Europa als Schaden, den er nach bestem Wissen und Gewissen von Österreich abzuwenden versuchen werde. "Das ist für meine Wähler sehr wichtig."

Bälle für Hundstorfer unproblematisch

SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer versprach eine sachorientierte Politik. "Ein Populist, das bin ich nicht." Mit der Repräsentation hätte er hingegen kein Problem, besuche er doch alljährlich sehr gerne eine große Zahl an Bällen. Für Lacher sowohl im Publikum als auch bei seinen Widersachern sorgte er mit seiner Beteuerung, das Parteibuch der von ihm bestellten Spitzenbeamten nicht zu kennen.

Lugner gibt es billiger

Lugner versuchte die Unabhängigkeit Griss' ("ein bisserl rosa ist sie aber schon") und Van der Bellens, den er nach seiner Parteimitgliedschaft fragte, in Zweifel zu ziehen. Er wetterte gegen die "Zweiparteiendiktatur" von SPÖ und ÖVP und kritisierte die hohen Ausgaben für das Bundespräsidentenamt. "Ich würde es um 500.000 Euro billiger machen", versprach er. Von Hofer bekam Lugner als einziger Ehrlichkeit attestiert. "Samma zwa Ehrliche", freute sich der Baumeister.

Public Viewing und Experten-Einschätzung

Ein Public Viewing der Elefantenrunde für politische Feinspitze: Das hat neuwal.com geboten. Wie entscheidend ist die große TV-Debatte tatsächlich? Das sagen die Experten.

© Video: News.at

Die besten Sager

"Wenn ein Vortrag eine Stunde dauert, dann muss ich bis zu drei Stunden für die Selfies danach einplanen." - Hofer

"Die Frauen sollen nicht zum Bundesheer, die haben Kinder zu kriegen." - Lugner

"Ich bin mit sehr, sehr vielen Menschen zusammengekommen. Es wurden an die 40.000 Fotos gemacht. Man hat den breiten Khol, den bunten Khol kennengelernt." - Khol

"Von mir haben Sie auch als Minister selten die Schlagzeile von morgen bekommen. Das bin ich einfach nicht." - Hundstorfer

"Da muss ma auch amal mit der Regierung reden: Was tu’ ma, damit ma unsere Probleme lösen?" - Lugner

"Man kann nie alles richtig machen, aber insgesamt haben wir das verdammt gut gemacht." - Van der Bellen

"Platz eins, zwei und drei können knapp beinander liegen." - Van der Bellen

"Platz vier und fünf können auch eng beisammen liegen." - Hundstorfer

"Ein Lagerwahlkampf zwischen Blau und Grün ist das Letzte, was Österreich braucht." - Griss

"Der Bundespräsident ist nicht der Super-Bundeskanzler." - Khol

"Aufgabe des Bundespräsidenten ist es nicht, um die Schlagzeile des nächsten Tages zu kämpfen." - Van der Bellen

"Sie überholen Van der Bellen links!" - Khol zu Griss

Es kann niemand ernsthaft annehmen, dass ist Sympathie mit dem Nazi-Regime hege" - Griss

"Herr Khol präsentiert sich als Jörg Haider ..." - Hofer

"Naja, sie ist schon ein bisserl Rosa." - Lugner zu Griss

"Ich glaub’, der Rohani würd’ sich jetzt nicht dran stören, wenn er einen nackten Apollo sieht, das würd’ er überleben." - Lugner


"Es wird ein Dreier" - Van der Bellens Siegerprognose

So verbringen die Kandidaten den Wahlsonntag

Betont ruhig gehen die Bundespräsidentschafts-Kandidaten am Sonntag den Wahltag an. Die Stimmabgaben werden am Vormittag erledigt, das Mittagessen genießt man im privaten Kreis. So richtig aufregend wird es dann kurz vor Wahlschluss.

Rudolf Hundstorfer geht um 9.30 Uhr in Wien-Mariahilf wählen. Danach verbringt er seine Zeit - inklusive Mittagessen - privat, ohne "besondere Programmpunkte", wie es aus seinem Team heißt. Gegen sechs bricht er in die Hofburg zur Wahlzentrale auf. Von dort sendet auch der ORF seine Live-Einstige, und der neue Innenminister wird schließlich das vorläufige Endergebnis verkünden. Hundstorfers Wahlkampf-Team trifft sich vor Wahlschluss in der Parteizentrale in der Löwelstraße, wo keine Wahlparty geplant ist, die Türen aber für Medienvertreter und Unterstützer geöffnet werden.

