British Airways und Air France streichen Flüge nach Teheran

Lufthansa und AUA wollen keine Flüge nach Teheran einstellen

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Es rechne sich gegenwärtig nicht mehr, diese Strecke zu bedienen, erklärte British Airways, die der in Spanien registrierten IAG gehört.

Air France werde den Flugverkehr nach Teheran vom 18. September an einstellen, sagte ein Sprecher der französischen Fluggesellschaft und verwies auf mangelnde Umsätze auf der Strecke. Die Gesellschaft hatte diesen Schritt bereits angekündigt. Air France flog seit Sommer 2016 wieder nach Teheran.

Die Flüge waren seit der islamischen Revolution 1979 gestrichen gewesen. Auch British Airways hatte die Flüge nach dem 2015 in Wien geschlossenen internationalen Atomabkommens mit dem Iran wieder aufgenommen. Der iranische Botschafter in Großbritannien, Hamid Baeidinejad, bedauerte die Entscheidung von British Airways. Auf Twitter erklärte er, die Nachfrage sei weiterhin hoch.

Die Deutsche Lufthansa teilte mit, dass sie keine Pläne habe, Flüge nach Teheran einzustellen. Die Fluggesellschaft beobachte die Entwicklung sehr genau. Die Airline werde bis auf weiteres ihre Flüge nach Teheran wie vorgesehen fortsetzen. Man erwäge keine Änderungen.

In diesem Sinne äußerte sich auch der Sprecher der Lufthansa-Tochter AUA, Peter Thier, am Donnerstag gegenüber der APA auf Anfrage. Die Flüge zwischen Wien und Shiraz beziehungsweise Isfahan würden dagegen aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Die US-Regierung hat bereits eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt, weitere Sanktionen sollen im November folgen. So drohen die USA Firmen aus dritten Ländern mit Strafmaßnahmen, sollten sie weiterhin Geschäfte mit dem Iran betreiben. Mehrere Unternehmen haben sich daraufhin aus dem Land zurückgezogen oder diesen Schritt angekündigt. Damit schrumpft auch die Nachfrage nach Flügen in den Iran.

US-Präsident Donald Trump hatte das von seinem Vorgänger Barack Obama mit Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und dem Iran geschlossene Abkommen im Mai einseitig aufgekündigt. Die anderen Unterzeichnerstaaten wollen es aufrechterhalten. Es sieht die Aufhebung von Sanktionen gegen den Iran vor, der im Gegenzug sein Atomprogramm begrenzt und internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zulässt. Trump will nun den Iran zur Aushandlung eines neuen, weiter reichenden Atomabkommens zwingen.

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