Plachutta gegen Nichtstuer

"In Österreich bekommt man fürs Nichtstun fast genauso viel wie fürs Arbeiten"

von
Wirtschaft - Plachutta gegen Nichtstuer

NEWS: Herr Plachutta, wie streng darf ein Chef sein?
Mario Plachutta: Das Betriebsklima muss gut sein, weil die Leute sehr viel leisten. Aber es gibt Grundsätze die sind nicht zu verhandeln. Wenn viele Menschen zusammen agieren braucht es Disziplin und Verhaltensregeln. Eine Betriebsführung, bei der es keine klaren Regeln mit Konsequenzen gibt, ist unsozial.

NEWS:Sie suchen ständig Personal: Warum ist es trotz der vielen Arbeitslosen schwierig, gute Kräfte zu finden?
Plachutta: Man muss sich eines vor Augen halten: Ich bekomme fürs nicht arbeiten fast genauso viel bezahlt wie fürs arbeiten. Wir haben da ein Problem. Es stellt sich die Frage: Wie viel ist deine Arbeit wert, wenn du fürs nicht arbeiten genau so viel bekommst wie fürs arbeiten? Und in welchem der 10 Gebote steht, dass Du fürs Nichtarbeiten etwas bekommst? Ich habe es noch nicht gefunden.

NEWS: : Es gibt aber auch Leute die unfreiwillig zu Hause sind. Die würden auf der Strecke bleiben, weil andere das System ausnutzen.
Plachutta: Das ist das Gießkannenprinzip. Im ländlichen Bereich wandern ganze Industrien ab. Da verlieren Leute ihren Job, die 20 Jahre brav bei einer Firma gearbeitet haben. Die sollten noch mehr bekommen: mehr Arbeitslosengeld, mehr Unterstützung. Aber ein Mitarbeiter der kündigt, weil er drei Monate die Wohnung ausmalt, der sollte gar nichts bekommen.

NEWS: Das zu trennen ist schwer.
Plachutta:: Mancher geht auch, weil er eine Auszeit braucht. Wir leben in der Auszeitgeneration. Ganz toll. Wenn sich das unsere Vater oder Urgrosvater auch gedacht hatten, wurden wir jetzt nicht so dastehen. Wenn sie gesagt hatten: Bah, jetzt haben wir einen Krieg gehabt, jetzt nehmen wir uns einmal eine ordentliche Auszeit.

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Kommentare

gaby1958 melden

Also dem Hr.Plachutta vorzuwerfen dass er Geld verdient....da müsste man aber alle Inhaber der Supermärkte auch an den Pranger stellen...
In der Gastro kann man, wenn man "Gas gibt" wenigstens noch wirklich Geld verdienen - somit haben beide Teile was davon (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) im Supermarkt kannst soviel Gas geben wie du willst - mehr wird es nicht - da hat eigentlich nur einer (AG) was davon...
Wobei das Grundgehalt in der Gastro mit dem im Handel ziemlich gleich ist - mit dem kleinen Unterschied dass man in der Gastro quasi selbst bestimmt was man verdienen kann....

huginator melden

stimmt schon, dass menschen woanders noch schlimmer ausgebeutet werden. aber in der gastro wird offziell das kv-minimum bezahlt. die umsatzprozente, die man dann bekommt sind schon schwarz. und damit sparen sich die gastronomen viel geld zu ungunsten ihrer angestellten. auch der herr plachutta. und nur, weils woanders auch nicht korrekt ist, macht es das nicht besser.

gaby1958 melden

Stimmt nicht Ganz die Argumentation, wenn ein Gastronom Umsatzprovision gibt, dann scheint dies bei den heutigen Kassensystemen auch auf - die Finanz ist ja nicht blöd und kontrolliert gerade diese Branche oft sehr, sehr genau (Kellner hat z.B.heute 1.000 € Umsatz gemacht/boniert, dann scheinen die auch auf - Chef gibt z.B. 2% Provision - die scheinen in der Buchhaltung auch auf, sonst würde ja die Abrechnung nicht passen und der Kassastand nicht stimmen, bzw. der Chef auch von diesen 2% die erforderliche UST abführen müssen..was er sicher nicht machen will...).
Versteuern müsste diese Provision dann der Arbeitnehmer selbst - ist im Prinzip bei vielen Verkäufern welche auf Provisionsbasis arbeiten so, oder fast bei jedem Vertreter...

Wie richtig erwähnt, es macht die Sache nicht besser...aber...
so gesehen sind alle Unternehmer böse Ausbeuter - einzige Lösung um dem zu entgehen - selbst Unternehmer werden (mit permanenten Sorgen, einer Woche Jahresurlaub, und dem laufenden Risiko welches so eine Beschäftigung mit sich bringt)

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

Aso der Vergleich ein Nobel-Restaurant mit Preisen pro Menü über 19 Euro mit einem Supermarkt gleichzusetzen hinkt doch ein wenig...weil Otto-Normalverbraucher muss Eier, Brot und Milch kaufen...aber einen mandelgerösteten Lungenbraten kaufen wohl eher jene die das nötige Kleingeld haben...sprich über 2.000 netto pro Monat. Also vergleichen Sie bitte nicht Rosinen mit Kaviar

giuseppeverdi melden

Dem Herrn Gastroniomen wurde nicht vorgeworfen "dass er Geld verdient" sondern es wurde diskutiert, unter welchen Umständen (eventuell auf Kosten seiner Angestellten es gilt die Unschudsvermutung) er es verdient und das muss erlaubt sein

Inhaltlich hat er ja nicht unrecht. Aber trotzdem redet da ein Mann, der aus einer Branche kommt, in der die Arbeiter mit einem Bruchteil dessen angestellt sind, was sie tatsächlich verdienen. Schon mal überlegt, wie viel Geld der Hr. Plachutta deshalb verdient, weil die Mitarbeiter zu ihren Ungunsten angestellt sind? Grad in der Branche sollte man ein bissi vorsichtig sein.

