Scharfe Kritik an Kurz

"Hetze auf niedrigstem Niveau" - Vorschlag des Staatssekretärs sorgt für Wirbel

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Strafen für Schulschwänzer - Scharfe Kritik an Kurz

Hintergrund des Streits ist eine Studie, die kürzlich von Universität Linz und Arbeiterkammer vorgestellt wurde. Demnach besuchen insgesamt 75.000 Jugendliche in Österreich keine Schule, sind nicht in Ausbildung oder gehen keiner Arbeit nach. Bei Kurz schrillten daraufhin die Alarmglocken. Und er ließ kurzerhand mit einer drastischen Maßnahme aufhorchen: Eltern sollen bei Schulpflichtverletzungen ihrer Kinder künftig stärker zur Kasse gebeten werden - mit bis zu 1.500 Euro statt der aktuellen Höchststrafe von 200 Euro. "Schulpflichtverletzungen sind kein Kavaliersdelikt", stellte der ÖVP-Politiker im Radio Ö3 fest. Die Zahlen seien dramatisch, der Staatssekretär fordert daher verpflichtende Elterngespräche und will die Ursachen erforschen. Kurz spricht gar von einer "verlorenen Generation".

"Hetze auf niedrigstem Niveau"
Nun fliegt dem Integrationsstaatssekretär allerdings einiges an Kritik um die Ohren. Für den Grünen Bildungssprecher Harald Walser wird der ÖVP-Politiker "wieder einmal zum 'Kurzschluss-Kurz'". Er ziehe die falschen Schlüsse aus der Studie: "Forderungen nach Unterstützungsmaßnahmen wären eigentlich die Aufgabe eines Integrationsstaatssekretärs. Was er macht, ist Hetze auf niedrigstem Niveau", kritisiert Walser.

Auch im BZÖ hält man nicht viel von höheren Strafen. Kurz' Job sei es, hier Veränderungen herbeizuführen. Ansonsten könnte man sein Amt gleich einsparen, so BZÖ-Jugend- und Lehrlingssprecher Stefan Markowitz in einer Aussendung. Kritik gibt es auch aus dem freiheitlichen Lager: "Statt Strafen anzudrohen, sollte man das Bildungssystem modernisieren und die Anreize für eine fundierte Ausbildung verstärken", sagt der Kärntner Bildungsreferent Uwe Scheuch (FPK). In der Bundespartei sieht man das offenbar anders. FPÖ-Generalsekretär Kickl will die Eltern von Migranten ebenfalls stärker in die Pflicht nehmen - "in letzter Konsequenz mit der Streichung von Familienleistungen", geht Kickl sogar noch einen Schritt weiter als Kurz.

Auch SPÖ sieht Handlungsbedarf
Beim Koalitionspartner SPÖ ist man geteilter Meinung über den Vorschlag von Kurz. Sozialminister Hundstorfer betonte gegenüber Ö3, dass er anstelle von höheren Strafen auf bestehende Maßnahmen setze und hoffe, damit die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildung und Job in zwei Jahren deutlich zu reduzieren. Hundstorfer verweist in diesem Zusammenhang auf das Projekt "Jugendcoaching" - eine Art Frühwarnsystem, das Jugendliche auf dem Weg in die Ausbildung und das Berufsleben unterstützen soll.

Für verstärkte Maßnahmen, aber gegen "existenzgefährdende Strafen" spricht sich unterdessen SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied aus. Laut Schmied könne man zwar durchaus über eine Anpassung der seit 1985 gleichbleibenden Strafhöhe von 220 Euro reden, die von Kurz vorgeschlagenen 1.500 Euro seien aber nicht zielführend. Ähnlich äußerte sich Schmieds Chef, Bundeskanzler Faymann.

