"Sagen Sie die Wahrheit"

Gericht hegt Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Formel-1-Chefs

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Bernie Ecclestone - "Sagen Sie die Wahrheit"

Die Aussage, seine Frau wusste von nichts, steht aus Sicht der Staatsanwaltschaft im Widerspruch zu Angaben eines anderen Zeugen. Dieser habe berichtet, Ecclestones Frau habe ihm gesagt, dass es ein Problem mit Gribkowsky gebe.

Wütende Ehefrau
Ecclestone widersprach energisch. "Sie war erbost darüber, dass ich immer noch geschäftlich tätig war. Ihr wäre es lieber gewesen, ich hätte mich schon zur Ruhe gesetzt", sagte der 81-Jährige. Deshalb habe er nie mit ihr über seine Geschäfte gesprochen. Gribkowsky habe seine Frau aber bei Rennen getroffen. "Ich glaube, sie haben gerne einen zusammen getrunken und sich unterhalten." Die Ehe mit Slavica Ecclestone wurde im Jahr 2009 geschieden.

Ecclestone fühlte sich bedroht
Der Formel-1-Boss erklärte, es habe zwar nie eine konkrete Forderung des Bankers gegeben, er habe es aber verstanden, jemanden auf eine sehr nette Art und Weise zu drohen, sagte der 81-jährige Ecclestone, der in dem Verfahren um Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung, ein Schlüsselzeuge ist. "Also muss man die Bedrohung aus der Welt schaffen." Dies sei durch mehrere Millionen-Zahlungen an Gribkowsky geschehen.

Ecclestone bekräftigte, der ehemalige Top-Banker hätte ihn beim Finanzamt anschwärzen können. Ermittlungen hätten ihn viel Zeit und Geld für Anwälte gekostet. Das habe er unbedingt vermeiden wollen, daher die Zahlungen: "Das sah für mich wie ein guter Deal aus", sagte Ecclestone.

Saufkumpane von Ecclestones Ex-Frau
Trotz der subtilen Drohungen sei der Banker oft bei den Rennen in seiner Nähe gewesen. Gribkowsky sei es nicht anders gegangen als vielen Menschen: "Sie verlieben sich in die Formel 1", so der Brite. "Er mochte den Lifestyle." Vor allem mit seiner damaligen Frau habe sich Gribkowsky gut verstanden. Sie hätten gerne zusammen einen Drink genommen, seien teilweise sogar "Saufkumpane" gewesen.

Schweigegeld ist geflossen
Zum Auftakt seiner Vernehmung am Mittwoch hatte Ecclestone eingeräumt, Millionen an Gribkowsky gezahlt zu haben. Grund dafür sei die Sorge gewesen, der Banker könnte ihn bei der britischen Steuerbehörde anschwärzen. Gribkowksy hatte den Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB 2006 an den Investor CVC verhandelt und hat laut Anklage dafür 44 Mio. Dollar (32,3 Mio. Euro) Bestechungsgeld von Ecclestone kassiert. Auch gegen Ecclestone laufen Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft.

Kommentare

Schmiergelder Es ist egal in welche Sparte man anscheinend schaut, Politik, Bankenwesen, Sport oder Wirtschaft überall sind die Führungspersonen ein fürchterliches Gesindel welches die Millionen anscheinend ohne Bedenken herumschieben kann. Wenn dann etwas auffliegt leidet dieses korupte Pack an Gedächtnisverlust. Also ab in eine Klinik für unzurechnungsfähige Manager!!!

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