Teilzeit-Krankenstände heiß diskutiert

Gespräche mit Sozialpartnern zu neuen Regelungen ab Herbst geplant

Viele Menschen in Österreich werden im Berufsleben von chronischen oder schweren Krankheiten wie Krebs getroffen. Der rasche Tod der Parlamentspräsidentin Barbara Prammer hat das Thema jetzt wieder stärker in die öffentliche Debatte gebracht. Es geht darum inwieweit Beruf und Krankheit miteinander vereinbar sein können. Organisationen wie die Krebshilfe wollen eine Art Krankenteilzeit.

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Job - Teilzeit-Krankenstände heiß diskutiert

Derzeit gibt es hierzulande quasi nur Licht oder Schatten - gesund oder krank; arbeitsfähig oder nicht arbeitsfähig. Im Herbst sollen nun aber Gespräche unter den Sozialpartnern starten, mit dem Sozialministerium, denn andere Länder sind schon weiter als Österreich.

Schweden als Vorbild

So gibt es etwa in Schweden einen Teilzeit-Krankenstand, in dem man ergo Teilzeit-arbeitsfähig ist. "Da kann man zum Beispiel die Arbeitszeit auf 75, auf 50 oder 25 Prozent verringern", erklärte Thomas Leoni vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) im ORF-Radio "Ö1". "Das heißt, man geht Teilzeit arbeiten und bekommt einen Teil des Lohns vom Arbeitgeber bezahlt und den Rest über das Krankengeld vom Sozialversicherungssystem." Das ganze geht bis zu einem Jahr lang. Ähnliche Möglichkeiten gibt es in Norwegen, Dänemark, Finnland und der Schweiz.

Deutschland: Wiedereinstiegshilfe verpflichtend

In Deutschland sind Firmen seit 2004 bei langen Krankenständen von Mitarbeitern verpflichtet, sich um deren Wiedereinstieg zu kümmern, hieß es im Radio. "Nach sechs Wochen Krankenstand muss der Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer zugehen und ihm ein Angebot unterbreiten, um seine Rückkehr zu unterstützen", so Leoni. "Und hier kommt oft ein Modell zur stufenweise Wiedereingliederung zum Einsatz. Der Beschäftigte arbeitet auf Basis einen Stufenplans, von wenigen Stunden beginnend, immer mehr." Dabei gilt der Mitarbeiter weiterhin offiziell als krank - er kann, muss aber nicht arbeiten und kostet das Unternehmen selbst nichts. Umgekehrt in den Niederlanden: Dort kann die Fortzahlung der Firmen bis auf zwei Jahre ausgedehnt werden, berichtete Ö1.

Diskussion um Österreich-Variante

Was nun in Österreich anwendbar ist? Das müsse sehr eingehend geprüft und diskutiert werden, so der Wifo-Experte. Ein Modell eines anderen Staates eins zu eins zu übernehmen, sei nicht möglich. Vor allem ist in Österreich die Frage spannend, ab welcher Krankenstanddauer ein Teilkrankenstand eingesetzt werden könnte. In Österreich läuft die Lohnfortzahlung länger als in den meisten anderen Ländern. Spannend auch die Frage, wer über einen Teilkrankenstand entscheiden würde - Arzt oder Behörde - bzw. ob die Teilnahme verpflichtend oder freiwillig ausfallen solle.

Kommentare

strizzi49 melden

HE LEUTE, WAS HABE EURE POSTINGS MIT DEM TEILZEITKRANKENSTAND ZU TUN!?

naklaro melden

Hilft dein posting den Menschen?

die menschen haben "gar kein" Geld das sie geld ausgeben können!

christian95 melden

Einfach nur unglaublich!
Jede Firma muss wenn es weniger Nachfrage gibt ihre Produktion drosseln. Die Bauern aber wollen wieterhin ungehemmt Überproduktionen leisten und dafür auch noch Geld von Steuerzahler kasieren (weniger Nachfrage wegen der Rußlandsanktionen).
Im Gegenzug sollen Arbeitnehmer während ihrer Krankheit arbeiten!

toppler melden

Und die Bewirtschaftung von Tieren und Feldern ist wie in Firmen von einem Tag auf den anderen drosselbar?

christian95 melden

Wir leben im Jahr 2014 da gibt es schon Kühlhäuser und Lager für Feldfrüchte, so wie bei jeder anderen Produktionsfirma auch. Nur die Bauern wollen sich weiterhin nicht an den Markt anpassen und auf "Teufel komm raus" ihre Überproduktionen auf Kosten des Steuerzahlers weiter führen.

eash melden

@christian95
ach, neee sind sie nun nan Jahren munter geworden und haben festgestellt,der sch.. geht von ÖVP und BBund ab, die Hackler molochen und die Bauern schröpfen die Sahne ab. Liegt doch sicherlich zusätzlich von diesem Finanzminister ab. Schade das die Sozis dieses Ministerium abgegeben haben

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