Eberharter siegt vor Strobl und Walchhofer

Die WM-Generalprobe in St. Moritz am Samstag war ein Fest in Rot-Weiß-Rot. Stephan Eberharter führte mit seinem achten Saisonsieg eine entfesselte ÖSV-Mannschaft an, die den dritten Fünffach-Erfolg der Weltcup-Geschichte für Österreichs Abfahrer einfuhr. Sieben landeten unter den ersten Acht, einzig Kristian Ghedina "schummelte" sich als Sechster ins ÖSV-Paket. Eberharter, Fritz Strobl, Michael Walchhofer, Hannes Trinkl und Klaus Kröll auf den Plätzen eins bis fünf, dazu Christoph Gruber vor Hans Knauß Siebenter - und jetzt wartet Olympia! Einziger Wermutstropfen: Nur vier aus diesen Acht werden auch in Snowbasin dabei sein.

Eberharter siegt vor Strobl und Walchhofer

Die Superlative der Abfahrer in dieser Saison sind damit um einige mehr geworden - kein Wunder, dass Abfahrts-Coach Robert Trenkwalder nur sagte: "Ein geschichtsträchtiges Ereignis!" Erst zum dritten Mal gab es für die Abfahrer einen Fünffachsieg, nur einmal - im Dezember 1998 in Bormio - gab es einen sechsfachen Erfolg. Auch damals waren sieben unter den ersten Acht gelandet. Und vor allem endete noch nie eine Generalprobe für ein Großereignis mit einem so großen Erfolg einer Nation. Leichter macht diese Sache aber die Entscheidung für Olympia nicht, das weiß wohl auch Alpin-Direktor Hans Pum.

Wer darf in Salt Lake City starten?
In einer Woche geht es in Snowbasin um Olympia-Gold - und die Aufstellung wird dem ÖSV wohl viel Kopfzerbrechen bereiten. Eberharter und Strobl sollten gesetzt sein, auch Michael Walchhofer und Hannes Trinkl haben Podestplätze. Aber sie müssen wohl mit Bormio-Sieger Christian Greber und Klaus Kröll um die restlichen zwei Plätze rittern.

"Von diesem Eberharter kann man geschlagen werden"
Am Samstag interessierte das aber noch keinen. Eberharter freute sich über den vorzeitigen Gewinn des Abfahrts-Weltcups und damit die erste Kristallkugel seiner Karriere, Fritz Strobl mit seinem Sohn Mario über Platz zwei. "Dabei hätte ich es heute drinnen gehabt, den Herrn Eberharter zurechtzuweisen, aber leider ist's nicht ganz geglückt", meinte der Kärntner. "Oben habe ich alles sehr gut erwischt, nur den engen Mittelteil habe ich wie im Training nicht so gut hinbekommen. Trotzdem: Platz zwei ist ausgezeichnet - und von diesem Eberharter kann man geschlagen werden."

Walchhofer war noch nie in Snowbasin
Zufrieden war auch Michael Walchhofer, der zum dritten Mal in dieser Saison aufs Podest fuhr. "Wenn ich daran denke, dass ich bei den Sprüngen noch Defizite habe, dann muss ich zufrieden sein. Nicht zuletzt weil ich weiß, dass es noch besser geht." Walchhofer ist einer der wenigen, die die Abfahrt in Snowbasin noch nie "live" gesehen haben. "Im Vorjahr wollte ich mit, aber es gab keine Plätze mehr. Doch ich habe heuer schon einige neue Strecken gut bewältigt."

Kröll zittert Samstag entgegen
Nicht ganz zufrieden war Hannes Trinkl, der das Stockerl in seinem dritten Rennen nach dem Comeback erstmals verpasste. "Ich muss mich bei meinen Servicemann bedanken. Denn ich bin schlecht gefahren, ohne guten Ski wäre ich nicht Vierter! Und deshalb kann ich mich auch nicht ärgern, nicht aufs Podest gekommen zu sein, schließlich war ich selbst Schuld!" Überglücklich war hingegen Klaus Kröll, der nun dem Sonntag entgegenzittert: "Ich hoffe schon, dass ich dabei bin", meinte der Steirer. "Dabei habe ich einen schweren Fehler gemacht, aber mit einem fünften Platz darf man nicht unzufrieden sein!"

RTL letzte Chance für Knauß
Die Chance schon fast dahin ist hingegen für Hans Knauß. "Zu wenig", seufzte der Steirer im Ziel. "Jetzt habe ich nur noch eine Chance. Da hilft kein rechnen, im Riesentorlauf muss ich am Sonntag einfach brutal fahren!" Eine Schrecksekunde hatte Christoph Gruber: Fast ein Sturz beim Zielsprung, trotzdem Platz sieben. "Wenigstens habe ich gezeigt, dass ich kein ganz Blinder auf der Abfahrt bin. Aber auf die Qualifikation in Salt Lake habe ich kein Recht", lautete sein realistischer Kommentar.

Endstand der Herren-Abfahrt in St. Moritz
1.
Stephan Eberharter
AUT
1:39,07 Min.

2.
Fritz Strobl
AUT
1:39,25
+0,18
3.
Michael Walchhofer
AUT
1:39,85
+0,78
4.
Hannes Trinkl
AUT
1:39,91
+0,84
5.
Klaus Kröll
AUT
1:39,96
+0,89
6.
Kristian Ghedina
ITA
1:39,99
+0,92
7.
Christoph Gruber
AUT
1:40,04
+0,97
8.
Hans Knauß
AUT
1:40,24
+1,17
9.
Franco Cavegn
SUI
1:40,35
+1,28
10.
Claude Cretier
FRA
1:40,41
+1,34
11.
Luca Cattaneo
ITA
1:40,45
+1,38
12.
Roland Fischnaller
ITA
1:40,51
+1,44
13.
Ambrosi Hoffmann
SUI
1:40,59
+1,52

Christian Greber
AUT
1:40,59
+1,52
15.
Bruno Kernen
SUI
1:40,79
+1,72
16.
Peter Rzehak
AUT
1:40,83
+1,76
17.
Pierre-Emanuel Dalcin
FRA
1:40,85
+1,78
18.
Antoine Deneriaz
FRA
1:40,87
+1,80

Kenneth Sivertsen
NOR
1:40,87
+1,80
20.
Paul Accola
SUI
1:40,89
+1,82
21.
Primoz Skerbinek
SLO
1:40,90
+1,83
22.
Patrik Järbyn
SWE
1:40,93
+1,86
23.
Bjarne Solbakken
NOR
1:41,07
+2,00
24.
Erik Seletto
ITA
1:41,31
+2,24

Scott McCartney
USA
1:41,31
+2,24
26.
Alessandro Fattori
ITA
1:41,35
+2,28
27.
Patrick Staudacher
ITA
1:41,38
+2,31
28.
Sebastien Fournier
FRA
1:41,40
+2,33
29.
Daniel Züger
SUI
1:41,41
+2,34
30.
Jakub Fiala
USA
1:41,51
+2,44

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35.
Andreas Schifferer
AUT
1:41,71
+2,64