Neue Aufregung um Saudi-Center

Gleich zwei Initiativen wollen gegen das umstrittene Projekt Anzeige erstatten

von König Abdullah beim Papst im Vatikan. © Bild: APA/EPA/Osservatore Romano

Zudem bestünden "schwerwiegende menschenrechtliche Bedenken aus schwul-lesbischer Sicht an der Beteiligung der Republik Österreich an diesem pro-religiösen Zentrum, das vom saudischen Königshaus finanziert und von Vertretern streng homophober Religionen mitgeleitet" werde. Aus diesem Anlass wird am Montag eine Pressekonferenz abgehalten, bei dem Eytan Reif (Religion ist Privatsache) und Kurt Krickler (HOSI) Stellung nehmen werden.

Außerdem hat die Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) während der Eröffnungsfeier eine Mahnwache mit symbolischem Hungerstreik gegen die Eröffnung "des dubiosen wahhabitischen Sekten-Zentrums" in Wien angekündigt.

Ban kommt

Unterdessen wurde bekannt, dass zur feierlichen Eröffnungsfeier in der Hofburg klingende Namen erwartet werden. Neben UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon kommen auch die Außenminister der Gründerstaaten Österreich, Spanien, Saudi-Arabien und Vatikan (als Beobachter) sowie religiöse Würdenträger aus dem In- und Ausland. Namensgeber König Abdullah selbst (87, Bild re.) wird nicht teilnehmen, er gilt als gesundheitlich angeschlagen.

Leiten wird das Abdullah-Zentrum der ehemalige saudische Vize-Bildungsminister Faisal bin Abdulrahman bin Muaammar, als Stellvertreterin steht ihm die Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (VP) zur Seite. Im Zentrum selbst sollen jedoch nicht das Sekretariat oder die Gründerstaaten die wichtigen Entscheidungen treffen, sondern das neunköpfige Gremium von Vertretern der Weltreligionen. In diesem sitzen je drei Vertreter christlicher und islamischer Glaubensrichtungen - darunter ein Emissär des Papstes und ein saudischer Wahhabit -, sowie Repräsentanten von Judentum, Buddhismus und Hinduismus. Weiters ist ein 100-köpfiges Beratergremium vorgesehen.

Es dauert noch

Das neue Zentrum wird künftig das Palais Sturany in der Wiener Innenstadt beziehen, die Renovierung war allerdings vor der Eröffnung noch nicht fertig. Für den laufenden Betrieb hat Saudi-Arabien für die ersten drei Jahre zehn bis 15 Millionen Euro an Spenden zugesichert. Politisch werde die Regierung in Riad aber keinen Einfluss nehmen, betonten Vertreter des Zentrums im Vorfeld. Österreich trägt durch Steuererleichterungen zu dem Zentrum bei.

Seit der Unterzeichnung des Gründungsvertrages im Vorjahr gab es wiederholt scharfe Kritik an dem Zentrum. Im Nationalrat, wo der Vertrag mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und BZÖ beschlossen wurde, bemängelten die Grünen, es gehe Österreich um Wirtschaftskontakte mit den Golfstaaten und Saudi-Arabien um ein "Feigenblatt" für seine religiöse Intoleranz. Die FPÖ warnte vor "Hetze" von wahhabitischen "Steinzeit-Moslems" und einer Untergrabung des österreichischen Sicherheitsinteresses. Auch Organisationen wie die Liberalen Muslime (ILMÖ) und Christian Solidarity International (CSI) sprachen sich mit Warnungen vor großem saudischen Einfluss gegen die Errichtung des Zentrums aus.

Postenschacher

Für Kontroversen sorgten auch Medienberichte über mögliche Personalia des Zentrums. So hieß es, nach der ehemaligen Ministerin Bandion-Ortner hätten sich weitere Politiker der Volkspartei für Jobs beworben, darunter der Kanzler-Großneffe und Wiener Lokalpolitiker Markus Figl. Unter anderem seien noch vier mit monatlich bis zu 10.000 Euro dotierten Direktorenposten zu vergeben. Vonseiten des Zentrums wurden die Angaben nicht dementiert.

Der Anstoß für die Gründung des Zentrum soll ein Treffen von König Abdullah mit dem Papst im Jahr 2007 gewesen sein. Der erste solche Besuch eines saudischen Monarchen in Rom stieß einen Dialog zwischen der katholischen Kirche und dem wahhabitischen Islam an, heißt es von Theologen. Abdullah habe sich daraufhin zur Gründung des Zentrums entschlossen.

Kommentare

sakaf melden

Na ja, wenn Religion ist nur privat Sache !Dann sage ich mal Verbrechen,Klauen,Töten,alles was böses sind ,sind auch eine privat Sache ? Die Menschheit brauchen und benötigen das richtige Religion,sonst sind wir alle Verbrecher.Die Glaube an Gott ,heilen die Menschen vor Verbrechen.

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(Zitat Anfang)"Die Menschen brauchen und benötigen das (die) richtige Religion, sonst sind wir alle Verbrecher!" (Zitat Ende) Wenn sie mir nun nur noch sagen könnten was die RICHTIGE Religion ist (Christen, Islam, usw) dann wäre ich Ihnen sehr dankbar!

sakaf melden

Wahrlich, die Religion vor Allah ist Islam. Und die, denen das Buch gegeben ward, wurden uneins, erst nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war, aus gegenseitigem Neid. Und wer die Zeichen Allahs leugnet - dann, wahrlich, ist Allah schnell im Abrechnen. Der Heilige Buch Koran 3 - Das Haus Ìmráns

tiroler40 melden

Hallo Sakaf
also wenn ich mir deine Posting durchlese, dann zitierst du genau genommen das Alte Testament. Somit ergibt sich die Frage, wer hat die wahre Religion: Est ist eindeutig " Das Judentum".
Die Christen und der Islam und der jüdische Glauben sind sogenannte Brüderreligionen, da sich jede dieser Religion auf die gleichen Wurzeln berufen. Die ältseste Religion ist die Jüdischer Glaube.

sakaf melden


Hallo Tiroler
Ja. Aber es geht nicht um die älteste,sondern es geht um die wahre Religion.

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