Rennen vor der Gloriette?

Wiener Skiverband hofft auf Event nach Verzicht aus Moskau

Der Wiener Skiverband hofft auf ein alpines Weltcup-Skirennen vor der Gloriette in Schönbrunn. Grund dafür ist der durch den Moskau-Verzicht freie City-Event-Termin im Februar 2015. "Es gibt bisher noch keinen offiziellen Bewerber dafür", bestätigte der Internationale Skiverband (FIS) am Mittwochvormittag auf APA-Anfrage.

von Ski Alpin © Bild: APA/Groder

Damit dementierte die FIS die Angaben der Gratiszeitung "Heute", wonach Wien bereits im provisorischen Rennkalender für die Weltcup-Saison 2015 aufscheine. "Es ist interessant, was dabei rauskommt, wenn es einen Tag in Wien schneit", meinte Hermann Gruber, der Präsident des Wiener Skiverbandes (WSV) am Mittwoch im Gespräch mit der APA, mit einem Schmunzeln. Gleichzeitig stellte er fest, dass es noch "keinen Vertrag mit der Schönbrunn Betriebsgesellschaft" gebe.

"Alle Seiten müssen mitspielen"

Damit es letztlich zu einem Parallel-Riesentorlauf im K.o.-Modus mit den weltbesten Skifahrern vor der Gloriette kommt, "dafür müssen alle Seiten mitspielen", betonte der WSV-Chef - angefangen vom Österreichischen Skiverband (ÖSV), der sich um den freien Termin bis spätestens zum Frühjahr offiziell bewerben muss, über die zuständigen Behörden bis hin zur Betriebsgesellschaft, die allesamt grünes Licht geben müssen.

Für die Durchführung des Rennens seien laut Gruber "bis auf eine kleine Startrampe keine besonderen Aufbauten notwendig". Die Wiese vor der Gloriette würde durch das City Event nicht in Mitleidenschaft gezogen, sie müsste nur bei Ausbleiben von Schnee künstlich beschneit werden. "Diese Veranstaltung wäre nicht nur eine tolle Werbung für Wien, sondern auch eine Belebung für den Skisport in den Ballungszentren", bekräftigte Gruber.

Stadt Wien nicht abgeneigt

Ob 2015 in Wien tatsächlich ein Skirennen vor der Schönbrunner Gloriette ausgetragen wird, ist fraglich. Zwar sind sowohl die Stadt als auch die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) von der Idee prinzipiell nicht abgeneigt - aber: Mit ihnen habe noch niemand über das Vorhaben gesprochen, hieß es auf APA-Nachfrage.

"Prinzipiell ist das eine interessante Idee, die aber mühsam durchzusetzen sein wird", sagte Geschäftsführer Franz Sattlecker der APA mit Verweis auf den Denkmalschutz bzw. auf den Weltkulturerbe-Status von Schönbrunn. Mit ihm habe jedenfalls noch niemand über ein solches Vorhaben gesprochen.

Ähnlich der Tenor bei der Stadt Wien. Diese findet die Idee "interessant und spannend", wie ein Sprecher von Sportstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) sagte, aber es würden keinerlei Anfragen oder Konzepte vorliegen. "Falls es sich - wie in den Medien berichtet - um die Schönbrunn-Gründe handelt, dann ist mit dem dortigen Eigentümer (Bund, Anm.) zu klären, ob ein Weltcup-Parallel-Slalom gewünscht bzw. möglich ist", unterstrich er.

Überdies würden internationale Sportveranstaltungen von Sportverbänden und nicht von der Stadt initiiert bzw. organisiert werden. "Erst wenn ein Verband mit einem Konzept bzw. einem Finanzierungsplan an die Stadt Wien herantritt, kann die Stadt Wien die weiteren Modalitäten prüfen", erklärte der Sprecher das Prozedere.

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