Brexit - Labour-Partei erhält sich Option auf zweites Referendum

Wenn es keine Neuwahl gibt

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Bis spät in die Nacht hatten Labour-Delegierte auf dem Parteitag diskutiert - und sich auf eine Resolution geeinigt, die das zweite Referendum als Option "auf dem Tisch" lässt, sollte sich eine Neuwahl als unmöglich erweisen. Abgestimmt werden soll darüber an diesem Dienstag.

Einer Umfrage zufolge wünschen sich 86 Prozent der Labour-Mitglieder ein zweites Referendum zum finalen Brexit-Abkommen, nur acht Prozent wären dagegen. 90 Prozent würden heute für einen Verbleib Großbritanniens in der EU stimmen, ergab die YouGov-Befragung von 1.000 Labour-Mitgliedern im Auftrag der Zeitung "The Observer". Großbritannien will Ende März 2019 die Staatengemeinschaft verlassen.

Labour-Chef Jeremy Corbyn, der als EU-Skeptiker gilt, war zuletzt unter Druck geraten und hatte in Interviews versprochen, sich dem Willen der Delegierten zu beugen. Mit der nun vereinbarten Resolution bleibt ihm viel Spielraum. Unklar ist bisher auch, was genau die Fragestellung eines zweiten Referendums sein könnte. Eine einfache Wiederholung der Volksabstimmung von 2016 gilt als höchst problematisch.

An dem viertägigen Parteitag in Liverpool nehmen 13.000 Delegierte teil. Tausende Anhänger der Europäischen Union demonstrierten bereits am Sonntag mit großen EU-Fahnen für ein zweites Referendum.

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