Abfangjäger: Russen erweitern Angebot für MiG-29

Kann zu 100% zur Tilgung von Altschulden verrechnet werden Technische Probleme bei Draken: Manuelle Landung in Graz

Ins ewige Hin und Her der Abfangjäger-Debatte kam zuerst Ende Dezember - zumindest theoretisch - neue Bewegung: Russland bot Österreich überraschend ein ausgesprochen günstiges Geschäft an: 30 Stück der neuesten Version des erfolgreichen Mig-29-Modells für vergleichsweise läppische 1,15 Milliarden Euro.

Kleinere Pakete für die schmalere Börse
Für das Angebot mit den 24 Jets wird ein Preis von 927 Millionen Euro angegeben, die 18 Maschinen wären um 714 Millionen Euro zu haben!

200% des Preises durch Tauschgeschäfte tilgbar!
Zusätzlich schmackhaft machen die Russen ihr Angebot mit einer Leasingvariante, für 24 Flugzeuge müssten so auf zehn Jahre rund 450 Mill. Euro bezahlt werden. Was die Zahlungsmodalitäten betrifft, ist weiterhin von Schuldentilgung, Bartergeschäften oder Gegengeschäften bis 200 Prozent des Kaufpreises die Rede. Im Herbst waren 30 Maschinen der jüngsten Version MiG-29M - davon sechs Zweisitzer - um knapp 1,14 Milliarden Euro angeboten worden.

Heer lehnt ab
Laut RAC "MiG" Generaldirektor N. Nikitin, "weist man mit diesen besser angepassten Offerten nochmals darauf hin, dass RAC 'MiG' in der veränderten realpolitischen Situation seit der mutigen Entscheidung Österreichs für den Eurofighter, einen allfällig vernünftigen Ausweg aufzeigt". Die österreichischen Militärs haben sich freilich schon in der Vorauswahl zur Typenentscheidung gegen diesen Ausweg entschieden. Geltend gemacht wurden technische Gründe und Zweifel in Sachen Versorgungssicherheit.

Probleme bei Draken
Die österreichischen Luftstreitkräfte müssen sich unterdessen mit technischen Problemen herumschlagen. Am Donnerstag fiel bei einem Draken der Autopilot aus. Am Flughafen Graz-Thalerhof waren alle Vorbereitungen für eine Notlandung getroffen, die Feuerwehr rückte aus. Der Pilot konnte mit manueller Steuerung sicher landen, Herbert Kullnig, Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Ursache des Defekts sei noch unklar, Folgen für die gesamten Draken-Flotte dürfte es aber nicht geben.

Die Mig
Unter Fliegern gilt die Mig-29 als einer der weltweit am besten zu fliegenden Jäger. Dazu kommt eine geringere Abhängigkeit von reibungslos funktionierender Computertechnik als bei westlichen Fightern. Der "große" Nachteil: Das automatische Navigationssystem kann nur etwa halb so viele Wegpunkte und Bombenziele speichern wie amerikanische Varianten.