"So nicht!": Lehrer
protestieren gegen Häupl

Pädagogen erbost über Aussage. Plus: Experte für 8-Stunden-Tag für Lehrer

von Aufregung um Sager - "So nicht!": Lehrer
protestieren gegen Häupl © Bild: Profil Walter Wobrazek

In dem von den Vorsitzenden der fünf Lehrersektionen in der GÖD gezeichneten Schreiben wird nach dem Häupl-Sager angemerkt: "Gut, dass in unseren Schulen Lehrerinnen und Lehrer unterrichten - und nicht der Wiener Bürgermeister!"

Kein gemeinsamer Marsch am 1. Mai

Auch der Zentralverein der Wiener LehrerInnen ist über die Aussage des Bürgermeisters verärgert und wird deshalb am 1. Mai nicht mit der restlichen SPÖ marschieren. Das teilte die Leitung des Vereins am Freitag per Aussendung mit. Grund dafür: Man sei "schockiert" über die "diffamierenden Äußerungen“. Man wolle sich von der "Polemik des Bürgermeisters der, nur um einen politischen Sager zu platzieren, den Einsatz und das Engagement der Lehrer negiert" distanzieren, hieß es weiter. Deshalb werde man "als Zeichen der Entrüstung" das erste Mal in der hundertjährigen Geschichte des Vereins nicht an den Feierlichkeiten zum 1. Mai teilnehmen.

Experte: Anwesenheit von 8-16 Uhr

Währenddessen fordert Bildungsexperte Andreas Salcher laut „kurier.at“ überhaupt ein Umdenken in Form einer „Totalreform des Lehrerdienstrechts“ und sieht das neue Dienstrecht ab 2019 für unbrauchbar. Darin fordert der Experte das alte System der Werteinheiten und Abrechnungen nach 50-Minuten-Stunden überhaupt zu streichen. Seine Reformidee (die auch ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner vorgetragen wurde) sähe überhaupt eine Tendenz in Richtung ganztägige Schulform vor. Lehrer sollen laut diesem Vorschlag täglich von acht bis 16 Uhr an der Schule arbeiten. Umsetzen ließe sich dies durch ein faires Jahresarbeitszeitmodell. Auch die Hausaufgaben würden großteils wegfallen, dafür ende die Schule für Schüler wie Lehrer und auch Eltern im Normalfall um 16 oder 17 Uhr. Mit dem neuen Dienstrecht sei die Umsetzung dieses Vorschlags jedoch nicht möglich.

Kommentare

mawi67 melden

Schaut auf dem Papier gut aus: von 8-16 Uhr in der Schule. die Vorbereitungen für den Unterricht mach ich dann in der Nacht oder zwischendurch.Platz für meine Materialien hab ich auch genug und selbstverständlich ist für jeden Lehrer ein PC + Internetanschluss vorhanden. Das spielts aber nicht im "Korltheater"

seidenstraße
seidenstraße melden

warum spielts das nicht im koarltheater, mawi? lese nicht selten, dass die unterrichtsvorbereitungen und korrekturen daheim zeiträuber seien, derlei ließe sich ja auch in der schule durchführen. welche lehrverpflichtung umreißt schon acht tagesstunden?
und dass el wampo viel blödsinn redet, wenn der tag lang ist, wissen wir ohnedies längst.

Superguppy melden

alles kein Problem. Jeder Lehrer bekommt einen Schreibtisch mit den entsprechenden technischen Geräten und schon kann man in der Schule seine Arbeit erledigen. Ach, kein Platz vorhanden, na so was blödes. Was jetzt Herr Häupl? Sie sind ja Präsident des Wr. LSR. Na dann machen Sie mal einen Vorschlag, nicht nur eine Worthülse!

mawi67 melden

An meiner Schule hat z. B. die Werklehrerin nur dann einen Sitzplatz, wenn ein anderer Lehrer fehlt . Soll sie nun die Vorbereitung auf dem Fußboden erledigen. oder ist im Wiener Rathaus dann Platz ? Die tägl. Fahrt dorthin wäre halt etwas lang. Herr Häupl sollte sich zuerst erkundigen , bevor er so etwas daherlabert.

giuseppeverdi melden

@ Seidenstraße wie wäre es, wenn Sie nochmals die Schulbank drücken würden. Da geht es nicht um Verbesserungen von Arbeiten sondern um 2 Stunden mehr IN DER KLASSE! Wie Sie da Vorbereitungen, Verbesserungen von Arbeiten usw. machen wollen, wenn Sie 25 und mehr Kinder in der Klasse haben, das sollten Sie uns hier einmal erklären!

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