Harvard-Psychologin:
Smartphones schaden der Psyche

Die Begleiterscheinung des Handy-Nackens soll auch das Selbstwertgefühl mindern

Rund 100 Mal am Tag schauen Smartphone-Nutzer täglich auf das kleine Display. Die Haltung dabei ist meistens gekrümmt. Und während der "Handy-Nacken" als Fehlhaltung und ernstzunehmendes Problem wahrgenommen wird, warnt US-Psychologin Amy Cuddy auch vor psychischen Schäden.

von Leben - Harvard-Psychologin:
Smartphones schaden der Psyche © Bild: Getty/iStock

Die Fehlhaltung ist leicht erklärt: Beugt man den Kopf nach vorne, was einer Neigung von rund 60 Grad entspricht, wird die Wirbelsäule mit einem Gewicht von 30 Kilo belastet. Der Schulter-Nacken-Bereich verkrampft. Kein Wunder also, dass Physiotherapeuten vor dem Phänomen stehen, immer jüngere Patienten mit Problemen zu behandeln, unter denen zuvor eher nur ältere Menschen gelitten hatten.

Krumme Haltung, krumme Psyche

Die Harvard-Psychologin Amy Cuddy geht aber noch einen Schritt weiter. Sie bringt den Handy-Nacken mit einer Studie in Zusammenhang, woraus sich auch psychische Schäden bei krummer Haltung ableiten ließen.

Der Studie zufolge zeigten Probanden mit gekrümmter Haltung in einem Bewerbungsgespräch "ein signifikant niedrigeres Selbstwertgefühl, eine schlechtere Stimmung und mehr Angst".

Die Situation ist aber keineswegs ausweglos: Wie die Psychologin in einem Artikel für die "New York Times" verrät, sollte man beim Gebrauch von Smartphones die Schultern zurücknehmen, den Kopf aufrichten und gelegentlich die Muskeln zwischen den Schultern massieren, um Schlimmeres zu vermeiden. Nicht zuletzt ein Problembewusstsein alleine kann schon helfen. Die "Körperhaltung kann der Schlüssel zu einer besseren Laune und größerem Selbstbewusstsein sein", sagt sie versöhnlich.

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