Seine Parteikollegen verteidigen den Vorschlag des Staatssekretärs. Die Kritik der Opposition sei nicht angebracht, die Bilanz von Kurz könne sich sehen lassen, so ÖVP-Integrationssprecher Johann Rädler. "Es geht nicht nur um Sanktionen, aber auch um diese. Wir verlangen bei groben Schulpflichtverletzungen, dass es zu einem verpflichtenden Elterngespräch, zu einer Motivforschung und einer konkreten statistischen Erhebung kommt". Und "im Ernstfall" eben auch zu einer Erhöhung der Strafen. Für Vizekanzler und ÖVP-Chef Spindelegger sind die von Kurz 1.500 Euro "auch noch nicht das Maximum, an das man denken kann".

Umfrage: Mehrheit für härtere Strafen
Kurz selbst untermauerte am Dienstag seine Forderung, die seiner Einschätzung nach vor allem Migranten betreffen würde, mit einer Gallup-Umfrage im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (November 2011, 500 Befragte). Demnach halten 69 Prozent der Befragten härtere Strafen für "eher zielführend zur Förderung der Integration". In Wien ist der Anteil der Befragten, die auf härtere Strafen als Mittel zu Integration setzen, mit 74 Prozent sogar noch etwas höher.

Pädagogin sieht Benachteiligung als Ursache
Tatsächlich ist der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter Schulschwänzern, -verweigerern und -abbrechern auffällig, sagt Helga Kittl-Satran, Grazer Sozialpädagogin und Autorin einer Studie zu Schulabbruch. Allerdings habe das weniger mit der Herkunft der Schüler zu tun, sondern damit, dass diese "in unserer von sozialer Ungleichheit geprägten Gesellschaft oft Ausgrenzung und Benachteiligung erfahren". Sie seien durch die starke Selektionswirkung des Bildungswesens entmutigt, würden kaum Chancen in der Beteiligung an Bildungsprozessen sehen und daher oft frühzeitig das Bildungssystem verlassen.

Kommentare

Ignaz-Kutschnberger
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Kleiner Denkanstoß an den Studenten KUrZ Du KURZ man merkt du bist wirklich erst KURZ in der Politik...*grins.. Jetzt nimm mal den Rechenstift und rechne dir mal aus, wenn die ÖVP dann wegen Deiner Aktion bei der nächsten Wahl über 75.000 weniger Kreuzerl bekommt...tz tz tz... das wär ja das GLEICHE wie wenn du sagst, dass Pensionisten die über 1.000 Euro im Monat Pension haben, nächstes Jahr mal keine Erhöhung bekommen... (übrigens das erinnert mich irgendwie an meinen Tennis-Freund den Vranitzky Franzl...gabs von dem da nicht mal nen Brief an die Pensionisten??? *grins) Weißt vom Prinzip her hast ja RECHT, aber wie gesagt...da geht s ja um WÄHLERSTIMMEN...wobei, wenn die dann eh nicht LESEN und nicht SCHREIBEN glernt haben, wissens ja womöglich sowieso nicht wo sie da a Kreuzerl machen müssen...

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Re: Dem Herrn Kurz gehts zum Glück ned um Wählerstimmen, sondern um Inhalte! Und mit seinem Vorschlag hat er absolut recht!

Ignaz-Kutschnberger
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@Österreicher30 Um Inhalte gehts ihm?? ...Ja, mag schon sein...trotzdem ist das der FALSCHE Weg...weil wie gesagt, wenn die mal LESEN, SCHREIBEN und bis 3-ZÄHLEN können...stellens ja dann in Antrag auf Mindestsicherung schon mit 14 Jahren ;-) ...und außerdem wenn die Leut einen Hauptschul-Abschluss erlangen, wer soll dann in Zukunft noch unsere FPÖ wählen??

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Strafen für Schulschwänzer Ich finde es vollkommen richtig , saftige Strafen für Schulschwänzer zu verhängen. Weiters wäre ich dafür, daß in den Schulen bzw. Schulhöfen nur deutsch gesprochen werden darf,denn wir sind in Österreich. Notorische Schulschwänzer und kriminelle Jugendliche würde ich sofort mit ihren Familien in ihre Heimat abschieben.

fiore666 melden

Re: Strafen für Schulschwänzer Ja ich schliesse mich voll an !! Wo gibt es noch so viel \'Vertändnis\' für diese \'unbelehrbaren\' und nicht integrationswilligen ZUWANDERER !!! Es sollte viel härter durchgegriffen werden. Leben und schmarotzen nur von den, seitens unserer älteren Generation geschaffenen \'Wohlstand\' und nix \'verstehen\' unsere Gesetze&Verpflichtungen..............

stabilis melden

Re: Strafen für Schulschwänzer Radikal, aber wahr!

