"13-10" - Europaweite Demonstration gegen Nationalismus geplant

In Wien Kundgebung auf der Wiener Mariahilfer Straße

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Anstoß zu den Kundgebungen gibt ihnen die Sorge über den wachsenden Einfluss autoritärer Kräfte in Europa und die Ohnmacht demgegenüber. In Wien übernahm der Nachbarschaftsverein "Kulturverein sozialer Klimawandel" aus den Bezirken Mariahilf und Neubau die Organisation.

In ihrem Aufruf schreiben Lüscher und Zichy: "Wir sind zwei Mitglieder der Zivilgesellschaft, denen das Nachdenken und Schreiben nicht mehr genügt und die ins Handeln kommen wollen." Mit den Demonstrationen wolle man zeigen, dass noch immer eine Mehrheit eine liberale, soziale und proeuropäische Haltung vertritt, sagte Zichy in einem Interview mit der Schweizer Wochenzeitung "WOZ". Auf der Liste der prominenten Unterstützer in Österreich finden sich u.a. der Künstler Andre Heller, der Politologe Anton Pelinka, der Kabarettist und Schauspieler Josef Hader, der frühere ÖVP-Chef und Vizekanzler Erhard Busek, Ex-EU-Kommissar Franz Fischler, die ehemalige Grüne Europaabgeordnete Ulrike Lunacek und Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann.

Der Nachbarschaftsverein, der "13-10" in Wien organisiert, hat die Mariahilfer Straße als Ort für die Demo gewählt. So wolle man vor allem auch Menschen erreichen, die sich sonst weniger mit dem Thema auseinandersetzen. Auf der Hauptbühne an der Ecke zur Neubaugasse wird es zwischen 14.00 und 22.00 Uhr Programm geben. Um 17.30 Uhr wird ein Manifest zur Verteidigung von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt verbreitet, danach geht es auch in umliegenden Cafes mit Diskussionen und Lesungen weiter. "Wenn an den demokratischen Grundfesten gerüttelt wird, ist Schweigen keine Option", erklärten die Veranstalter bei der per Livestream übertragenen Pressekonferenz. Der Protest komme aus der Mitte der Gesellschaft.

In Österreich werden nicht nur in Wien, sondern auch in Steyr, Salzburg und Bregenz Demonstrationen veranstaltet. Einer der größten Proteste wird am Berliner Alexanderplatz erwartet.

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