Die 6 größten Treibstoff-Mythen

Richtig fahren, Sprit sparen: Autofahrermythen, die nicht mehr stimmen.

Bei sorgsamer Fahrt lassen sich bis zu 50 Prozent der Treibstoffkosten einsparen. Daneben halten sich in der Bevölkerung aber immer noch hartnäckig Autofahrermythen, die aufgrund der technischen Entwicklung nicht mehr oder nicht mehr ganz stimmen. Oder nie gestimmt haben. Ein Überblick.

von Tanken Treibstoff Feature © Bild: iStock/Getty

Mythos 1

»Untertouriges Fahren spart Treibstoff. Ich zerstöre damit aber den Motor«

Das war früher so. Untertourig fahren gibt es de facto nicht mehr. Diesel und Benzinmotoren mit Turbolader ab Baujahr 2010 fahren problemlos bis zur Standgasdrehzahl.

Mythos 2

»Wenn ich auf der Autobahn bergab fahre, kupple ich aus und spare Treibstoff«

Stimmt nicht. Wer auf der Autobahn auf abschüssiger Fahrbahn fährt, kann den höchsten Gang eingelegt lassen. Die Ersparnis durch das Auskuppeln und "Fliegenlassen" ist unwesentlich.

Mythos 3

»Im Sommer schalte ich noch im Stand die Klimaanlage ein. Das kühlt schneller«

Das ist nicht richtig. Zuerst sollte man die große Hitze aus dem Auto bringen: durch das Öffnen von Fenstern und Türen. Dann schaltet man die Umluft und erst danach die Klimaanlage ein.

Mythos 4

»Ein Diesel ist weit kräftiger bei unterer Drehzahl, dafür sind Benziner rassiger«

Das gilt nur im Vergleich zu Benzinern ohne Turbolader. Richtig ist aber, dass man einen Benziner erst auf höhere Touren bringen muss, um das gleiche Anfahrverhalten zu haben.

Mythos 5

»Die Heizung saugt den Tank leer. Daher fahre ich mit einer Jacke, wenn es kalt ist«

Ist nicht nötig. Die Wärme der Autoheizung ist (fast) gratis. Motoren erzeugen Hitze, diese wird in das Wageninnere weitergeleitet. Die Heizung ist nur bei Elektrofahrzeugen ein Problem.

Mythos 6

»Der Reifendruck hat auf den Verbrauch von Treibstoff überhaupt keine Auswirkungen«

Falsch. Ein halbes Bar weniger Reifendruck erhöht den Verbrauch um fünf Prozent. Daher bei schwerer Ladung (Urlaub): die Reifen bis zum oberen Limit des Zulässigen aufpumpen.

Wie spart man also richtig?

Der ÖAMTC-Techniker und Leiter der Testabteilung Steffan Kerbl sagt zum Treibstoffverbrauch: "Es sind vor allem die Kurzstrecken mit dem Auto, die ökonomisch und ökologisch keinen Sinn machen. Der Wagen braucht fünf bis zehn Minuten, bis er auf Betriebstemperatur ist. Wer also weniger als zehn Minuten lang fährt, sollte andere Verkehrsmittel wählen."

Der ÖAMTC-Profi hat für News auch noch einen guten Tipp parat: "Schalten Sie so rasch wie möglich in die obersten Gänge. Auch beim langsamen Heranfahren an die rote Ampel kann man den höchsten Gang drinnenlassen. Das muss man aber ausprobieren, und es fällt einem anfangs nicht leicht. Aber es ist wesentlich spritsparender, als Gang für Gang runterzuschalten." Ein Vergleich des Bundesministeriums für Wirtschaft zeigt: Wer im zweiten Gang ein Tempo von 60 Stundenkilometern fährt, verbraucht 10 Liter (auf 100 Kilometer). Im vierten Gang sind es nur noch 4,8 Liter.

Kommentare

Lieber ÖAMTC!
1.) Wenn ich auf einem durchschnittlichen Autobahngefälle den Gang drinlasse, braucht er ca 2l/100km, weil ich etwas Gas geben muß und der Motor mit 2000-3000Upm dreht. Ausgekuppelt dreht der Motor mit 800Upm und verbraucht nur 0,5l. Erst wenn ich ohne Gas auskomme (eher selten auf Autobahnen), ist es besser mit Gang zu fahren (Verbrauch Null).
2.) Wenn ich alle Strecken unter 5-10km das Auto stehenlasse, frage ich mich, wozu ich dann überhaupt ein Auto kaufen sollte. Ob das Auto auf kurzen Strecken 1-2l mehr verbraucht, ist doch insgesamt irrelevant. Außerdem bliebe außerhalb der Zentren wohl nur zu Fuß gehen als Alternative. Das ist doch weltfremd!

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