Geld für Gusenbauer & Strasser

Lobbyist Peter Hochegger nennt zahlreiche Politiker auf seiner Payroll

von
Korruptions-U-Ausschuss - Geld für Gusenbauer & Strasser

Hochegger (Jahrgang 1949) betonte, dass er kein Schmiergeld von der Telekom erhalten habe und ihm auch keine Schmiergeldzahlungen der Telekom bekannt seien. Beide Fragen beantwortete er knapp mit "Nein". Er sei "strafrechtlich nicht schuldig", das Leben sei aber ein "Lernprozess". Aus heutiger Sicht habe er einige Dinge "nicht richtig gemacht". "Nach moralischen Maßstab war das nicht richtig", erklärte Hochegger.

Hochegger bleibt unkonkret
In seinen Ausführungen blieb Hochegger anfangs sehr allgemein und bestätigte lediglich, was er bereits den Ermittlungsbehörden gesagt hatte und ihm im U-Ausschuss vorgelesen wurde. So bejahte er, für die Ablöse des seinerzeitigen Telekom-Regulators Heinrich Otruba lobbyiert zu haben. Ein Konzept für den Nachfolger von Otruba, Georg Serentschy, wurde nicht umgesetzt, so Hochegger. Dass er ein Konzept für Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (früher B) erstellt hat, könne sein. Seines Wissens nach sei es aber nicht in Auftrag gegeben worden.

Zu den zitierten Aussagen des ehemaligen Telekom-Managers Gernot Schieszler, wonach für eine Universaldienstverordnung im Sinne der Telekom eine Million Euro an Schmiergeld notwendig gewesen seien, meinte Hochegger, die Aussage "entspricht nicht der Wahrheit". Das Verhältnis zu Schieszler beschrieb er als "sehr gut". Dass er in einem Gesetzeskauf involviert gewesen sein soll, habe er erst bei seinen Einvernahmen erfahren. "Ich war sehr überrascht über die Unterstellung", so Hochegger.

Hocheggers Manipulationsversion
Hochegger hat auch seine eigene Version der mutmaßlichen Börsekursmanipulation des Telekom-Aktienkurses präsentiert. Er habe über eine Scheinrechnung 1,1 Mio. Euro von der Telekom erhalten, versteuert und der Telekom wieder 500.000 Euro zurückgegeben. Von einer Kursmanipulation durch den Broker Johann Wanovits im Jahr 2004, um damit ein Boni-Programm für die Vorstände auszulösen, will Hochegger nichts gewusst haben. "Die Telekom hat mich in die Kursmanipulation nicht eingeweiht", sagte er.

Er habe Wanovits überhaupt erst 2008 kennengelernt. Damals habe ihm der Broker erzählt, dass er der Telekom im Jahr 2004 einen "großen Gefallen" getan habe. Auch der Broker habe dabei einen kleinen Gewinn gemacht, Wanovits habe das Ganze aber als "sportliche Herausforderung" geschildert, sagte Hochegger.

Welche Rolle spielte Hochegger?
Seine eigene Rolle bei der mutmaßlichen Kursmanipulation schilderte Hochegger so: Der damalige Einkaufschef der Telekom Austria (TA) sei an ihn herangetreten, die TA brauche "Unterstützung für ein Projekt in Osteuropa, das sie nicht selber in der Buchhaltung abwickeln kann". Konkret habe die Telekom 500.000 Euro gebraucht. Daraufhin habe er, Hochegger, der TA den Vorschlag gemacht, ihm für eine Studie zu einem Fonds auf Zypern, mit dem der Preisverfall im Festnetz gestoppt werden sollte, 1,1 Mio. Euro zu zahlen. Endversteuert habe er dann der TA die 500.000 Euro gegeben. Der Einkaufschef habe ihm versichert, dass nicht nur Rudolf Fischer, sondern der gesamte damalige Telekom-Vorstand, also auch Heinz Sundt, hinter dem Projekt stünden. Das sei der erste Auftrag der Telekom für die Valora gewesen.

Laut Aussage des Ex-Telekom-Managers Gernot Schieszler dienten die 500.000 Euro als Schmiergeld für Wanovits, um mit Aktienkäufen den TA-Kurs zu manipulieren. Die TA habe Hochegger das Geld überwiesen, dieser habe es versteuert und seine Marge abgezogen. Durch den Kurssprung wurde ein Boni-Programm für führende Telekom-Manager ausgelöst.

Kommentare

ulysses007 melden

Mir bleibt nur mehr der Mund offen - hier wird gestohlen und betrogen, gelogen und gezogen - ich hab sowas nicht für möglich gehalten. Ich genier mich für meine Staatszugehörigkeit. Das sind keine demokratischen Verhältnisse mehr. Hier herrscht Gier, Dummheit, Masslosigkeit und Dreistigkeit. Das ist kein Sunpf mehr, das ist Chaos ! Ich fordere die Justiz auf unmissverständlich endlich vorzugehen und diese Geschwüre aus dem Verkehr zu ziehen. Umgehende Untersuchungshaft für alle an diesen Machenschaften beteiligten Personen. Das sind mafiöse Vereinigungen. Entfernen sie diese Herrschaften aus unserer Bürgergemeinschaft, die haben da nichts mehr verloren ! !