ÖVP-Kandidat Andreas Khol gibt am Vormittag im noblen Wiener Bezirk Hietzing seine Stimme ab. Den Wahltag verbringt er nach Angaben seiner Sprecherin dann im Kreis der Familie und mit Freunden, bevor er im Lauf des Nachmittags in die ÖVP-Zentrale kommt, um dort die Ergebnisse abzuwarten. Auch die ÖVP plant keine offizielle Feier, wartet aber mit einem Open House auf.

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer wird am Wahltag bereits um 8.30 Uhr in seiner Heimatgemeinde Pinkafeld zur Urne schreiten. Danach steht der Kirchgang an. Anschließend plant er ein Mittagessen mit der Familie. Gegen 13.30 Uhr fährt Hofer dann nach Wien in sein Büro im Parlament, wo er die ersten Hochrechnungen und Ergebnisse verfolgen wird. Am frühen Abend begibt sich der blaue Kandidat in die Hofburg, anschließend wird der Präsidentschaftskandidat im Medienzentrum in der Reichsratstraße erwartet, wo eine Feier mit dem Wahlkampf-Team - aber nur im "kleinen Kreis" - geplant ist. Eine "richtige" Wahlparty ist ebenfalls nicht vorgesehen, denn die FPÖ hofft darauf, "nach der Stichwahl am 22. Mai so richtig feiern zu können", wie es aus Hofers Büro hieß.

Alexander Van der Bellen wählt ebenfalls im 6. Bezirk, und sogar an der selben Adresse wie Hundstorfer im Amerling-Gymnasium - allerdings eineinhalb Stunden später, also um 11.00 Uhr. Nach einem Mittagessen mit seiner Ehefrau zieht er sich am Nachmittag mit seinem engsten Mitarbeiterstab zurück, um die ersten Ergebnisse abzuwarten. Wie die anderen Kandidaten begibt er sich dann in die Hofburg. Erst am späteren Abend fährt er ins Palais Schönburg, wo schon ab 15.30 die Wahlzentrale von "Gemeinsam für Van der Bellen" geöffnet ist.

Die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss fährt am Vormittag von Graz nach Wien, wo sie zu Mittag in ihrem Wahllokal in der Inneren Stadt ihre Stimme abgeben wird. Begleitet wird die ehemalige OGH-Präsidentin dabei von ihrem Mann. Die Zeit bis zur ersten Hochrechnung, die Griss bei der Wahlparty in einem Lokal am Karlsplatz verfolgen will, verbringt Griss laut ihrem Sprecher im Kreis ihrer Familie. Danach wird sie sich wie alle anderen Kandidaten in die Hofburg begeben.

Richard Lugner hat vor, am Vormittag um 11.00 Uhr zu wählen. Sein Wahllokal ist die Volksschule in der Mannagettagasse im Wiener Nobelbezirk Döbling. Danach geht der Society-Löwe essen - ins Restaurant Melrose in Grinzing. Ansonsten will Lugner den Tag ruhig angehen und ihn mit seiner Familie, Ehefrau Cathy und deren Tochter Leonie, genießen. Ab halb fünf fiebert er in seinem Kino in der Lugner City der ersten Hochrechnung entgegen, bevor er sich um 17.30 Uhr auf den Weg in die Hofburg macht, um sich dort den Journalistenfragen zu stellen.

Kommentare

Oberon
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Ich möchte mich bei der Redaktion für die unfreiwillige Wahlempfehlung bedanken. Grund: Sperre des Forums beim Artikel über die Vergewaltigung einer jungen Frau durch drei afghanische Asylwerber.
Was sich so ein Schreiberling denkt, ist mir schleierhaft. Nach nur 5 gemäßigten Kommentaren heißt es bei NEWS, Forum zu, denn - Kritik an den Tätern wiegt anscheinend schwerer, als die Tat.

