Doch was kann aus Altem, scheinbar Wertlosem, alles neu gewonnen werden? Wie oft kann man einzelne Materialen wiederverwenden? Wie viel an Müll und Rohstoffen (plus Kosten) ersparen wir uns, wenn wir sorgsam sortieren? Lesen Sie, warum es so wichtig ist, gezielt zu sammeln, statt gedankenlos wegzuwerfen.
Frisch verpackt
Papier, Glas, Kunststoff und Metall getrennt zu beseitigen hat sich etabliert. Über 800.000 Tonnen sammeln wir jährlich an Verpackungen in Haushalt und Gewerbe. Wer also Zeitungen, Marmeladegläser, Hundefutterdosen und PET-Flaschen in die dafür vorgesehenen Sammelbehältnisse gibt, trägt wesentlich zum Klimaschutz bei: Das Wiederverwerten dieser Materialien spart laut Altstoff Recycling Austria jährlich 600.000 Tonnen CO2 – entspricht dem Ausstoß von 247.000 Pkws!
Spitzenreiter
Die besten Recyclingquoten haben Glas und Papier. Glas kann nahezu unbegrenzt wiederverwendet werden. Je nach Farbe werden 60 bis 100 Prozent der neuen Verpackungen aus gesammeltem Altglas hergestellt! Altpapier deckt etwa 50 Prozent der gesamten Produktion von Papier ab. Denn alte Zeitschriften, Pappschachteln und Kartons lassen sich sechs- bis siebenmal zu Büchern, Toilettenpapier oder neuen Verpackungen verarbeiten. Auch die beliebten TetraPaks können wiederverwertet werden!
Kunstvoller Stoff
Ein wahrer Verwandlungskünstler ist Kunststoff: Aus PET-Flaschen werden entweder wieder solche – oder Fleecepullis, Schlafsackfüllungen und Tragetaschen. Herkömmliche "Plastik"-Verpackungen werden meist zur Energieerzeugung verwendet und reduzieren somit den Einsatz von kostbarer Kohle oder Erdöl.
Auf Schiene
Nachdem es gereinigt, sortiert und geschmolzen worden ist, wird das Metall je nach Material unterschiedlich eingesetzt. Wenn Sie also das nächste Mal Ihr neues Auto starten, könnten in dem einen oder anderen Aluteil Ihre alten Getränkedosen verarbeitet sein. Und während der nächsten Bahnfahrt denken Sie daran, dass sowohl im Zug als auch in den Geleisen wahrscheinlich ehemalige Thunfisch- oder Pfirsichdosen drinstecken. Schmuck, Münzen oder elektronische Geräte bestehen ebenso aus recyceltem Metall.
Handy, Fernseher & Co
Erfreulich auch die Entwicklung beim "gefährlichem" Elektronikschrott: Er lässt sich bei sachgerechter Entsorgung ganz besonders gut wiederverwenden. Brauchbare alte Handys werden überarbeitet und danach in die Dritte Welt verschickt oder weiterverkauft. Handys können aber auch, wie viele andere elektronische Geräte, einfach beim jeweiligen Hersteller oder bei Sammelstellen abgegeben werden.
Zerlegt und sortiert
Einmal gesammelt, werden Föhn, Mikrowelle oder PC in ihre Bestandteile (Metalle, Kunststoffe) zerlegt, Schadstoffe entzogen und die Rohstoffe wiederverwendet. Auch "böse" Kühlschränke können entweder wiederverwertet oder zu Möbeln, Accessoires und Designstücken umgearbeitet werden.
Dass Werbe-CDs oder -DVDs für den Haushaltsmüll eigentlich zu schade sind, wird gerade entdeckt. In einem neuen Businesszweig werden sie entschichtet, geschreddert oder eingeschmolzen und finden als Schuhabsatz, Kleiderbügel oder erneut als Disk Verwendung.
In die Klamottenkiste
Ihre alte Kleidung spenden Sie entweder karitativen Organisationen (caritas.at, kolping.at, volkshilfe.at), die einzelne Teile wiederverwenden oder durch deren Verkauf Hilfsprojekte unterstützen. Oder Sie geben alte Designerkleidung ab und kriegen dafür neue, die aus "alter" redesignt wurde (earthcreate.com).