864 Mio. Menschen weltweit unterernährt: Großteil davon lebt in Entwicklungsländern

10,9 Mio. Einwohner hungern in industriellen Gebieten In Asien und Afrika ist Situation besonders schlimm

864 Mio. Menschen weltweit unterernährt: Großteil davon lebt in Entwicklungsländern

In asiatischen und afrikanischen Staaten sind teilweise mehr als die Hälfte der Einwohner unterernährt. In Eritrea und Kongo in Afrika sind laut FAO (2001-2003) sogar 73 bzw. 72 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Konflikte, Handelsabkommen, fehlender Landbesitz und Produktions- Förderungen für Exportgüter statt regionaler Nahrungsmittel sorgen in verschiedenen Ländern für Nahrungsmittelknappheit und Hunger, berichtete Ralf Leonhard, Vorsitzender von FIAN Österreich (Netzwerk für das Menschenrecht, sich zu ernähren). Auch Nicaragua, Guatemala, Mexiko, Kolumbien, Bolivien, Paraguay und Brasilien zählen dabei zu jenem Drittel der Länder, in dem die Versorgung der Bevölkerung besonders schlecht ist.

Löhne können mit Inflation nicht mithalten
Im südafrikanischen Simbabwe leiden 45 Prozent der Bevölkerung an Unterernährung. Eine große Zahl der Haushalte könne sich Lebensmittel dort einfach nicht leisten. Durch eine hohe Inflation würden sich die Preise in zwei Monaten verdoppeln, Löhne könnten mit diesem Anstieg kaum mithalten. Neben der Problematik durch Landverteilung verschärfen Dürreperiode die Situation zusätzlich.

Vor allem ländliche Bereiche betroffen
In Nicaragua trifft die Unterernährung laut Ralf Leonhard vor allem die Bewohner der ländlichen Bereiche und Kinder. Laut FAO gibt es in dem Land 1,5 Millionen unterernährte Menschen, das sind 27 Prozent der gesamten Bevölkerung.

Probleme in der Agrarwirtschaft
Probleme in der Agrarwirtschaft sorgen auch in Indien für Unterernährung, berichtete Leonhard. Ein großer Teil der Bevölkerung sei vom Fortschritt ausgeschlossen.

(apa/red)