Brexit - Merkel weist britische Pläne zurück

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"Man kann nicht zum Binnenmarkt gehören, wenn man nur in einem Teil zum Binnenmarkt gehören will, in drei anderen Teilen aber nicht", sagte Merkel am Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin.

Die britische Premierministerin Theresa May will für die Zeit nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union einen möglichst ungehinderten Binnenmarktzugang beim Handel mit Waren. Die mit dem EU-Binnenmarkt verbundene Arbeitnehmerfreizügigkeit zum Beispiel aber lehnt sie ab.

Merkel sagte, bei den Brexit-Verhandlungen gehe es im Herbst in die entscheidende Phase. In den nächsten sechs bis acht Wochen stehe "härteste Arbeit" bevor. Es sei aber derzeit unklar, was Großbritannien eigentlich möchte. Vorstellbar sei ein "sehr intensives" Freihandelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien. Die künftigen Beziehungen müssten "möglichst konkret" definiert werden. Das Ergebnis hänge "im Wesentlichen davon ab, was Großbritannien denn wirklich möchte".

May war mit ihren Vorschlägen zur Gestaltung des Brexits bei einem informellen EU-Gipfel in Salzburg vorige Woche auf Ablehnung gestoßen. Sie wertete dies als Affront und verlangte neue Vorschläge aus Brüssel. In Salzburg hatte May selbst noch angekündigt, neue Vorschläge zur Nordirland-Frage vorlegen zu wollen. Der britische EU-Austritt ist für den 29. März 2019 angekündigt.

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