150 bis 200 Minderjährige in Österreich vermisst: Selten gewalttätiger Hintergrund

Kinder fallen immer noch auf 'Zuckerkätzchen' herein Jugendliche tauchen oft schnell wieder auf

Der Großteil der Jugendlichen auf der Fahndungsliste sind Ausreißer, die innerhalb kürzester Zeit wieder von selbst nach Hause zurückkehren oder von der Polizei gefunden werden. Ein beachtlicher Teil entfällt auch auf Kindesentziehungen, bei welchen ein Elternteil - meistens nicht der Erziehungsberechtigte - das Kind mit sich nimmt. Weiters befinden sich darunter auch eine geringe Zahl an Unglücksfällen.

Trotz Warnungen der Eltern, nicht mit Fremden mitzugehen, gebe es jedoch leider noch immer einige Kinder, die auf die so genannten Zuckerkätzchen - also Zuckerl verteilende Personen - hereinfallen, so Wieselthaler-Buchmann gegenüber der APA. In den Schulen würde diesbezüglich verstärkt präventiv gearbeitet und aufgeklärt, dennoch passiere es immer wieder, dass Kinder mit Bekannten oder Personen, die sie bereits mit ihren Eltern gesehen haben, mitgehen würden.

Werner Machacek, Präsident des Österreichischen Detektiv-Verbands (ÖDV), wird jährlich mit einem Dutzend Vermisstenfälle konfrontiert. "Meistens handelt es sich dabei um vermisste Kinder und Jugendliche, die aber in fast allen Fällen nach zwei Tagen wieder auftauchen", erzählt Machacek. Untersuchungen im sozialen Umfeld, also die Befragung von Freunden und Bekannten, würde in den meisten Fällen Licht in die Sache bringen, da die abgängigen Personen ihr Verschwinden teilweise bewusst oder unterbewusst ankündigen würden. Auch die Erstellung eines genauen Zeitdiagrammes und die Befragung an Ort und Stelle bringe laut Machacek oft den gewünschten Erfolg.

Die Detektive und das Bundeskriminalamt (BKA) arbeiten bei solchen Fällen oft parallel zueinander, um Fälle rascher aufklären zu können." Den Beamten vom BKA sind bei ihren Ermittlungen vom rechtlichen Weg her oft die Hände gebunden, Detektive haben andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Einschleusen, um nach verschwundenen Personen zu suchen", erklärte Machacek. Gesucht werde solange auch für die Aufspür-Arbeit bezahlt werde. (apa/red)