Alexander Zach: Der Liberale "Zukunfts-
Optimist" muss jetzt seinen Hut nehmen

Über seine PR-Tätigkeit für EADS gestolpert

Alexander Zach: Der Liberale "Zukunfts-
Optimist" muss jetzt seinen Hut nehmen

Vergangene Woche waren in NEWS und in der Folge in weiteren Medien Unterlagen zitiert worden, die bereits früher geäußerte Vorwürfe, Zach habe Lobbying in Sachen Eurofighter betrieben, belegen sollten. Zach hatte zunächst eine PR-Tätigkeit für EADS abgestritten und von "gestohlenen und manipulierten E-Mails" gesprochen. Zuletzt gestand er eine indirekte Lobby-Arbeit ein: Seine PR-Agentur habe für die deutsche Agentur Salaction gearbeitet, diese wiederum für EADS. Der "akademisch geprüfte PR-Berater" räumte ein, "dass da ein Fehler passiert ist, weil ich auf die Frage einer Geschäftsbeziehung zu EADS eine rechtliche Antwort gegeben habe. Man hätte politisch antworten müssen" - also sofort sagen, dass für Salaction gearbeitet worden sei und diese für EADS.

Seine Tätigkeit als Lobbyist beendete Zach noch vor seiner Wahl ins Parlament. Ende 2005 schied er nach eigenen Angaben als euro:contact-Teilhaber aus. Im Oktober 2006 ist er für das LIF auf einem SPÖ-Ticket ins Parlament gekommen. Zach stimmte gemeinsam mit der SPÖ für den Eurofighter-Untersuchungsausschuss.

In Wien begonnen
Seine politische Aktivität begann Zach während seines Studiums in Wien als Mitglied der überparteilichen Vereinigung "Plattform Grundrechte", die sich für die Verhinderung des sogenannten "Lauschangriffs" einsetzte. Dem Liberalen Forum trat Zach kurz nach dessen Gründung bei. Von 1995 bis 1999 war er Bundesgeschäftsführer des Liberalen Studenten Forums und Mandatar in der Österreichischen Hochschülerschaft. Noch während dieser Tätigkeit wurde Alexander Zach im Jahr 1999 in seinem Wiener Heimatbezirk Währing zum Bezirksrat gewählt.

Im Jahr 2000 wurde Zach Mitglied des Bundespräsidiums des Liberalen Forums, ein Jahr später wurde er im Alter von 25 Jahren zum Bundessprecher der inzwischen aus dem Parlament geflogenen Liberalen gewählt. Auf internationaler Ebene vertritt Zach die Österreichischen Liberalen im "Council" der Europäischen Liberalen (ELDR) und als Vizepräsident der Liberalen Internationalen (LI).

Im Parlament hat sich der am 10. September 1976 aus einer bürgerlichen Familie stammende, führerscheinlose ("Kein Lockangebot an Grün-Wähler, aber ich bin kein Autofetischist") Zach vor allem als Kämpfer für Grundrechte und gegen den Überwachungsstaat hervorgetan. Auch wenn Zach im Moment zumindest beruflich kaum einen Grund hat, ein "Zukunftsoptimist" zu sein, privat gilt dieses Motto für ihn derzeit umso mehr: Seine Frau erwartet das erste Kind. Geburtstermin ist der 1. Oktober.

(apa/red)