Österreich im Staffelbewerb
in Hochfilzen Vierter

Zu viele Schießfehler. Sieger Norwegen vor Schweden und Russland. Damen 16.

von Biathlon in Hochfilzen. © Bild: APA/Barbara Gindl

Nach Sumann und Mesotitsch lag Österreich lediglich auf Platz neun. Lokalmatador Landertinger startete bei dichtem Schneefall aber eine starke Aufholjagd und übergab als Dritter an Eder. Der Schlussläufer hielt zunächst ebenfalls noch Kurs auf das Podest, in der Schlussrunde musste er aber Schweden und Russland ziehen lassen.

"Auf den Punkt gebracht hatten wir zu viele Nachlader, um es auf das Podest zu schaffen. Es war greifbar, aber es hat leider nicht gereicht", resümierte ÖSV-Cheftrainer Remo Krug im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Ausdrückliches Lob gab es für Landertinger. "Er hat heute sicherlich die deutlich beste Leistung gebracht. Er hat das Loch wieder zugemacht, und dadurch waren wir wieder dran."

Sumann verlor Ski

Startläufer Sumann sorgte für ein Hoppala, als er beim Weglaufen vom ersten Schießen im Getümmel einen Ski verlor und stürzte. "Der Franzose hat mir mit der Skispitze die Bindung aufgemacht. Deshalb hat sich dann meine Nasenspitze in den Schnee gebohrt. Das ist mir noch nie passiert", meinte der Steirer, der zweimal nachgeladen hatte. Nach dem Missgeschick habe er viel Kraft aufwenden müssen, um den Anschluss wiederzuerlangen.

Der Olympiasilbermedaillengewinner übergab mit 30 Sekunden Rückstand an Mesotitsch. Der Kärntner (3 Nachlader) behielt den neunten Platz zwar bei, büßte gegenüber der mittlerweile von Norwegens Altmeister Ole Einar Björndalen (20. Hochfilzen-Sieg) gebildeten Spitze aber einiges an Zeit ein. Der einsetzende Schneefall habe ihn etwas gebremst, so Mesotitsch.

Ex-Weltmeister Landertinger machte einen guten Teil des Rückstands aber wieder wett und schickte Eder nach zwei Nachladern auf Position drei ins Rennen. Der Salzburger hielt bis nach dem letzten Anschlag noch Kontakt mit den Podesträngen, sein zunächst noch minimaler Rückstand auf Schweden und Russland wuchs bis ins Ziel aber kontinuierlich auf mehr als 20 Sekunden an.

"Schade um Podestplatz"

"Es ist sehr schade um den Podestplatz hier zu Hause. Ich habe bei der Stehendserie leider zweimal nachladen müssen, dadurch bin knapp nicht mit den anderen rausgekommen, das war dann fast schon die Entscheidung", sagte Eder. Platz vier sei angesichts der starken Konkurrenz aber ein gutes Ergebnis, stellte der Zweite im Gesamtweltcup klar.

Im Verfolgungswettkampf verbleibt dem ÖSV-Team am Sonntag noch eine weitere Chance. Hierbei kommt für das Stockerl aber wohl nur Sumann als Fünfter des Sprints infrage.

Damen ohne Chance

Die Österreicherinnen haben am Samstag im frisch verschneiten Hochfilzen im Staffelbewerb der Damen wenig überraschend nur eine Nebenrolle gespielt. Iris Schwabl, Katharina Innerhofer, Lisa Theresa Hauser und Dunja Zdouc belegten über 4 x 6 Kilometer bei guten Bedingungen Rang 16. Wie im Vorjahr (15.) wurde das ÖSV-Quartett aber überrundet und aus dem Rennen genommen. Der Sieg ging an die Ukraine.

Hochfilzen - Herren-Staffel über 7,5 km: 1. Norwegen (Vetle Sjästad Christiansen, Ole Einar Björndalen, Tarjei Bö, Emil Hegle Svendsen) 1:19:50,8 Stunden/0 Strafrunden+10 Schießfehler und Nachlader - 2. Schweden (Christofer Eriksson, Björn Ferry, Fredrik Lindström, Carl Johan Bergmann) +19,3/0+5 - 3. Russland (Alexej Wolkow, Jewgenij Ustjugow, Anton Schipulin, Dmitri Malyschko) 21,1/0+5 - 4. Österreich (Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Dominik Landertinger, Simon Eder) 45,3/0+10 - 5. Frankreich 58,3/2+9 - 6. Deutschland 59,5/2+6

Staffel-Weltcup: 1. Norwegen 60 Punkte - 2. Schweden 54 - 3. Russland 48 - 4. Österreich 43 - 5. Frankreich 40 - 6. Deutschland 38

Damen (4 x 6 km): 1. Ukraine (Julia Dschyma, Wita Semerenko, Walj Semerenko, Olena Pidgruschna) 1:13:09,2 Std. (0 Strafrunden/3 Nachlader) - 2. Deutschland (Franziska Preuss, Andrea Henkel, Franziska Hildebrand, Laura Dahlmeier) + 56,3 Sek. (1/7) - 3. Frankreich (Marie Laure Brunet, Sophie Boilley, Anais Chevalier, Anais Bescond) 1:00,8 Min. (0/7) - 4. Russland 1:09,2 (1/9) - 5. Norwegen 1:49,7 (0/11). Weiter: 16. Österreich (Iris Schwabl (0/2), Katharina Innerhofer (1/4), Lisa Theresa Hauser (0/2), Dunja Zdouc (0/0) überrundet (1/8)

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