Hetze hin oder her - Tatsache ist es, das die Kinder mit Migrationshintergrund in den Schulen in großer Zahl viele Probleme bereiten, das können auch die Grünen nicht wegreden. Da geht\'s nicht nur um Sprachdefinzite sondern um das allgemeine Verhalten der machistischen Islamistenkinder. ("Du Frau bist Hure" - hören viele Lehrerinnen).

Tatsache ist, dass es in der EU so viele Menschen gäbe die hier gerne arbeiten und leben würden - holt doch die endlich. Griechen, Portugiesen, Spanier, usw. - das bereichert unsere christliche Kultur wirklich und erspart uns die mittelalterlichen Moslems.

Ignaz-Kutschnberger
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@ an den radltoni :-) ...Ja Toni RECHT hast... nur eins...was wenn dieser kriminelle schulschwänzende Jungendliche ein ÖSTERREICHER ist...wohin schiebst ihn dann??? *grins...Weiß noch genau, wie ich damals unter der Schulzeit mit paar Kumpels Autos geknakckt hab und Fensterscheiben eingschlagen und im Supermarkt ständig paar Tschik mitgehn hab lassen... *grins... Da wäre ich ja dann zum Glück DANK des @radltonis eh nirgends verschoben worden.... weil meine Heimat ja eh Österreich war :-)

fiore666 melden

Re: Strafen für Schulschwänzer Ja ich schliesse mich dem voll an ! Es kann nicht sein, dass sich diese unwilligen&nichtwollenden Zuwanderer NUR kassieren wollen und kein Integrationswille vorhanden ist !

mfp7764 melden

Re: Strafen für Schulschwänzer JAWOHL GENAU SO UND NET ANDERS

günza melden

Re: Strafen für Schulschwänzer ich würde keine Strafen geben sondern einfach die Zuschüsse streichen. Und wenn ein Jugendlicher dann glaubt statt einer Lehre oder einen Job nahtlos in die Arbeitslose zu gehen und/oder eine Mindestsicherung zu bekommen so hat er sich geschnitten. Ich glaube auch, dass viel mehr in die jugendlichen investiert werden sollte, die auch etwas tun wollen. Und unter den 75000 jugendlichen wird es sicherlich einige geben die wollen und leider keine Chance bekommen.

auer47 melden

weitermachen Wohin uns unsere linke Faserschmeichler-Pädagogik, gerade im Migrantenbereich geführt hat, belegt die Studie ja knallhart. Da Linke lernresistent sind, wollen sie natürlich diesen Irrweg nicht erkennen. Viel lieber lassen sie die Dinge laufen, AMS und Mindestsicherung liegen ja schon erwartungsvoll in Sichtweite. Wenn dort das Geld knapp wird, schreien wir halt nach Reichensteuern (= Die Leistungsträger sollen nur brav zahlen). Daher: Brav so weitermachen, irgendwann werden wir in Griechenland schon munter werden.

Ignaz-Kutschnberger
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Re: weitermachen Lieber @auer47 ...vielleicht werden ja Sie in Griechenland munter bzw. unter griechischen Zuständen wenn s dann beim Fenster rausschauen *grins... Ich als Politiker und Steuerhinterzieher hab bis dahin dann eh schon meine Mille auf Liechtensteiner-Konten und auf den Bahamas... :-) ...Auf LETZTEREN könnens mich dann gern besuchen kommen, weil ich hab s eher gern ruhig in meiner Umgebung und von Krawallen des NORMALSTERBLICHEN Volks halte ich nicht viel... Also dann, vielleicht sehn wir uns ja in nächster Zeit mal auf den Sonnen-INSELN...alles Gute @auer47

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