Marcel Hirscher geehrt

Ski-Superstar erhält Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Bei einem Pressetermin in Wien hat Ski-Superstar Marcel Hirscher am Mittwoch noch einmal seine Rekordsaison Revue passieren lassen und Einblicke in seine Welt gewährt. "Das war schon etwas Spezielles", sagte der fünffache Gesamtweltcup-Sieger rückblickend. Von Hermann Maier gab es einen besonderen Rat: "Wichtig ist es, den Spaß zu behalten", schrieb ihm der Überraschungs-Gratulant ins Stammbuch.

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Andächtig blickte Hirscher zu Beginn der Veranstaltung im Dachfoyer der Wiener Hofburg auf den Highlight-Film zu seiner bisherigen Karriere, den sein Hauptsponsor extra zusammengestellt hatte. "Er hat damit Ski-Geschichte geschrieben", betonte Raiffeisens Marketing-Boss Leodegar Pruschak mit Verweis auf die abgelaufene Saison, in der Hirscher die große Kristallkugel als erster Athlet zum fünften Mal in Serie gewonnen hatte.

Der "Sport-Liebling der Nation"

Beim "Sport-Liebling der Nation", wie Pruschak Hirscher titulierte, hat der Reigen an Ehrungen und Terminen nach der finalen Weltcup-Woche in St. Moritz doch Spuren hinterlassen. "Ich glaube, ich hab' schon einmal besser ausgeschaut, aber das darf man mir nicht übel nehmen", sagte der 27-Jährige, der zuvor eine Stunde lang die Moderation des Ö3-Wecker im ORF-Radio übernommen hatte. "Es war wirklich ein ganz ein toller Winter, aber momentan ist es so, dass ich dementsprechend auch die Saison schon ein bisschen in den Knochen spüre."

Über seine sportlichen Errungenschaften kann Hirscher selbst nach wie vor nur staunen. "Ich finde nach wie vor keine Lösung, warum das möglich ist. Umso schöner, dass es klappt", meinte der Salzburger, der nicht mit dem buchstäblichen Erscheinen von Maier gerechnet hatte. "Ein Wahnsinn, dass sich der Hermann das überhaupt antut", scherzte er.

»Es ist noch sehr viel möglich.«

Für Maier sei der Karriereverlauf von Hirscher, den er 2008 beim Weltcup-Finale in Bormio das erste Mal getroffen habe, "schon absehbar" gewesen. "Dass diese Konstanz, speziell in den letzten fünf Jahren, einmal so kommen wird, das hat man eigentlich schon gesehen", meinte der 43-Jährige, der an ebendieser Location in Wien im Oktober 2009 sein Karriereende verkündet hatte.

Hirscher habe schon sehr viel erreicht, sagte Maier, er könne sich jetzt auf die "Zugabe" konzentrieren. "Es ist noch sehr viel möglich, er ist auf einem sehr guten Weg." Speziell imponiere ihm, dass Hirscher in dieser Saison in der Super-G-Weltklasse angekommen ist. "Das ist doch eine Disziplin, wo man sehr schlau sein muss, weil es nur eine Besichtigung gibt. Die Verbindung von Technik und Geschwindigkeit ist nicht zu unterschätzen. Das scheint ihm einen sehr großen Spaß zu machen."

Maier hält es auch für realistisch, dass Hirscher "seinen" Weltcup-Punkterekord eines Tages knacken könnte. In der Saison 1999/2000 hatte es der Salzburger auf genau 2.000 Zähler gebracht. "Ich wäre sehr traurig, ich habe mich auch schon angemeldet bei einem Psychologen", scherzte Maier, der in seiner Laufbahn 54 Weltcup-Siege herausgefahren hat. "Es ist alles machbar. Das Wichtigste ist, dass man sich selbst verbessert, dann kann man auch mehr schaffen. Bei 44 Rennen sind theoretisch 4.400 Punkte möglich."

»Das Einzige, was er noch lernen muss, ist, seine Siege auch richtig zu feiern.«

Generell sei es wichtig, auch in Zukunft darauf zu achten, dass der Spaß nicht zu kurz komme. Das sei für alle weiteren Erfolge eine entscheidende Voraussetzung. "Das Einzige, was er noch lernen muss, ist, seine Siege auch richtig zu feiern. Das ist das Um und Auf, dass man einmal eine Woche verschwindet nach der Saison", hob Maier hervor.

Große Ehrenzeichen überreicht

Hirscher wiederholte, er wolle die Saison erst einmal sacken lassen, und sich dann Gedanken über weitere Pläne machen. "Was will ich machen? Was kann ich mir zutrauen?", seien entscheidende Fragen. Bis er sich an die Beantwortung machen kann, stehen aber noch ausgiebige Ski-Tests auf dem Programm. Am Nachmittag erhielt Hirscher das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich im Bundeskanzleramt.

Kommentare

Martin Gerlich

meine herzlichste Gratulation für die erreichten Erfolge und für das gute Bild von Österrreich welches dadurch enstanden ist. ein großes Lob für unseren Ausnahmesportler. M.f.g. Martin Gerlich

Seine klugen Aussagen beim Interview, sowie seine Zurückhaltung machen diesen Ausnahmesportler einfach sympatisch. Er bleibt am Boden, trotz aller Erfolge.

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