74. Berlinale startet mit "Oppenheimer"-Star

von 74. Berlinale startet mit "Oppenheimer"-Star © Bild: APA/APA/dpa/Britta Pedersen

Der Berlinale-Bär macht sich am Berlinale-Palast "bäreit"

Am morgigen Donnerstag startet die Berlinale nun in ihre 74. Ausgabe, nachdem im Vorfeld schon beinahe traditionell primär Politisches diskutiert wurde. So hatten die Verantwortlichen zur Eröffnung auch AfD-Vertreter geladen - was eine Debatte über den Umgang mit Rechtsextremen und schließlich deren Ausladung nach sich zog. Nun kann sich die Filmwelt wieder auf den Eröffnungsfilm fokussieren: Tim Mielants "Small Things Like These" mit "Oppenheimer"-Star Cillian Murphy.

Die Literaturverfilmung läutet im Berlinale Palast den heurigen Reigen ein, der bis 25. Februar Stars wie Murphy, Kristen Stewart, Adam Sandler oder Rooney Mara in die deutsche Hauptstadt führen wird. Für den Goldenen Bären gehen insgesamt 20 Filme ins Rennen - darunter etwa Andreas Dresens Widerstandskämpferinnenporträt "In Liebe, Eure Hilde", das Lockdowndrama "Hors de temps" des Franzosen Olivier Assayas oder Aaron Schimbergs "A Different Man".

Aus österreichischer Sicht am spannendsten wird der Wettbewerbsantritt des heimischen Regieduos Veronika Franz und Severin Fiala, die mit "Des Teufels Bad" ein raues, historisches Psychodrama vorlegen, in dem Sängerin Anja Plaschg (Soap&Skin) als Frau im 18. Jahrhundert eine schwere Depression durchlebt. "Des Teufels Bad" ist dabei nur eines von mehreren österreichischen Werken, die heuer in Berlin zu sehen sein werden. In der Sektion Encounters ist die heimische Regiedoyenne Ruth Beckermann mit "Favoriten" vertreten, für den die Filmemacherin über drei Jahre hinweg eine Klasse im namensgebenden Wiener Gemeindebezirk begleitet hat.

Josef Hader feiert mit "Andrea lässt sich scheiden" in der Sparte Panorama Weltpremiere, wobei er für die Titelfigur Birgit Minichmayr gewinnen konnte. Selbiges gelang auch Anja Salomonowitz, die Minichmayr als Maria Lassnig im Biopic "Mit einem Tiger schlafen" im Forum zeigt. Ebenfalls in dieser Sektion präsentiert Alexander Horwath sein Dokumentarprojekt "Henry Fonda For President". Im Panorama ist die Koproduktion "I'm Not Everything I Want To Be" von Klára Tasovská zu erleben. Und schließlich wird in der Businesssektion "Series Market Selects" David Schalkos vom ORF koproduzierte Miniserie "Kafka" mit Stars wie Joel Basman, David Kross, Nicholas Ofczarek, Liv Lisa Fries oder Verena Altenberger vorgestellt.

Allgemein spiegeln sich im Berlinale-Programm auch heuer wieder die Krisen der Zeit wider, darunter der Ukraine-Krieg, der etwa im Dokumentarfilm "Turn in the Wound" von Abel Ferrara thematisiert wird, der sich mit dem Leben im angegriffenen Land beschäftigt, wobei Patti Smith die Musik beigesteuert hat. Eher die Situation in Nahost betrachtet der israelische Regisseur Amos Gitai, der in "Shikun" einen Querschnitt der israelischen Gesellschaft zeigt.

Insgesamt sind bei der 74. Berlinale 233 Filme aus 80 Ländern zu sehen, nachdem es im Vorjahr noch 283 Produktionen gewesen waren. Eine Internationale Jury vergibt den Goldenen und die Silbernen Bären, wobei das Gremium heuer unter Vorsitz von Jurypräsidentin Lupita Nyong'o steht, die 2014 einen Oscar als Nebendarstellerin in "12 Years A Slave" gewann. Fest steht dabei bereits, dass Regisseur Martin Scorsese für sein Lebenswerk den Goldenen Ehrenbären erhält.

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