Bayer tritt Befürchtungen vor zu viel Marktmacht bei Saatgut entgegen

Deutscher Chemieriese will US-Saatgutherstellers Monsanto übernehmen

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"Keine einzige Firma kann oder soll die Landwirtschaft der Welt beherrschen." Im Gegenteil: Der Wettbewerb werde eher zunehmen.

Condon sagte, dass es tausende Saatgutfirmen gebe, die auf der ganzen Welt tätig seien. Alle großen Anbieter würden ihre Innovationen anderen Unternehmen über Lizenzen zur Verfügung stellen. Außerdem würden durch die Digitalisierung ganz neue Wettbewerber entstehen: "Firmen wie Google oder Bosch und zahlreiche Biotech-Start-ups drängen nun in die Landwirtschaft."

Der Zusammenschluss mit Monsanto soll Bayer zum Weltmarktführer in der Agrarchemie machen. Geplant ist, die 66 Mrd. Dollar (58 Mrd. Euro) schwere Übernahme bis Ende des Jahres abzuschließen. Der Deal steht aber noch unter dem Vorbehalt der Kartellbehörden in den USA und in der EU.

Der Sektor für Agrochemie durchläuft derzeit eine starke Konsolidierung: ChemChina schluckte im Mai das schweizerische Chemieunternehmen Syngenta, vergangenen Monat gaben die US-Behörden grünes Licht für die Fusion der beiden US-Chemieriesen Dow Chemical und DuPont. Umwelt- und Entwicklungsverbände warnen, die Fusionen würden zu einer starken Monopolisierung führen: Nur noch drei Konzerne würden 70 Prozent des weltweiten Pestizidmarktes und mehr als 60 Prozent des kommerziellen Saatguts kontrollieren.

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