Mit Balázs Ekker in Tunesien

Umstrittener TV-Juror reitet auch unter sengender Sonne weitere Verbalattacken

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  • Balazs Ekker in Tunesien
    Bild 1 von 4 © Bild: NEWS/Marcus E. Deak

    Fest im Sattel

    Ekker kann austeilen, aber auch einstecken. "Je mehr Siege du hinter dir hast, desto sicherer wirst du."

  • Balazs Ekker in Tunesien
    Bild 2 von 4 © Bild: NEWS/Marcus E. Deak

    "Mir fehlt es an Freizeit"

    Der Ehrgeizler geht selten baden. Nur verbal köpfelt er gerne in Fettnäpfe.

Sieglinde ist keine Masochistin. Nur Balázs-Ekker-Fan der ersten Stunde, als man dafür noch nicht Masochistin sein musste, weil er noch Profi-Tänzer und ein wenig charmanter war. So steht Sieglinde im tunesischen Fünf-Sterne-Club Magic Life Africana Imperial, wo Ekker mit Ehefrau Alice Tanzunterricht gibt, ehrfürchtig neben ihrem Idol und versucht, Haltung anzunehmen. Sie ist 50 plus, von femininer Gestalt und trägt eine legere Baumwollhose. Wäre sie in Minirock oder Stretchlederner angetanzt, wäre es hier auch kein Malheur: Denn hier wird Ekker, 36, fürs Freundlichsein bezahlt. Und nicht, wie bei "Dancing Stars", für das Gegenteil. Im NEWS-Interview wandelt sich Balázs, der geduldige Tanzpädagoge, denn auch wieder umgehend zum öffentlich-rechtlichen Stildiktator: "Ein Schlitz beim Rock muss ab einem gewissen Alter nicht sein. Damen sollten sich ladylike kleiden. Mit Cellulitis, festeren Beinen und größerem Hintern muss man kaschieren." Und damit die Jugend nicht dreist wird, fügt der "Balarsch" (Wolfram Pirchner) hinzu: "Achtzehnjährige punkten oft nur mit Aussehen, haben noch nichts im Hirn."

"Ich weiß, was ich sage, meine es gut."

Für den NEWS-Fotografen posiert er auf einem Kamel. Nicht auszuschließen zumindest, dass sich dahinter ein Hinweis auf die ihn massenhaft kritisierenden "Dancing Stars" verbirgt. "Juroren sind da, um zu kritisieren", lässt Ekker der hart genommenen und nicht minder hart zurückagitierenden Monika Salzer ("sensationell schlecht") ausrichten. "Ich weiß, was ich rede, meine es gut. Doch die Wirkung kann ich oft nicht einschätzen." Die frühere Tanzpartnerin Jeannine Schiller? "Scheißegal". Ex-Tänzer Pirchner? "Wurscht".

Aufgewachsen ist Ekker im damals noch kommunistischen Ungarn. Ein Ehrgeizling von Anfang an, mit Komplimenten nie verwöhnt. "Im Alter von 13 Jahren nahm ich erstmals Tanzunterricht. Mädchen aufreißen war mitunter die Motivation." Heute besitzt er ein florierendes Tanzstudio in der Heimatstadt Györ. Dass das nur mit Alice möglich war, räumt der studierte Betriebswirt bereitwillig ein. "Ich bin kein Macho, habe nur Macho-Sprüche auf Lager", differenziert er. "Die Reaktionen finde ich lustig."

Aber von allen geliebt muss er auch nicht werden, der Mann, der keine Emotionen zeigen kann. "Ich laufe eben mit einer anderen Software." Ein erfolgreiches Programm: Demnächst will der Sport-Junkie ein Buch über Sport und Karriere schreiben, und nicht des Geldes wegen. "Ich verdiene viel mehr, als ich ausgeben kann." An Freizeit fehlt es notorisch, deshalb dankt der Besitzer einer Mittelklassewohnung und eines Durchschnittswagens auch für bescheidene kapitalistische Segnungen. "Das erste, was ich im Hotelzimmer mache, ist das Konsumieren von Getränken und Snacks aus der Minibar. Ich muss nicht auf den Preis achten, kann mir endlich alles leisten. Dann lache ich innerlich und sage: Balázs, du bist reich." Und da wird er plötzlich ein wenig sympathisch.

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Kommentare

Das wird wieder einmal aufgebauscht... ich trage selbst nicht gerne Kleider, weil sie mir nicht gut stehen...andere lassen es dennoch nicht, und bei Dancing Stars ist das sowieso ein Muss. Das hängt aber nicht vom Alter ab. Bekannte von meinen Eltern haben einmal im Magic Life Club in Hurghada einen Kurs mit den Beiden Startänzern besucht und waren schwer zufrieden.

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