Wem Österreich vertraut

Strache legt zu, SPÖ- und ÖVP-Politiker verlieren. Mikl-Leitner auf letztem Platz.

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Vertrauensindex - Wem Österreich vertraut

Im April hatte die Steuerreform zumindest Faymann noch Rückwind verschafft. Damit ist es jetzt - nach den Verlusten bei den Landtagswahlen und der rot-blauen Koalition im Burgenland - vorbei: Der Kanzler verlor sechs Punkte und liegt mit minus 15 nur knapp vor den beiden Letztplatzierten. Dort findet sich nicht mehr, wie früher, Strache, sondern zwei Regierungskolleginnen: Innenministerin Mikl-Leitner brachte die Diskussion über die Flüchtlings-Unterbringung den stärksten Vertrauensverlust - elf Punkte - und mit dem Saldo von minus 18 den letzten Platz ex aequo mit Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ein. Dieser dürften die Nachwirkungen der Schulpannen und die Diskussion über den "Pograpsch"-Paragrafen ein Minus von vier Punkten beschert haben, meint OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.

Kurz belegt Platz 2

Zwei Minister haben allerdings bemerkenswerte Vertrauenszuwächse gegenüber der letzten Erhebung im April: ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz dürfte von seiner Forderung nach Einschränkung der Sozialleistungen für Zuwanderer profitieren - mit einem Plus von vier Punkten auf einen Saldo von +22 baute er seinen zweiten Platz auf der Vertrauenspyramide aus.

Um vier auf plus acht Punkte und damit Platz 7 auf der Pyramide legte auch SPÖ-Kultur- und Medienminister Josef Ostermayer zu. Die Erklärung dafür liegt nicht auf der Hand: Möglicherweise wird er, meint Bachmayer, als ruhiger, seriös wirkender Pol in der SPÖ-Riege geschätzt.

Mitterlehner auf Rang 3

Vorbei ist nicht nur der positive Effekt der Steuerreform, sondern auch jener des ÖVP-Personalwechsels: Vizekanzler Reinhold Mitterlehner verlor zwischen April und Juni 2015 drei, liegt aber mit zwölf Punkten noch deutlich im Plus auf Platz 3 - ex aequo mit Finanzminister Hans-Jörg Schelling, der allerdings fünf Punkte einbüßte. Dessen Vertrauensschwund führt Bachmayer auf die Debatte über die Kontenöffnung zurück.

Mit deutlichem Vorsprung ganz oben auf der Vertrauenspyramide findet sich nach wie vor Bundespräsident Heinz Fischer: 53 ist sein Vertrauenssaldo, um zwei Punkte mehr als im April.

Der Vertrauensindex bildet den Saldo aus "habe Vertrauen" und "habe kein Vertrauen" (in Prozent) ab. Basis ist die Befragung von 500 Österreichern ab 16 Jahren am 16. und 17. Juni.

Kein Oppositionspolitiker mehr im Plus

Einen recht starken Vertrauensschwund weist der aktuelle Vertrauensindex auch für Grünen-Chefin Eva Glawischnig aus. Mit minus vier ist ihr Saldo jetzt Null - womit kein einziger Oppositionspolitiker mehr im Plus liegt. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, sonst meist Letzter oder Vorletzter, ist jetzt siebent-schlechtester der 26 bewerteten Bundespolitiker.

Trotz dem starken Plus von sechs Punkten überwiegen bei Strache noch immer die "Habe kein Vertrauen"-Nennungen, sein Saldo ist minus acht Punkte. Auf ebenso viele kommt SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder. NEOS-Chef Matthias Strolz (-11) steht ein wenig schlechter, TS-Klubobfrau Waldtraud Dietrich (-5) etwas besser da.

Kommentare

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Politik und Wahlen sind immer auch eine emotionale Sache. Und hier ist Strache tatsächlich der Beste. Hinzu kommt, daß es für einen Durchschnittswähler tatsächlich schwierig bis unmöglich sein kann, die Zusammenhänge, die Verflechtungen sowie die tatsächliche Ursachen von Problemen zu erkennen. Da sind die einfachen Antworten eines HC viel leichter zu verstehen, auch wenn sie nicht praxistauglich

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sind und nur dem Eigennutz dienen. Der Preis hierfür wird eines Tages allerdings sehr hoch sein. Die Hauptverantwortung tragen meiner Meinung nach, aber die Spitzen von Rot-Schwarz. Es fehlt der gemeinsame Wille aktiv die Probleme anzugehen, ohne auf die nächste Wahl zu schielen, man verliert sich zu sehr in den eigenen Machtstrukturen und lässt immer öfters Stillstand zu, weil man sich....

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zu oft selbst blockiert, dies oft rational nicht nachvollziehbar. Dies schafft Frust, und diese Lücke füllt HC hervorragend mit seiner Kampfrhetorik aus. Dies ist als Oppositionspolitiker sein gutes Recht, auch wenn dies in seiner Art und Weise zumindest fragwürdig ist. Die Zeiten sind grad nicht so positiv, es gibt zu viele Arbeitslose, es gibt zu viele Schulden.....

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die Steuerlast ist ungleich verteilt, bei Bildung und Forschung sind wir weit abgeschlagen, da ist es nachvollziehbar dass sich auch in der Wählerschaft Frust breit macht, beim dem HC mit seinen prägnanten Parolen das ideale Ventil ist. Vergessen sollten wir aber nicht daß Wien trotz alledem eine der lebenswertesten Städte der Welt ist, Österreich ein tolles und wunderschönes Land ist, das ...