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Re: Mir bleibt nur mehr der Mund offen B R A V O !
NUR LEIDER LIEST KEINER DER DAFÜR ZUSTÄNDIGEN UND WENN DOCH, WIRD JEDES AUGE ZUGEDRÜCKT

Maika melden

Re: Mir bleibt nur mehr der Mund offen - hier wird gestohlen und betrogen, Warum sind hier alle so wahnsinnig entsetzt. Wißt Ihr erst seit gestern wie maßlos und korrupt unsere Politiker sind?
Das ist doch nichts Neues. Wir sind entsetzt, ärgern uns grün und blau und wählen sie wieder.

PAstorPeitl melden

wählbar? Wie weit sind Politiker, die Geld dafür genommen haben, Gesetze wirtschaftsfreundlich zu beschliessen eigentlich noch wählbar?

Euer

Pastor Hans-Georg Peitl
Bundesobmann der
Freiheitlichen Christen Österreichs (FCÖ)
http://www.bedenklich.at

wheeler1
wheeler1 melden

Re: wählbar? Ich gebe ihnen vollkommen recht. In fast allen Dingen, die sie hier schreiben. Sie schreiben es eh recht freundlich und harmlos. Die, die sich angesprochen fühlen sollten, lachen darüber. Die denken sich: "Ach was soll uns dieses Geschreibsel schon anhaben. Sollen sie nur schreiben, das geht uns alles am A.... vorbei. Aber... und jetzt kommt die Keule: Je mehr Leute sich das Herz nehmen und diese Misstände anprangern, desto mehr wird die Öffentlichkeit aufgerüttelt, sich Gedanken darüber zu machen. Ich weiss nicht wie lange man postings schreiben muss, bis es in die Gehirne der Menschen dringt, aber ich habe mir zum Ziel gesetzt: "jetzt erst recht". Wenn wir alles hinnehmen wie der Dulder Job (sie kennen ihn sicher), dann schaut es traurig aus um unsere Existenz. Es muss was passieren!!!!

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Re: wählbar? Nach dem bis jetzt vorliegenden Befund sind nur noch vier Parteien wählbar,die Liberalen, die Piraten, die Grünen und die Kommunisten.Und auch das Timing der Aufarbeitung ist sagenhaft, jahrelang Schlendrian aber in der Krise kommts dann hoch,weil es brennt ja noch nicht genug.

Langsam gewinnt man den Eindruck, dass die Renovierung des Parlamentsgebäudes eine völlig unsinnige Ausgabe ist,weil ein Gutteil der politisch Handelnden auf absehbare Zeit anderweitig untergebracht sein wird.

Und das schlimmste: Wie bitte,will man den kleinen Mann von der Straße davon überzeugen,dass er den Gürtel enger schnallen muß, wenn er gezwungen ist zuzusehen,wie man Millionen- Beträge in die Privat- oder Parteikassen verschiebt?

PAstorPeitl melden

Re: wählbar? Werter Higgs,

Ich gebe Ihnen Recht. Es wird Zeit für Alternativen. Aktive Alternativen.

.) Österreichische Bürgerpartei
.) Freiheitliche Christen Österreichs (FCÖ) - Seit dem 23.12.2011 immerhin auch eine neue Partei.

Es stehen Alternativen zur Verfügung.

@wheeler1

Auch ich bin der Meinung, dass es deutlich zu wenig ist nur zu posten. Deshalb bringe ich unter http://www.bedenklich.at eine Zeitung heraus, die sich mit WIRKLICH BEDENKLICHEN beschäftigt.

Und um unseren Mitmenschen eine Chance zu geben, dieses Land mit zu gestalten, setze ich eine Demonstration nach der anderen an.

3.3.2012, 15 Uhr, Stephansplatz, Aufmarsch der Ärzteopfer
29.3.2012, 15 Uhr, Wien Staatsoper, Trauermasch für die Demokratie

Wie immer gilt: Alleine kann ich nur verlieren, aber gemeinsam sind wir stark.

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Re: wählbar? Wann jagen wir diese Brut endlich aus dem Parlament! Wir wollen auf der Stelle Neuwahlen! Und sie Herr Bundespräsident, wenn ihnen an unserem Land was liegt, lösen Sie diese Regierung auf, aber schnell, denn es brennt an allen Ecken und Enden!

PAstorPeitl melden

Re: wählbar? Ja. Wenn.

http://fcoebedenklich.wordpress.com/2012/02/16/ist-bundesprasident-heinz-fischer-eine-us-amerikanische-marionette/

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