500.000 Kenianern droht laut UNO Hungersnot

Cholera Gefahr für Flüchtlinge in Nordost-Nigeria

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"Wassermangel und Krankheitsausbrüche haben die Situation für diejenigen, die unter Hunger und Unterernährung leiden, noch verschlimmert", sagte der UNO-Chef in Kenia, Siddharth Chatterjee. Die Vereinten Nationen brauchen demnach 106 Millionen Dollar (etwa 88 Millionen Euro), um den Betroffenen zu helfen.

Wegen ausbleibenden Regens herrscht in Ostafrika Dürre. In Teilen von Kenia, Äthiopien und Somalia hat unter anderem diese Dürre zu Hungerkrisen geführt. Auch der Südsudan, der Jemen und der Nordosten von Nigeria erleben Hungerkrisen, diese wurden aber primär durch Konflikte ausgelöst.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) warnte ebenfalls am Donnerstag vor der Ausbreitung einer Cholera-Epidemie in Flüchtlingslagern im verarmten Nordosten Nigerias. Knapp einen Monat nach dem Ausbruch der Epidemie in einem Lager in der Stadt Maiduguri sind nach UNO-Angaben bereits etwa 840 Erkrankungen und 28 Todesfälle gemeldet worden.

Cholera sei für Kleinkinder immer lebensbedrohlich, aber besonders für die bereits geschwächten Binnenflüchtlinge, erklärte die stellvertretende UNICEF-Direktorin in Nigeria, Pernille Ironside. "Cholera ist eine weitere Bedrohung im Überlebenskampf der Kinder im Nordosten Nigerias." Die Cholera habe sich von dem Lager in Maiduguri schnell auf andere Orte im Bundesstaat Borno ausgebreitet. Die Lage der 1,4 Millionen Vertriebenen in der Region, darunter 350.000 Kinder, sei besorgniserregend.

Der Nordosten Nigerias wird seit 2009 von der islamistischen Terrororganisation Boko Haram heimgesucht. Seit 2009 sind bei deren Angriffen und Anschlägen nach UNO-Angaben mindestens 20.000 Menschen getötet worden. Rund zwei Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen, mehr als fünf Millionen sind zum Überleben auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

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