So geht es dem Hund in der Stadt

Immer mehr Hunde leben in der Stadt. Ist dieser neue Lebensstil nur Tierquälerei?

Hunde in der Stadt zu halten ist bereits negativ vorbelastet. Doch wie schlecht geht es den Tieren zwischen großen Straßen und lauten Autos wirklich? Wir haben dem Thema auf den Zahn gefühlt.

von Hund in Stadt © Bild: shutterstock.com/OlgaOvcharenko

Zahlen und Fakten

In Wien wurden im Jahr 2015 55.693 Hunde gezählt. Den Tieren und ihren Besitzern stehen insgesamt 150 Hundezonen zur Verfügung. Mit 1.069.636 m² Auslaufzone gibt es viel mehr Platz für Hunde als für Kinder mit 657.277 m² Spielplatzfläche. Es scheint, als hätte der Hund in Wien sehr hohe Priorität.

Mit mehr als 8.000 Hunden lebt im Bezirk Donaustadt der größte Anteil, gefolgt von Floridsdorf mit ungefähr 7.000. Die wenigsten Hunde leben in der Wiener Innenstadt.

Wien ist im Vergleich zu anderen europäischen Städten sehr hundefreundlich. Es ist nicht selbstverständlich, dass Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden dürfen oder dass es ein so flächendeckendes Angebot an Hundezonen und Sackerlspendern mit zugehörigem Mistkübel gibt. Dafür zahlt man aber die von Hundebesitzern häufig kritisierte Hundesteuer in der Höhe von € 72,- pro Jahr für den ersten und zusätzliche € 105,- pro Jahr für jeden weiteren Hund.

Ist die Stadt schlecht für den Hund?

Nein. Allein der Umstand, in der Stadt zu leben macht den Hund noch nicht zum armen Tier. Hundetrainer und Verhaltensbiologe Mag. Martin Petrak behauptet sogar, dass das Gegenteil der Fall wäre. "In der Stadt unternehmen die Leute mehr mit dem Hund. Am Land ist er oft einfach nur da", sagt der Hundeexperte. Es kommt also nicht darauf an, wo man lebt, sondern wie viel Zeit und Aufmerksamkeit man dem Hund widmet.

»In der Stadt unternehmen die Leute mehr mit dem Hund«

Ein Hund, der immer nur kurz um den Block geführt wird, ist genauso arm wie ein Hund, der den ganzen Tag alleine im großen Garten sitzt.

Konfliktpotential in der Stadt

Ein Problem in der Stadt, das es am Land nicht gibt, ist etwa der engere Kontakt mit anderen Mitmenschen, die vielleicht keine Hundefreunde sind. Daher ist es wichtig, in dem Fall besondere Rücksicht zu nehmen. Der Hundekot gehört aufgehoben und entsorgt und auf der Straße soll der Hund an der Leine geführt werden, um das Konfliktpotential möglichst gering zu halten.

Auf die Rasse achten

Wer sich einen Hund zulegt, sollte prinzipiell immer darauf achten, dass die Rasse auch zum Lebensstil passt. Denn abgesehen davon, ob das Tier einem optisch gefällt, haben verschiedene Rassen auch verschiedene Charaktereigenschaften. Am besten holt man Informationen über die Rasse direkt beim Züchter ein. Für die Stadt eher ungeeignet sind laut Petrak Herdenschutzhunde, weil diese sehr territorial sind und viel Raum brauchen. Außerdem kann es sein, dass sie das eigene Wohnhaus schützen wollen und den Nachbarn deshalb nur mehr ungern den Zutritt gewähren.

Kommentare

Henry Knuddi

die stadthunde saugen den mief auf und benötigen eigentlich jeden tag den tierarzt

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