Diabetes, die "Zuckerkrankheit", gehört zu den am weitesten verbreiteten Zivilisationskrankheiten. Europaweit gibt es schätzungsweise 53 Millionen Betroffene, weltweit sind es 366 Millionen. Für Gesundheitsminister Alois Stöger gehört Diabetes zu den großen gesundheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. "Diabetes tut nicht weh. Die ersten Symptome werden oft ignoriert und viele Menschen erfahren von ihrer Krankheit erst, wenn eine der Folgeerkrankungen, etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall, eingetreten ist. Diabetes ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die in unserer Gesellschaft zu wenig ernst genommen wird", erklärt Stöger.
Zu viel Stress, zu wenig Bewegung
Während "Diabetes mellitus Typ 1" zumeist erblich bedingt ist oder durch Erkrankung bzw. Verlust der Bauschspeicheldrüse verursacht wird, spielen bei "Diabetes mellitus Typ 2" besonders die Lebensgewohnheiten eine große Rolle. Als Hauptursachen der Erkrankung gelten neben Stress und Rauchen ein Mangel an Bewegung und fett- und kohlenhydratreiche Ernährung. Auch Light-Getränke sollen Diabetes begünstigen. "Das sind Ursachen, die deutlich sozioökonomisch beeinflusst sind", wird in dem Bericht festgehalten.
Augen, Nieren und Nerven gefährdet
Diabetes führt häufig zu gesundheitlichen Komplikationen und Folgeerkrankungen. Diese sind in der Regel durch Veränderungen an den Gefäßen bedingt und können zu Erkrankungen an den Augen, Nieren und Nerven führen. Im Extremfall führen die Gefäßveränderungen zu Erblindung, machen eine Dialyse notwendig oder die Amputation von Gliedmaßen. Diabetes-Patienten können laut dem Bericht rund 8,4 Prozent oder 1,7 Milliarden Euro der von den Sozialversicherungsträgern getragenen Gesundheitsausgaben zugeschrieben werden.