Souveräner Sieg: Eberharter deklassiert Konkurrenz bei 2. Kitz-Abfahrt!

1,21 Sekunden Vorsprung auf zweitplatzierten Rahlves (USA) PLUS: Alle Informationen zur aktuellen Weltcup-Saison!

In grandioser Manier sorgte Stephan Eberharter für den ersten ÖSV-Sieg an diesem Kitzbühel-Wochenende: Bei der zweiten Streif-Abfahrt deklassierte der Tiroler die Konkurrenz, der zweitplatzierte Daron Rahlves (USA) hatte einen Rückstand von 1,21 Sekunden auf "Steff". Dritter wurde der Schweizer Ambrosi Hoffmann. Am Abend feierten 20.000 Begeisterte den Kitz-Sieger Eberharter!

Der Tag der Tage bei den 64. Hahnenkamm-Rennen lieferte ein perfektes Szenario. Wieder Postkartenwetter mit tiefblauem Himmel, rund 45.000 begeisterte Zuschauer und eine perfekt präparierte und brutal schwierige Streif. Ideal also für einen energiegeladenen Ski-Giganten wie Eberharter, der nach der Hundertstel-Niederlage vom Donnerstag und dem ständigen Handicap hoher Startnummern seine ganze Energie in diesen einen Lauf kanalisierte. Am Ende seines dritten Rennens mit der hohen Nummer 30 deklassierte er den Rest der Welt förmlich - 1,21 Sekunden sind der größte Streif-Vorsprung seit 1986 (Wirnsberger 1,22 vor Resch) und der viertgrößte insgesamt.

Ein Traumlauf
Kein Wunder, dass selbst der an sich so zurückhaltende Eberharter im Ziel von einem "Traumlauf" sprach. Hatte er noch am Vortag die hohe Startnummer verflucht, war der Tiroler war an diesem Tag der Konkurrenz derart überlegen, dass er auf allen Abschnitten Bestzeit hatte. Er kam schon mit über einer Sekunden Vorsprung auf Rahlves zum Hausberg, legte am Ende aber trotzdem noch einmal zu.

Im Ziel entlud sich die ganze Anspannung bei Eberharter in einem Urschrei. Die geballte Faust als Zugabe. "Ich wollte unbedingt noch ein Mal Kitzbühel gewinnen. Ich habe daher volles Risiko genommen, auch wenn es gefährlich war", gestand der Zillertaler nach dem ersten Luftholen.

Sechs Österreicher in den Top 10
Wie schon bei der Ersatzabfahrt am Donnerstag war auch am Samstag auf der Streif Routine gefragt. Die ersten Zehn kamen auf einen Altersschnitt von 30,4 Jahren, darunter befanden sich mit Eberharter, Hans Knauß (4.), Michael Walchhofer (5.) Christoph Gruber (8.) Hermann Maier (9.) und Fritz Strobl (10.) gleich sechs Österreicher. "Steff muss alles sehr gut erwischt haben, das war wirklich sehr, sehr stark von ihm", gratulierte auch Maier. "Ich selbst hatte einen total verkrampften Lauf, mir fehlt einfach die Lockerheit", klagte der Salzburger, der damit Kitzbühel erstmals sieglos verlassen muss.

Showeinlage: Ghedina-Grätsche bei 130 km/h!
Mit einer sensationellen Freestyle-Einlage bei rund 130 km/h hat Abfahrts-Oldboy Kristian Ghedina die Fans in Kitzbühel in Entzücken versetzt. Der Italiener raste mit Nummer zwölf Richtung Ziel, beim letzten Sprung riss der 34-Jährige bei hohem Luftstand die Beine zu einer Grätsche auseinander, landete unversehrt und führte sogar zwischendurch das Klassement an. "Vielleicht war es mein letztes Mal in Kitzbühel. Ich wollte den tollen Fans etwas bieten", grinste der Mann aus Cortina, der auf dem ausgezeichneten sechsten Rang landete.

"Es ist einfach lustig, solche Einlagen zu liefern. Es geht mir zwar nach wie vor um Top-Platzierungen, aber ich will auch meinen Spaß haben. Und den hatte ich heute", erzählte Ghedina, der im Laufe seiner Karriere trotz etlicher Verletzungspausen 13 Weltcup-Rennen gewonnen hat. Angst kennt der Kitzbühel-Sieger von 1998 trotz seiner zahlreichen Blessuren keine. "Vielleicht probiere ich auch noch einen Salto Mortale", ließ Ghedina noch eine weitere Steigerung offen.

20.000 feierten Sieger Eberharter
Rund 20.000 begeisterte Fans haben am Samstagabend Kitzbühel-Sieger Stephan Eberharter gefeiert. Der Zillertaler, der die Abfahrt mit 1,21 Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Daron Rahlves gewonnen hat, bekam im mit Menschenmassen gefüllten Zielraum der Streif die berühmte "Goldene Gams" überreicht - bei der anschließenden Bundeshymne musste sich selbst der routinierte Olympiasieger und Weltmeister Eberharter eine kleine Freudenträne von der Wange wischen.

Weiteres Jänner-Programm:
Dienstag, 27.1.:
Herren-Slalom Schladming (18:00/20:45)
Mittwoch, 28.1.:
Abfahrtstraining Damen Haus/Ennstal (12:30)
Donnerstag, 29.1.:
Abfahrtstraining Herren Garmisch (11:00)
Abfahrtstraining Damen Haus (12:30)
Freitag, 30.1.:
Abfahrt Herren Garmisch (11:00/Ersatz Wengen)
Abfahrt Damen Haus (12:30/Ersatz Lech)
Samstag, 31.1.:
Abfahrt Herren Garmisch (11:00)
Abfahrt Damen Haus (12:30)
Sonntag, 1.2.:
Super G Herren Garmisch (11:00)
Super G Damen Haus (12:30)

(apa/red)