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Recht hat er! Ich kenne viele Fälle, wo Arbeitslosengeld kassiert wird und nebenbei wird gepfuscht, da verdient man mehr, bei weniger Arbeitszeit - so die Kommentare. Aus eigener Erfahrung weiß ich, kündigt man eine(n) MitarbeiterIn, geht's sofort zur Arbeiterkammer die einen Prozess führt, den der UN 100%ig verliert. Die Richter glauben immer den Arbeiterinnen und Angestellten, nie dem UN.

pinguin11 melden

Die AK vertritt einen AN nur wenn nicht korrekt gekündigt,bezahlt oder ähnliches wird.D.h.es liegt an den AG sich korrekt zu verhalten,dann gibt's auch kein Wiedersehen vor Gericht.Zum Glück gelten bei uns immer noch die Gesetze und nicht das,was die AG gerne hätten.

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Sie haben anscheinend keine Ahnung welche Typen von AG die Ak vertritt und wem die Richter beim Arbeitsgericht glauben! Wenn ein AG sich tel. krank meldet, 3 Wochen keine ärztl. Bestätigung bringt und dann vom AG gekündigt wird ... Was dann? Ist der AG schuldig, wenn es nach Ihnen geht. Bei Gericht wurde der AG verurteilt, obwohl er zum Gerichtstermin im Spital lag, er hat sowieso nichts zu sagen.

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Fall 2: ein Mann um die 50 bewirbt sich tel um eine Stelle bei uns. Ihm wird mitgeteilt, die Stelle sei bereits vergeben. Am nächsten Tag kommt er in unmöglicher Aufmachung, verlangt einen Stempel für das AMS. 2Wochen später Schreiben von seinem Rechtsanwalt, wir sollen 5000,- bezahlen, weil wir ihn angeblich diskriminiert haben. Ging bis zur Menschenrechtskommission. Wie komme ich als AG dazu???

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Fall3: eine AG wird entlassen, weil sich nach Austritt eines Kollegen, der für sie die Arbeit machte, keine Ahnung hat obwohl sie 2 Jahre in der Firma war. Ak klagte, Richter glaubte ihr Einspruch nach 8Tagen, weil sie angeblich nicht in der Firma tel. durfte (Lüge), nicht wusste wie sie ihr Handy bedienen konnte und in der Mittagszeit keine Zeit hatte die AK zu konsultieren, weil sie schoppt.

powervomland melden

Bravo für den Mut, das so zu sagen. Denn man ist als Unternehmer schnell abgestempelt, die MA ausbeuten zu wollen. Der Sozialstaat verteilt einfach schlecht, - die die nicht wollen bekommen alles, die die nicht können müssen sich irgendwie durchbringen. Denken wir zBsp an Behinderte. Faktum: Die, die fleissig arbeiten und ordentlich Geld verdienen werden schief angschaut.

pinguin11 melden

@mawi67
Den Unsinn,den Sie posten,glauben Sie hoffentlich selbst nicht!Warum sollte das AMS prophylaktisch für einen künftigen Arbeitslosen bei Ihnen intervenieren,das ist sowohl rechtlich als auch technisch völlig unmöglich.Das AMS kommt er ins Spiel,wenn man sich arbeitslos melden muss und dem AMS ist dabei völlig egal wie das DV beendet wurde,es gelten nur unterschiedliche Rechtsvorschriften.

mawi67 melden

Wie recht er hat der Herr Plachutta. Eine meiner Angestellten kündigte, da sie darauf gekommen ist, dass sie mit dem Arbeitslosengeld und etwas Pfusch mehr verdient. Nun kommts:AMS möchte nun, dass ich sie kündige, damit sie nicht gesperrt wird. Ja wo sind wir denn ?

gaby1958 melden

Was denken sich solche AMS Mitarbeiter eigentlich dabei ???
Was glauben diese Beamten wohl wo deren Gehalt herkommt - von den Arbeitsscheuen ?
Daher, nur das nicht, durch eine Kündigung durch den Dienstgeber verlängert sich, bedingt durch die Kündigungszeit nicht nur das Gehalt sondern auch der Urlaubsanspruch, welcher dann (da nicht konsumiert) extra mit sämtlichen Lohnnebenkosten ausbezahlt weden muss......
und wenn ein Arbeitnehmer schon solche Ideen hat, dann geht er sicher zur AK und fordert diese gesetzliche Nachzahlung !
lt. einer Statistik sind 75% der Sozialschmarotzer Inländer...ein Hoch auf unseren Sozialstaat - alle, welche brav arbeiten, zahlen für diese Leute welche den Großteil der Bevölkerung ausnutzen und von AK und Gewerkschaft (zwecks politischen Stimmenfang) noch voll unterstützt werden !

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

@gaby1958.... ehrlich?? es gibt eine solche Statistik? Wo bitte kann man diese einsehen....

Für Leute die nicht arbeiten wollen, da geb ich dem Herrn Plachutta auch 100% recht, nur er hat das Unternehmen nicht aufgebaut. Nur zu seinen Angestellten sollte er ein wenig netter sein, denn schließlich kann er ohne sie auch zusperren, wenn wir uns ehrlich sind.

muss dem herrn plachutta zu 100% recht geben.und da wollen die bescheuerten politker noch eine höhere mindestsicherung einführen. gehts noch???

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