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sehr viel zu bieten hat und dessen Bevölkerung es trotz aller Probleme noch viel besser geht, als den meisten anderen auf dieser Welt. ich persönlich habe Angst, daß HC in der Regierung den sozialen Frieden gefährdet, große Kollateralschäden anrichtet, verhindern können es aber nur die anderen Parteien, indem Sie kompromisslos beginnen, Staatsinteresse vor Parteiinteresse zu stellen.

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Persönlich bin ich allerdings der Meinung, daß sich ein Bundeskanzler HC in den nächsten 10 Jahren nicht mehr verhindern lässt. Ich glaube der Frust ist einfach schon zu groß, der Glaube vielerorts verloren, daß sich die große Politik noch um die Anliegen der Einzelnen kümmert. Ich bin aber auch der Meinung, daß unsere Gesellschaft aber auch mit HC fertig werden wird, und er ein dieses Land nicht

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dauerhaft in Geiselhaft nehmen kann, und er relativ schnell in der Realität landen wird, wenn er nicht mehr Opposition macht und fest stellt, daß man dann auch liefern muß.

Das Versagen der Schulen wird auch an den Wahlerfolgen des H. C. Strache und seiner Amigos sichtbar. Denn jeder, der auch nur zwei Sätze lesen und schreiben kann, sollte erkennen, dass die blaue Truppe für ihn nicht wählbar ist. Erst heute hörten wir vom Finanzminister, dass die FPÖ keine Problemlösungskompetenz hat. Die reißen nur ihre Mäuler weit auf, sage ich, haben aber nichts im Hirn.

Sind es nicht die Linke Jugend aus den Reihen anderer Parteien die regelmäßig in Wien die Strassen verstopfen, Hausfriedensbruch an der Tagesordnung. Was kostet es dem Steuerzahler? ein enormes Aufgebot von Polizei für Krach, obwohl die Steuerzahler nicht in diesen Reihen zu finden sind! deswegen! demonstrieren darf jener, der auch Steuern zahlt!

Zwiegespraech
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„Die FPÖ ist eine typische europäische Krawallpartei in einem durch Zeitablauf weniger belasteten Land geworden: eine rechtsextreme, ausländer-, minderheiten- und elitenfeindliche Gruppierung, der jede sachliche Kompetenz fehlt, der es jedoch gelingt, die Bevölkerung mit Rhetorik, Polemik und Lügen aufzuhetzen.“

Zwiegespraech
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Blaulicht-Eskorte und 100 000 Euro-Kosten für FPÖ-Privateinladung von Geert Wilders

Zwiegespraech
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„….dass dieser HC Strache u. seine FPÖ mit das Übelste sind, was zur Zeit in Europa rumläuft. Ich möchte meinem schlimmsten Feind nicht gönnen, sich mit diesen Plakaten den Arsch abzuwischen.“ Camp.,DTH

Zwiegespraech
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FPÖ-Landesrat Christian Ragger vergab Aufträge von fast 400.000 Euro an sein Kanzlei-Umfeld

Eloy melden

400.000 Euro an an sein Kanzlei Umfeld? Das glaube ich nicht. So etwas würde ein Freiheitlicher nie tun.

Testor melden

Eloy: Genau, mit Schmarrn-Beträgen wie nur 400.000 Euro gibt sich eine stolze Leistungspartei nicht ab. Das müssen schon viele Millionen sein und zusätzlich 20 Milliarden Haftungen wie in Kärnten.

Warum die Wähler unzufrieden sind - über das haben sich die Herren noch nie Gedanken gemacht. Nein, wir haben nichts falsch gemacht, die anderen mit ihrer Hetze sind schuld das uns keiner wählt. Schade das es noch keine Mondfähren gibt - ich hätte schon ein lauschiges Plätzchen für so manchen. Ach ja, das wachsen ja keine Weinreben - also darf der Michi dableiben :-)

Krawuzikabuzi2

http://diepresse.com/home/panorama/wien/4758599/Nationalratsabgeordneter-wohnt-im-Sozialbau

Michael Dantine
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Wenn sich Österreich, bzw die Wiener für einen Rechtspopulisten, Lügner und Verbrecher (leider hat sich bis jetzt kein unabhängiger Richter gefunden, der ihn nach Recht und Gesetz verurteilt!) bei der Wahl entscheiden, ist es für Österreich 5 nach 12! Nicht nur im Inland, sondern vor allem auch im Ausland! Österreich hat weltweit ausgeschi.......! Gott mag eine solche Wahl verhindern!
Traurig!!!!

gleichistgleich melden

gibt es dann wieder Sanktionen gegen Österreich ? Würde nichts machen da unsere PolitikerInnen beim 'in den A.... kriechen' sowieso WeltmeisterInnen sind :-)

Wenn der Veltliner Michl im Herbst viel verliert, dann ist auch der Rote Drache im Bundeskanzleramt weg. Bravo Österreicher, ihr seid beweglich geworden, wenn ihr es euch in der Wahlzelle nicht wieder anders überlegt!

jetzt können sich die wunderbaren regierungsmenschen einmal KONKRET überlegen, warum sie vertrauen verlieren. kann es eventuell die permanente verbotspolitik sein ? dies wird verboten, jenes geprüft, anderes ganz "ausgeschieden"..... habt ihr noch immer nicht begriffen, dass wir SOWAS NICHT MEHR WOLLEN??? dann brauch ihr auch nicht zu wundern, wenn die menschen euch nicht mehr wählen....

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