Oberon
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Ihr übertrefft euch immer wieder selber, was nicht als Kompliment zu verstehen ist!! :-(

sanu melden

Mir gefällt noch immer die Meinung der Leute die glauben die Wahlen gehen mit rechten Dingen in Ö. zu und das Volk bestimmt. Das wird doch alles von ganz anders gelenkt und beschlossen. Wohl eher Bananen Republik!!

Selbstverständlich war der 8.Mai 1945 ein Freudentag. Europa war endlich von der Nazi-Terrorherrschaft befreit. Nazis waren natürlich nicht erfreut, denn sie hatten an den Endsieg des Unrechtsstaates geglaubt. Schöne Grüße an Herrn Hofer!

Rigi999 melden

Dieses Amt ist reine Geldverschwendung, aber schlimmer als mit Fischer kanns nicht mehr werden. Das ist schon der Tiefpunkt!!!

christian95 melden

So ist es!
Auch die 9 Landesregierungen die 9 neben dem Parlament und EU werkenden Gesetzgeber, die 92 BH´s .... alle sind überflüssig!
Daher haben wir auch so hohe Verwaltungskosten!

Testor melden

Die weit überhöhten Parteiförderungen in Österreich, die höchsten in der EU müssen drastisch reduziert werden; das überdimensionierte Parlament muss von 183 auf etwa 100 reduziert werden, der unnötige Bundesrat muss aufgelöst werden, die Regierung muss um zwei Ministerposten und den Staatsekretären (brauchen wir auch nicht) verkleinert werden;

Testor melden

die Zahl der Parteiangestellten muss halbiert werden (unnötiger Verwaltungsaufwand!), der Rechnungshof muss das Recht haben, die Parteienfinanzierung zu prüfen; peinliche Vergnügungsreisen der Politiker sind zu unterbinden (Z.B. Strache nach Israel, (war ohnehin schon mehrmals dort), oder ÖVP-oder SP-Politiker oder Gudenus nach Moskau (peinlich!).

Testor melden

und vieles mehr! Österreich ist hochverschuldet, etwa mit dem Vierfachen des jährlichen Staatsbudgets (fast 300 Milliarden) und muss daher sparen. Es wäre eine Schande, diese hohe Schuldenlast unseren nachfolgenden Generationen zu vererben.

Das tiefrote "Bestellfernsehen" hat seine Aufgabe voll erfüllt und alle Fragen aus der SPÖ Parteizentrale "unabhängig" vorgetragen. Mehr geht nicht.

Van der Bellen ist sehr gut und muss unbedingt Präsident werden. Er wird das demographische Problem in A mit vielen jungen kräftigen Flüchtlingen aus Nahost nachhaltig lösen.

Testor melden

Hofer beantwortete die Frage ob für ihn der 8. Mai 1945 für ihn (Anm.: rückblickend, er war ja noch nicht geboren) eine Freudentag gewesen sei? Die Antwort war so, dass ihn allein deswegen ein denkender, historisch bewusster Mensch niemals wählen würde: Sinngemäß: nein, alles was mit Krieg zusammenhängt kann einem keine Freude machen, wobei man an die Opfer des Krieges denn müsste. Alles nach

Testor melden

dem Wörtchen "nein" kann man unterschreiben: dass jemand keine Freude hat, dass das NS-Unrechtsregime besiegt wurde und dass der grausamste Krieg endlich zu Ende war, macht fassungslos.
Hofer bediente damit die noch immer mit braunen Flecken behafteten, uneinsichtig gebliebenen Kinder und Enkel ehemaliger Nationalsozialisten, die sich früher im VDU und dann bis heute in der FPÖ tummeln.

Testor melden

Sorry: Statt "denn müsste", muss es im vorletzten Absatz natürlich "denken müsste" heißen.

Rumor13 melden

Das ist Schnee von vorgestern den die Linken immer wieder hervorkehren wollen.Gegenwärtig haben wir ganz andere Probleme,die ein van der Bellen nur verstärken würde.........

