Warum Project Cars?

Warum Bleifüße am neuen Racer für PC und Konsole nicht vorbeikommen

Rennspiele sind eigentlich tot. Nach gefühlten 358 Open-World-Racern und Spin-Offs totgespielter Benzinschleudern wie Forza oder GranTurismo stellt man sich als Spieler nicht zu Unrecht die Frage, ob man noch einen Need for Speed verspürt. Neben Assetto Corsa und DiRT Rally deutet aber nun das oftmals verschobene und endlich erschienene Project Cars eine Renaissance an.

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Die Rennsimulation für PC, Xbox One und Playstation 4 ist bei weitem nicht perfekt, macht aber im Gegensatz zu vielen Konkurrenten wieder eines: Unglaublich viel Spaß. Wir sagen warum.

1. Realismus

Project Cars legen hohen Wert auf Realismus. Das schlägt sich in erster Linie im Fahrgefühl nieder und lässt passionierten Polygon-Piloten das Herz höher schlagen. Vom Go-Kart angefangen über Tourenwagen und Hypercars bis hin zu Prototypen und Formel-1-Boliden wird eine riesige Palette des Motorsports abgebildet, bei der man eigentlich nur den Rallysport vermisst.

© Bandai Namco/Slightly Mad Wer reitet so schnell durch Nacht und Wind? Project Cars mit seinem Opfer am Fahrersitz.

Jede einzelne Rennklasse unterscheidet sich dabei maßgeblich im Fahrverhalten, für jedes Fahrzeug lassen sich unterschiedliche Setups abspeichern. Wem das zu viel ist, der kann für den Boliden seiner Wahl aber auch vorgefertigte, auf einzelne Strecken zugeschnittene Voreinstellungen auswählen.

2. Zugänglichkeit

Egal, ob blutiger Anfänger oder Racing Pro: Project Cars gibt jedem Rennfahrer ein Zuhause. Man muss keine Credits, Kudos oder sonstige Einheiten sammeln, um im Spielverlauf voranzukommen oder Fahrzeuge freizuschalten. Der Spieler kann von Beginn an entscheiden, an welchem Punkt er einsteigt und welche Autos er fahren möchte.

© Bandai Namco/Slightly Mad Go-Kart ist das neue Understatement: Ein Geheimtipp in Project Cars.

Die Tourenwagen-Klasse gefällt einem am besten? Kein Problem, dann fährt man die Klasse eben Saison um Saison so lange man will. Man kann sich im Karriere-Modus aber auch vom Go-Kart bis zum Formel-1-Boliden hocharbeiten. Kurzum: Project Cars lässt den Spieler seinen "Sweet Spot" persönlich bestimmen, ohne ewig drauf hinarbeiten zu müssen oder ihn zu schnell wieder rauszureißen.

3. Einstellungsvielfalt

In Project Cars gibt es nahezu nichts, was man nicht intuitiv einstellen könnte: Schwierigkeitsgrad, Fahr- und Streckenhilfe, Fahrzeug-Setup, Schadensmodell, Reifenabnutzung, Benzinverbrauch, Gegneranzahl, Wetterbedingungen, Kamerawinkel, Renndauer. Noch Fragen? Und das Schöne daran ist: Es funktioniert alles und macht auch wirklich einen Unterschied aus.

© Bandai Namco/Slightly Mad Nordschleife fahren macht richtig viel Spaß. Na gut, das macht es eh immer :-)

4. Kein unnötiger Firlefanz

Keine Breakbeat untermalten Slow-Motions, keinen "Winner"-Button, mit dem man jederzeit das Rennen zurückspulen kann. Keine Takedowns, keine explodierenden Umgebungen, keine gekünstelte Festival-Atmosphäre aus der MTV-Retorte, keine zu gewinnenden Facebook-Fans und kein "motivierender" Boxenfunk, der einem alle zwei Sekunden ins Ohr flüstert, wie toll man doch nicht ist.

Stattdessen gibt es einfach nur das, was man sich von einem Rennspiel erwartet. Fahrzeuge, Strecken und jede Menge Adrenalin. D A N K E. Alle anderen können ja MTV einschalten.

© Bandai Namco/Slightly Mad Die A-Säule und ich: Im Cockpit ist es nicht am einfachsten

5. Hammer-Motorenkulisse

Ja, es macht nicht nur optisch einen Unterschied, ob man in einem Ford Focus ST sitzt oder einem Mercedes SLS AMG. Das korrekte Dröhnen aus den Lautsprechern variiert bei Project Cars nicht nur je nach Fahrzeug, sondern je nach Kameraperspektive eines einzelnen Fahrzeugs. Da kann sich die Konkurrenz eine große Scheibe abschneiden. Absolut vorbildlich.

© Bandai Namco/Slightly Mad In den Sound des SLS kann man sich nur verlieben.

6. Wetterkapriolen

Sonne, Regen, Nebel, Sturm, Gewitter. Ok, Schnee fehlt zwar (noch), aber sonst lässt sich für Project Cars nahezu jedes Wetter in unterschiedlichen Abstufungen spielen und nicht zuletzt auch spüren. Entscheidet man sich für ein individuelles Rennwochenende, kann man sogar Tageszeit und Wetterverlauf einstellen sowie die Geschwindigkeit, mit der das Wetter simuliert werden soll.

© Bandai Namco/Slightly Mad Bei nahezu jedem (In-Game-)Wetter spielbar.

7. Wunderbare Optik

Last but not least sollte die schmucke Optik nicht unerwähnt bleiben, mit der Project Cars aufgetischt wird. Am PC ist das Spiel eine wahre Augenweide und legt insbesondere auf den Detailgrad der Fahrzeuge hohen Wert. Wer keine Grashalme auf der Strecke zählen oder Funkenschlag der Karosserien und Stichflammen aus dem Auspuff bewundern mag, wird auch mit unterschiedlichen Cockpitansichten belohnt. Das Menü selbst ist hingegen wunderbar funktional und schlicht gehalten.

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