Worum geht es?
Wie es der Titel verspricht, handelt „Modern Family“ tatsächlich von einer Familienstruktur im modernen Muster. Das klassische Vater-Mutter-Kinder-Gebilde wird darin aufgehoben und eine gänzlich andere (in vielerlei Hinsichten) Familie porträtiert: Das Familienoberhaupt stellt Jay Pritchett (Ed O’Neill) dar, der in zweiter Ehe mit seiner viel jüngeren Frau – und kolumbianischen Sexbombe - Gloria (Sofia Vergara) sowie deren – ebenso kurvenreichen – Sohn Manny zusammenlebt. Jays Tochter Claire (Julie Bowen) ist eine Hausfrau im klassischen Sinn, die mit dem Kindskopf Phil Dunphy (Ty Burrell) verheiratet ist und sich um die drei Kinder Haley, Alex und Luke kümmert. Claires Bruder Mitchell (Jesse Tyler Ferguson) ist homosexuell und lebt mit seinem Lebensgefährten Cameron (Eric Stonestreet) zusammen, mit dem er gemeinsam zu Beginn der Serie eine vietnamesische Tochter (Lily) adoptiert. Die Serie begleitet die sehr verschiedenen und dennoch harmonierenden Figuren dieser Patchwork-Familie.
Und worum geht es außerdem?
„Modern Family“ lebt von der Einzigartigkeit seiner Charaktere. Es gibt keinen „Mitläufer“ im Familienclan, jeder der zehn Hauptprotagonisten ist auf seine Art und Weise eigen und unverwechselbar. Dadurch entstehen auch in normalen Situationen des Alltags meist unberechnete Komplikationen und vor allem skurril-witzige Szenen. Wie bereits in „The Office“ erfolgreich praktiziert, wird auch hier der Mockumentary-Stil angewandt, der die Figuren zwischendurch immer wieder direkt zu Wort kommen lässt, wo sie in klassischen Interview-Sequenzen direkt zum Publikum sprechen und so den Anschein erwecken, als handle es sich um eine Dokumentation. Dennoch hat jede Folge ein klassisches, versöhnliches Ende und jede Folge ist in sich abgeschlossen.
Wer spielt mit? (Star-Faktor)
Der einzige, wirkliche Star, der in diese Serie einstieg, war „Al Bundy“-Darsteller Ed O’Neill, der wohl auch viele Zuschauer erst dazu bewegt hat, bei „Modern Family“ einzuschalten (um sie dann eines Besseren zu belehren, dass die Serie mehr als eine neue Version der „schrecklich netten Familie ist). Zum Star in Hollywood gemausert hat sich seit Beginn der Serie allen voran die schöne Sofia Vergara, obwohl fast alle Darsteller der Serie bereits mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Fazit:
Die Serie lebt, wie bereits erwähnt, von seinen überaus amüsanten Charakteren, allen voran Glorias Sohn Manny, der in seinem Kindesalter bereits wie ein alter Mann wirkt, was Lebensweisheiten betrifft. Auch der treudoofe Phil Dunphy, vor allem in Kombination mit seiner kontrollsüchtigen Frau Claire sorgt stets für Lacher. Überzeichnet und zu viel ist einzig und allein die Figur des Cameron, der als allzu offensichtlicher Parade-Schwuler oftmals wie eine Diva dargestellt wird und die Storylines um den Homo-Teil der Familie leider immer etwas den anderen zwei Familienparts in Sachen Komik und „Gut sein“ hinterherhinkt. Dennoch haben Christopher Lloyd und Steven Levitan die vermutlich amüsantesten TV-Figuren der Sitcom-Gegenwart erschaffen und oben drauf Ed O’Neill nach Al Bundy endlich ein neues Gesicht verpasst, das sich in die Köpfe einprägen wird.
Weitere Info:
„Modern Family“ wurde in den USA für den Sender ABC produziert und ist im September 2009 angelaufen. Inzwischen wurden in den USA vier Staffeln ausgestrahlt und die fünfte startet am 25. September. Hierzulande startet heute Abend die dritte Staffel auf RTL Nitro jeweils donnerstags um 20.15 Uhr. Die ersten beiden Staffeln sind bereits auch auf DVD erhältlich sowie auf iTunes downloadbar (die ersten vier auf Englisch).
