Die Superlative der Abfahrer in dieser Saison sind damit um einige mehr geworden - kein Wunder, dass Abfahrts-Coach Robert Trenkwalder nur sagte: "Ein geschichtsträchtiges Ereignis!" Erst zum dritten Mal gab es für die Abfahrer einen Fünffachsieg, nur einmal - im Dezember 1998 in Bormio - gab es einen sechsfachen Erfolg. Auch damals waren sieben unter den ersten Acht gelandet. Und vor allem endete noch nie eine Generalprobe für ein Großereignis mit einem so großen Erfolg einer Nation. Leichter macht diese Sache aber die Entscheidung für Olympia nicht, das weiß wohl auch Alpin-Direktor Hans Pum.
Wer darf in Salt Lake City starten?
In einer Woche geht es in Snowbasin um Olympia-Gold - und die Aufstellung wird dem ÖSV wohl viel Kopfzerbrechen bereiten. Eberharter und Strobl sollten gesetzt sein, auch Michael Walchhofer und Hannes Trinkl haben Podestplätze. Aber sie müssen wohl mit Bormio-Sieger Christian Greber und Klaus Kröll um die restlichen zwei Plätze rittern.
"Von diesem Eberharter kann man geschlagen werden"
Am Samstag interessierte das aber noch keinen. Eberharter freute sich über den vorzeitigen Gewinn des Abfahrts-Weltcups und damit die erste Kristallkugel seiner Karriere, Fritz Strobl mit seinem Sohn Mario über Platz zwei. "Dabei hätte ich es heute drinnen gehabt, den Herrn Eberharter zurechtzuweisen, aber leider ist's nicht ganz geglückt", meinte der Kärntner. "Oben habe ich alles sehr gut erwischt, nur den engen Mittelteil habe ich wie im Training nicht so gut hinbekommen. Trotzdem: Platz zwei ist ausgezeichnet - und von diesem Eberharter kann man geschlagen werden."
Walchhofer war noch nie in Snowbasin
Zufrieden war auch Michael Walchhofer, der zum dritten Mal in dieser Saison aufs Podest fuhr. "Wenn ich daran denke, dass ich bei den Sprüngen noch Defizite habe, dann muss ich zufrieden sein. Nicht zuletzt weil ich weiß, dass es noch besser geht." Walchhofer ist einer der wenigen, die die Abfahrt in Snowbasin noch nie "live" gesehen haben. "Im Vorjahr wollte ich mit, aber es gab keine Plätze mehr. Doch ich habe heuer schon einige neue Strecken gut bewältigt."
Kröll zittert Samstag entgegen
Nicht ganz zufrieden war Hannes Trinkl, der das Stockerl in seinem dritten Rennen nach dem Comeback erstmals verpasste. "Ich muss mich bei meinen Servicemann bedanken. Denn ich bin schlecht gefahren, ohne guten Ski wäre ich nicht Vierter! Und deshalb kann ich mich auch nicht ärgern, nicht aufs Podest gekommen zu sein, schließlich war ich selbst Schuld!" Überglücklich war hingegen Klaus Kröll, der nun dem Sonntag entgegenzittert: "Ich hoffe schon, dass ich dabei bin", meinte der Steirer. "Dabei habe ich einen schweren Fehler gemacht, aber mit einem fünften Platz darf man nicht unzufrieden sein!"
RTL letzte Chance für Knauß
Die Chance schon fast dahin ist hingegen für Hans Knauß. "Zu wenig", seufzte der Steirer im Ziel. "Jetzt habe ich nur noch eine Chance. Da hilft kein rechnen, im Riesentorlauf muss ich am Sonntag einfach brutal fahren!" Eine Schrecksekunde hatte Christoph Gruber: Fast ein Sturz beim Zielsprung, trotzdem Platz sieben. "Wenigstens habe ich gezeigt, dass ich kein ganz Blinder auf der Abfahrt bin. Aber auf die Qualifikation in Salt Lake habe ich kein Recht", lautete sein realistischer Kommentar.
Endstand der Herren-Abfahrt in St. Moritz |
1.
|
Stephan Eberharter
|
AUT
|
1:39,07 Min.
|
|||
2.
|
Fritz Strobl
|
AUT
|
1:39,25
|
+0,18
|
||
3.
|
Michael Walchhofer
|
AUT
|
1:39,85
|
+0,78
|
||
4.
|
Hannes Trinkl
|
AUT
|
1:39,91
|
+0,84
|
||
5.
|
Klaus Kröll
|
AUT
|
1:39,96
|
+0,89
|
||
6.
|
Kristian Ghedina
|
ITA
|
1:39,99
|
+0,92
|
||
7.
|
Christoph Gruber
|
AUT
|
1:40,04
|
+0,97
|
||
8.
|
Hans Knauß
|
AUT
|
1:40,24
|
+1,17
|
||
9.
|
Franco Cavegn
|
SUI
|
1:40,35
|
+1,28
|
||
10.
|
Claude Cretier
|
FRA
|
1:40,41
|
+1,34
|
||
11.
|
Luca Cattaneo
|
ITA
|
1:40,45
|
+1,38
|
||
12.
|
Roland Fischnaller
|
ITA
|
1:40,51
|
+1,44
|
||
13.
|
Ambrosi Hoffmann
|
SUI
|
1:40,59
|
+1,52
|
||
Christian Greber
|
AUT
|
1:40,59
|
+1,52
|
|||
15.
|
Bruno Kernen
|
SUI
|
1:40,79
|
+1,72
|
||
16.
|
Peter Rzehak
|
AUT
|
1:40,83
|
+1,76
|
||
17.
|
Pierre-Emanuel Dalcin
|
FRA
|
1:40,85
|
+1,78
|
||
18.
|
Antoine Deneriaz
|
FRA
|
1:40,87
|
+1,80
|
||
Kenneth Sivertsen
|
NOR
|
1:40,87
|
+1,80
|
|||
20.
|
Paul Accola
|
SUI
|
1:40,89
|
+1,82
|
||
21.
|
Primoz Skerbinek
|
SLO
|
1:40,90
|
+1,83
|
||
22.
|
Patrik Järbyn
|
SWE
|
1:40,93
|
+1,86
|
||
23.
|
Bjarne Solbakken
|
NOR
|
1:41,07
|
+2,00
|
||
24.
|
Erik Seletto
|
ITA
|
1:41,31
|
+2,24
|
||
Scott McCartney
|
USA
|
1:41,31
|
+2,24
|
|||
26.
|
Alessandro Fattori
|
ITA
|
1:41,35
|
+2,28
|
||
27.
|
Patrick Staudacher
|
ITA
|
1:41,38
|
+2,31
|
||
28.
|
Sebastien Fournier
|
FRA
|
1:41,40
|
+2,33
|
||
29.
|
Daniel Züger
|
SUI
|
1:41,41
|
+2,34
|
||
30.
|
Jakub Fiala
|
USA
|
1:41,51
|
+2,44
|
||
weiter:
|
||||||
35.
|
Andreas Schifferer
|
AUT
|
1:41,71
|
+2,64
|