Amanda Knox: 28 Jahre Haft

Prozess in Florenz: Ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito muss 25 Jahre absitzen

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Die Staatsanwaltschaft hatte für Knox 30 Jahre Haft, für Sollecito 26 Jahre gefordert. Sollecito wartete nicht wie ursprünglich angekündigt auf den Richterspruch. Vor Gericht anwesend waren dagegen Merediths aus Großbritannien angereisten Geschwister.

Anwälte kündigen Einspruch an

Das Urteil im Prozess wegen des Mordes an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher erging am Ende einer Gerichtsverhandlung von mehr als elf Stunden. Giulia Bongiorno, die Rechtsanwältin Sollecitos, kritisierte das vom Berufungsgericht in Florenz gefällte Urteil. Es gebe keinerlei Beweise gegen die Angeklagten, die von Anfang an als Schuldige dargestellt worden seien. Sollecito werde beim Kassationsgericht in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Justizsystem, Einspruch gegen seine Verurteilung einlegen, sagte die Anwältin. Dem Italiener droht vorerst nicht die Haft. Er sei wegen der Verurteilung erschüttert, kommentierten Angehörige Sollecitos.

"Das ist lediglich eine Etappe, dieses Urteil wird nicht halten", kommentierte Anwältin Bongiorno. Auch die Anwälte von Knox kündigten Einspruch gegen das Urteil an. "Wir werden weiterhin im Interesse Amandas kämpfen. Es tut uns wegen ihr sehr leid. Die langen Beratungen vor dem Urteil bezeugen, dass in diesem Fall vieles nicht klar ist", so der Rechtsanwalt Luciano Ghirga.

"Die Gerechtigkeit hat gesiegt"

Der Rechtsanwalt der Familie des Opfers, Francesco Maresca, zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. "Die Gerechtigkeit hat in Merediths Namen gesiegt. Die italienische Justiz hat bewiesen, dass die Wahrheit ans Licht kommen kann", so Maresca. Zufrieden zeigte sich auch der Florentiner Staatsanwaltschaft Alessandro Crini.

Knox und Sollecito waren bereits 2010 wegen Mordes an Kercher im Jahr 2007 zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, ein Berufungsgericht sprach sie jedoch 2011 frei. Der neue Prozess in Florenz war 2013 vom obersten italienischen Berufungsgericht angeordnet worden und hatte im vergangenen September begonnen. Knox, die nach dem Freispruch in die USA zurückgekehrt war, kam aus Angst vor einem neuen Schuldspruch nicht nach Italien.

Der Ivorer Rudy Hermann Guede war wegen Beihilfe zum Mord und sexueller Gewalt zu 16 Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwälte behaupten, dass Guede nicht allein für das Delikt verantwortlich gemacht werde könne. In allen Blutlacken, die am Tatort gefunden worden waren, seien auch DNA-Spuren Amandas vorhanden gewesen.

Kommentare

strizzi49 melden

Was ist das für eine Justiz? Schuldig - Freispruch und wieder schuldig!? Geht's noch? Das ist ja Kasperle-Theater! Absolut grotesk! Würfeln die dort?

julz melden

mir kommt es auch fast so vor. und das ihre dna dort zu finden ist wo die beiden zusammen gewohnt haben ist irgendwie auch logisch... was wirklich passiert ist wird man hier wohl nie erfahren ...

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