Rumor13 melden

s.a. heute ORF-Teletext S.138

giuseppeverdi melden

Ja und wie sagte die links-Linke Piesczek-Gradischnig, ihres Zeichens Bundessprecherin der Grünen zu Österreich? Es sei ein Schurkenstaat. Bravo, das ist eine Empfehlung für den Van der Bellen. Und bitte kommt mir nicht wieder mit der Chuzpe, der Van der Bellen sei "parteifrei" sonst kommt mir nämlich das Kotzen über soviel Dummheit!

Rumor13 melden

Dazu passend auch der Vorfall in Salzburg (Hauptbahnhof) am Mittwoch abend.......wo ein junger Mann spitalsreif geschlagen wurde weil er eine (mögliche) Vergewaltigung verhindern wollte.
Und DIESE Thematik (Asylanten und Kriminalität) wird auch die BP-Wahl (und die nächste NR-Wahl) entscheiden.

parteilos melden

testor...Es macht mich fassungslos ihren dekadenen Historienmüll ständig lesen zu müssen. Warum sie in der Ver gangenheit leben, wissen sie wahrscheinlich nicht mal selber. Eine Runde Mitleid für unseren Testor, der anscheinend alles verteufelt ...

christian95 melden

War der 154.5. 1632 ein Freudentag?
Da wurde eine sogenannte "Hexe" verbrannt????

Oberon
Oberon melden

@Rumor13, inzwischen im ORF-Teletext auf S.140.
Dieses Thema wird auch hier aufgegriffen. Artikel: "Gruppenvergewaltigung am Praterstern" von drei jugendlichen afghanischen Asylwerbern.
Über solche extremen Vorfälle wird nur selten berichtet. Anbiedern und knien bis zum geht-nicht-mehr! :-((

giuseppeverdi melden

Nein Parteilos, das müsst ihr Linken schon aushalten, wenn etwas mit Fakten belegt wird. Faktum ist, dass sowohl am Praterstern als auch in Salzburg Asylwerber verantwortlich waren. Und Faktum ist auch, dass die Sexualdelikte, seit diese Leute im Lande sind, statistisch sprunghaft angestiegen sind. Oder warum glauben Sie, werden überall in den Bädern diese dümmlich anmutenden Plakate aufgehängt?..

giuseppeverdi melden

... Doch nicht für uns. Weil dann müssten diese Plakate ja schon 100 Jahre (übertrieben gesprochen) hängen. Und eigenartiger Weise darf man in den Ländern, wo die her kommen sowohl auf religiöser Basis als auch privat keine Frauen belästigen oder gar vergewaltigen. Aber bei uns machen sie das ohne nachzudenken. Warum wohl glauben sie passiert das? Na hat es gefunkt?

parteilos melden

Ich würde mich schämen, wenn ich diese Willkommenspolitik befürworten müsste. Mein Post war für Testor bestimmt... nur so zu Info,

christian95 melden

Mehr kann der tiefrote Staatsfunk (Mitterlehner sagt "Bestellfernsehen") für den SPÖ Kandidaten nicht mehr tun.

JustTheTruth melden

Ham’s die Runde im TV überhaupt verfolgt? Alle Kandidaten hatten eine faire Möglichkeit sich zu präsentieren. Es wurde auf die Redezeit geachtet und auch sonst wurden, meiner Meinung nach, alle Kandidaten fair und neutral behandelt.

JustTheTruth melden

Ihr ewiges Genörgel, gepaart mit Argumenten die sich jeglicher Sinnhaftigkeit entziehen, nur um ein bisschen billige Parteiwerbung zu machen, geht mir mittlerweile gehörig auf den Nerv.

giuseppeverdi melden

Ja, JustTheTruth ich als Wechselwähler gebe Ihnen da recht. Bis auf das, dass Hundstorfer und Hofer in der Redezeit kaum wahrnehmbar zurücklagen, war die Moderatorin bemüht, Fairness walten zu lassen. Bis auf eine Frage an Hofer mit ewig gestrigen Inhalt. Genauso gut hätte sie Van der Bellen fragen können, was er zum "Schurkensager" seiner Eva sagt. Aber es war im Großen und Ganzen fair!

parteilos melden

Na mit dem Seitenhieb hat sie wieder gezeigt wofür sie bezahlt wird. Sie hätte auch fragen können, warum Hundstorfer ständig predigt wie gut er ist und was er alles kann. Alle können nicht so gut sein wie er.

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