Amazon: Wie bekommt man
den besten Preis? [9 Tricks]

Niemand zahlt beim Einkauf gerne mehr als er eigentlich müsste. Und doch passiert es, dass viele Kunden bei Amazon fleißig draufzahlen - ohne es zu wissen. Was hinter "Dynamic Pricing" steckt und wie man beim Online-Händler dennoch einen guten Preis bekommt, erfahren Sie hier.

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den besten Preis? [9 Tricks] © Bild: iStockphoto.com

Wer öfters beim Online-Händler Amazon eingekauft hat, wird es schon geahnt haben: Der Preis für ein Produkt kann sich rasant ändern, erhebliche Preisschwankungen innerhalb eines Tages sind nicht ausgeschlossen. Dahinter steckt das sogenannte "Dynamic Pricing". Ein Algorithmus des Online-Händlers bestimmt dabei laufend den aktuellen Marktwert eines Artikels, indem er Kaufverhalten und Nachfrage der Kunden berücksichtigt sowie den Preis mit der Konkurrenz abgleicht.

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Wer ein bisschen nachdenkt, wird die schlechte Nachricht schon ahnen: Auch wenn Amazon beteuert, das beste Angebot zum besten Preis zu haben, wird der Algorithmus natürlich zugunsten des Unternehmens und nicht zugunsten der Kunden manipuliert. An sich gehört diese Methode im Internethandel mittlerweile "zum guten Ton", wenn man so will, als Vorreiter weiß Amazon Dynamic Pricing aber mit Sicherheit am besten zu nutzen. Nicht umsonst ist Amazon-Gründer Jeff Bezos der reichste Mann der Welt.

So holen Sie den besten Preis raus!

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Es gibt ein paar Tricks, mit denen Sie die Effektivität des "Dynamic Pricing" abschwächen und einen besseren Preis für sich rausschlagen können. Alle der folgenden Tricks können für sich alleine befolgt werden, am effektivsten nutzt man freilich möglichst viele gemeinsam, quasi "im Verbund".

1. Zeit lassen

Will man einen guten Preis rausschlagen, benötigt das Planung, Zielsicherheit und vor allem eines: Jede Menge Geduld. Gerade bei kostspieligeren Artikeln sollte man sich im Vorfeld vergewissern, dass man sie sich wirklich anschaffen möchte, um im entscheidenden Moment nicht zu zögern - oder gar zu voreilig zuzuschlagen und es hinterher zu bereuen.

Danach gilt, was auch bei Auktionen auf eBay höchste Priorität genießt: Hat man sich einmal festgelegt, sollte man sich einen realistischen Wert ausdenken, was einem das Objekt der Begierde wirklich wert ist. Danach gilt es nur noch sich auf die Lauer zu legen und sich eben in Geduld zu üben.

2. Suchfilter statt Suchfolter

Das Suchfenster alleine ist nicht die einzige Möglichkeit, die Produktflut von Amazon auszusieben. Bei einer ersten Preisrecherche lohnt es sich durchaus, die Suche mit den Filteroptionen auf der linken Seite einzuschränken. Hier lassen sich zum Beispiel Versandoptionen, Hersteller, Anbieter und Kundenbewertungen präzisieren.

3. Suchverhalten ändern

"Eine Definition von Wahnsinn ist es, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten" Was angeblich Albert Einstein schon behauptet hat, würde auch Jahrzehnte später auf die Verwendung von Suchbegriffen passen.

Gibt man den gewünschten Artikel mit anderen Worten ein, stehen die Chancen bei Amazon gut, dass eine andere Auflistung an Suchergebnissen daraus resultiert - und somit möglicherweise ein interessanteres Angebot hochgespült wird, das man sonst nur schwierig oder gar nicht gefunden hätte.

4. Vertrauen? Schlechte Idee

"Hurra, der richtige Artikel ist endlich gefunden!" Oder doch nicht? Amazon hat besonders in letzter Zeit die verwirrende Strategie an den Tag gelegt, Anbieter für ein und das gleiche Produkt separat zu listen. Und selbst bei vielen zusammengefassten Anbietern für ein Produkt wird nicht immer der beste Preis am prominentesten angezeigt, sondern die schnellste Verfügbarkeit im Ranking priorisiert.

Was bedeutet das für die Praxis? Einerseits sollte man sich vergewissern, dass man wirklich alle Anbieter für das jeweilige Produkt am Radar hat. Andererseits lohnt sich bei einer zusammengefassten Darstellung ein Blick auf alle Anbieter, wenn man es nicht eilig hat. Hinter der Fassade des schnellsten Lieferanten steckt nämlich oft ein günstigerer. Aber Vorsicht: Etwaige Versandkosten sind dabei natürlich immer zu berücksichtigen.

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5. Hilfe anfordern

Ständig nach dem besten Preis zu sehen nervt? Vollkommen richtig! Warum also nicht suchen lassen: Die Internet-Seite camelcamelcamel.com bietet einen kostenlosen und hervorragenden Preistracker, mit dem man sich bei gewünschten Artikeln nicht nur den Amazon-Preisverlauf der letzten 18 Monate anzeigen lassen kann.

Bei Anmeldung steht auch ein Preis-Alarm per E-Mail zur Verfügung, wenn ein Artikel eine vorgegebene Preisgrenze unterschritten hat. Bequemer geht es kaum. Ungenau ist das Tool nur bei Produkten die mehrmals am Tag den Preis wechseln, da kommt der Preis-Alarm oft nicht nach.

6. Unterschiedliche Geräte nutzen

Kaum zu glauben, aber kein Witz: Amazon kann das Gerät erkennen, mit dem man im Shop stöbert und zieht daraus Rückschlüsse auf das Vermögen des Nutzers. Demnach zahlen Apple-Nutzer einen höheren Preis als Android-Nutzer und Nutzer mobiler Geräte mehr als Leute, die am Desktop-Rechner einkaufen.

Daraus lässt sich ableiten, dass man Einkäufe idealerweise von einem herkömmlichen PC aus tätigt, sofern einem die Möglichkeit dazu gegeben ist. Oder zumindest einmal anderswo vergleicht.

7. Spuren löschen

Damit Amazon frühere Suchanfragen nicht heranziehen kann, löscht man am besten die Cookies im Browser. So gibt man nicht zu erkennen, dass man möglicherweise schon oft nach dem Artikel gesucht hat und ergo stark daran interessiert sein könnte.

8. Her mit dem Gutschein!

Schon gewusst, dass Amazon täglich eine Menge an Rabatt-Coupons auf Lager hat? Solche Coupons stehen direkt unter dem Artikel, was man eher nur zufällig nutzen kann. Noch besser ist aber die Übersicht unter amazon.de/gp/coupons, wo alle laufenden Aktionen zusammengefasst sind.

9. Auch andere Mütter...

...haben schöne Töchter! Der beste Preis lässt sich auf Amazon einfach nicht finden? Ganz einfach: Dann suchen Sie einfach woanders danach. Amazon mag vielleicht in Summe die größte Auswahl in vielen Produktgruppen haben, aber das macht das Unternehmen noch lange nicht zum besten Anbieter.

Gerade bei Elektronik-Produkten empfiehlt es sich beispielsweise immer, zuerst einen Blick auf geizhals.at zu werfen, weil regionale Anbieter dem Shopping-Riesen in vielen Fällen die Stirn bieten können, manchmal können sie sogar deutlich billiger sein.