Bangen und Hoffen bis zuletzt hieß es für die beiden Stichwahl-Kandidaten. Letztlich konnte der Grüne Kandidat Alexander Van der Bellen mit den Briefwahl-Stimmen das Ergebnis noch umdrehen. Er ist der Dritte, der als Zweiter des ersten Wahlganges als Bundespräsident aus der Stichwahl hervorgeht. Dies allerdings mit dem knappsten Ergebnis der 13 Volkswahlen seit 1951. Der Vorsprung Norbert Hofers (FPÖ) im ersten Wahlgang war der größte der bisherigen Stichwahlbewerber: Um 13,71 Prozentpunkte bzw. 586.753 Stimmen lag Hofer am 24. April vor Van der Bellen. Im Stechen hielt er sich in der Urnenwahl zunächst noch vorne - um 144.006 Stimmen mit 51,93 Prozent. Erst die Briefwähler kürten Van der Bellen zum Sieger: Mit nun 31.026 Stimmen und insgesamt 50,35 Prozent wird er der achte gewählte Bundespräsident der Zweiten Republik.
+++ Der Wahltag zum Nachlesen+++
18:40 Uhr: Alexander Van der Bellen hat alle Landeshauptstädte gewonnen
Alexander Van der Bellen verdankt seinen Einzug in die Hofburg vor allem den Wählern in den Städten bzw. deren Umland. Er ist letztlich in allen neun Landeshauptstädten Erster - wobei Eisenstadt erst mit Auszählung der Briefwahl am Montag von Norbert Hofer (FPÖ) zu Van der Bellen "kippte". Gegenüber dem 24. April hat Van der Bellen außerdem noch St. Pölten, Salzburg und Klagenfurt gedreht.
Weil Van der Bellen sich die meisten Stimmen in den Städten holte, war die Wahl auch eine besonders spannende: Denn einerseits liegen ihre Resultate - weil sie späteren Wahlschluss und viele Stimmen auszuzählen haben - am Wahlsonntag erst recht spät vor. So lag in den (erst ab 17.00 Uhr veröffentlichten) Prognosen am Nachmittag lange Zeit noch Hofer ziemlich klar vorne. Erst mit den ersten Grazer und Wiener Sprengeln näherte sich Van der Bellen. Am Wahlsonntag reichte es aber nicht mehr zum Überholen - auch, weil viele Städter Wahlkarten für die Briefwahl angefordert hatten. Erst mit deren Auszählung konnte sich dann Van der Bellen mit 50,35 Prozent knapp vor Hofer schieben.
Diesem Beispiel folgte auch Eisenstadt und das auch noch mit ganz ähnlichem Ergebnis wie österreichweit, nämlich 50,34 Prozent nach Auszählung der Briefwahl. Die Landeshauptstadt des rot-blau regierten Burgenlandes lieferte damit das knappste Ergebnis für den Grün-Kandidaten.
Ähnlich war es im ersten Wahlgang in Linz gelaufen, Van der Bellen schob sich erst mit der Briefwahl vor Van der Bellen. Im zweiten Wahlgang zählten die Linzer zu seinen größten Sympathisanten. Wie in Graz, Wien und Innsbruck verdoppelte sich dort die Zustimmung zwischen dem 24. April und dem 22. Mai. Das beste Ergebnis hatte er letztlich in Graz mit 64,4 Prozent, in Wien waren es 63,3, in Innsbruck 63,1 und in Linz 62,8. Knapp unter der 60er-Grenze blieb Van der Bellen in Bregenz (59,4) und Salzburg (58,9), in St. Pölten wählten 56,8 Prozent den Grünen, in Klagenfurt 52,3.
18:30 Uhr: Wirtschaft hofft auf gute Zusammenarbeit
"Österreichs Wirtschaft gratuliert dem neuen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen zu seiner Wahl", so Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl am Montag in einer Pressemitteilung. Die Wirtschaft sei zu guter Kooperation bereit. Die Wahl insgesamt sei geprägt von einem "großen Frust in breiten Teilen des Landes" gewesen und zeige, dass die Bürgerinnen und Bürger Veränderungen und eine wirtschaftliche Entwicklung zum Besseren wollten." Entsprechende Maßnahmen müssten nun in Zusammenarbeit von allen Parteien und Institutionen erarbeitet werden.
Zwischen dem Bundespräsidenten und der Wirtschaft bestehe traditionell bestes Einvernehmen und eine gute Kooperation - "das soll auch in Zukunft fortgesetzt werden." "Österreichs Wirtschaft zählt darauf, dass auch der neue Bundespräsident die Rolle eines Türöffners für Österreichs Betriebe in ausländischen Märkten bei seinen Staatsbesuchen wahrnehmen wird."
Die Industrie wünscht dem neuen Bundespräsidenten Professor Alexander Van der Bellen viel Erfolg für die Ausübung seines Amtes", so der Industriellenvereinigungspräsident Georg Kapsch in einer Pressemitteilung. Die Industrie baue auf das Verständnis des neuen Bundespräsidenten für die Anliegen der Wirtschaft und stehe bei der Lösung von Zukunftsfragen als konstruktiver Partner zur Verfügung.
Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass sich Österreich in einem tiefgreifenden Wandel befinde. Diese Veränderungen müssten mit einer faktenbasierten Diskussion und innovativen, zukunftsorientierten Lösungen aktiv begleitet und gestaltet werden. "Entscheidend wird sein, dass der neu gewählte Bundespräsident durch sein Handeln und seine Entscheidungen dazu beiträgt, dass Vertrauen und Optimismus in weiten Teilen der Gesellschaft wieder gestärkt werden", so der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) am Montag.
Es gehe darum, Menschen - gerade nach einem solch knappen Wahlergebnis - zusammenzuführen und nicht gegeneinander auszuspielen. Hier sei eine ausgleichende Persönlichkeit von hoher Bedeutung.
18:25 Uhr: Medientermine
News-Politikchefin Julia Ortner ist ab 18:25 Uhr auf Ö1 zu hören. News-Chefredakteurin Eva Weissenberger ab 19:05 Uhr auf Puls4.
18:10 Uhr: Alexander Van der Bellen spricht
"Österreich hat bewegte Stunden hinter sich. Diese Wahl hat niemanden unberührt gelassen. Diese Wahl ist eine große Verantwortung für mich, aber auch für Norbert Hofer. Ich denke, dass wir beide sehr respektvoll mit dieser Entscheidung umgehen werden. Ich möchte Herrn Hofer meinen Respekt und meine Anerkennung zukommen lassen. Bei allen inhaltlichen Differenzen war das ein sehr engagierter Wahlkampf von ihm. Ich bedanke mich bei allen Österreicherinnen und Österreichern und allen, die mir ihre Stimme gegeben haben. Es wurde viel von aufgerissenen Gräben gesprochen. Diese Gräben haben schon lange bestanden und vielleicht haben wir nicht genau hingesehen. Das werden wir mehr tun müssen. In den letzten Wochen haben aber sehr viele Menschen miteinander diskutiert, versucht einander zu überzeugen und auch miteinander gestritten. Das ist ein gutes Zeichen für das politische Interesse in diesem Land. Deshalb sollten wir das Augenmerk nicht nur auf die Polarisierung, sondern auch auf die Politisierung lenken. Das ist ein schönes Zeichen. Jetzt kommt es darauf an, aus den Erfahrungen aus diesem Wahlkampf zu lernen. Ich habe den ganzen Wahlkampf hindurch versucht, für das Gemeinsame zu werben. Dass wir uns gemeinsam um unsere Demokratie kümmern, aber in all seiner Unterschiedlichkeit. Ich habe schon in meiner Kindheit im Kaunertal gelernt, dass man sehr unterschiedlich sein und trotzdem sehr respektvoll miteinander umgehen kann. Mein Ziel ist es, ein konstruktives Gegenüber der Bundesregierung und dem Parlament gegenüber sein. Dass wir in sechs Jahren sagen können, dass es ihnen gut oder sogar besser geht als jetzt. Alle sollen sagen können, dass ihre Kinder eine gute Zukunft haben, und sie sollen sagen können, dass ihr Blick in die Zukunft voller Zuversicht ist. Ich will auch eine Art Türöffner für die Wirtschaft im Interesse der Arbeitsplätze im Inland zu sein. Ich werde selbstverständlich ein überparteilicher Bundespräsident sein und werde deshalb meine Mitgliedschaft bei den Grünen ab heute ruhend stellen. Ich werde mich auch bemühen, die Wähler von Norbert Hofer zu überzeugen. Ich werde ausschließlich nach bestem Wissen und Gewissen handeln und mir das Wohl Österreichs zur Maxime setzen. Ich glaube an die Zusammenarbeit aller Menschen in diesem Land. Erlauben Sie mir abschließend eine Bemerkung zum letzten Tag. Es ist nahezu ein 50:50-Resultat. Man kann es auch so sehen, das ist ein Symbol, wie es nicht klarer zu uns sprechen könnte. Viel war die Rede von den Trennungslinien in diesem Land. Aber ich finde, man kann den Gleichstand auch so sehen, das wir gleich sind. Es sind zwei Hälften, die Österreich ausmachen. Die eine Hälfte ist so wichtig wie die andere. Gemeinsam ergeben wir dieses schöne Österreich. "
17:55 Uhr Knappster Wahlsieg der Zweiten Republik
Alexander Van der Bellen ist der Dritte, der als Zweiter des ersten Wahlganges als Bundespräsident aus der Stichwahl hervorgeht. Dies allerdings mit dem knappsten Ergebnis der nun 13 Volkswahlen seit 1951.
Das ist allerdings nicht allzu erstaunlich. War doch der Vorsprung Norbert Hofers (FPÖ) im ersten Wahlgang der größte der bisherigen Stichwahlbewerber: Um 13,71 Prozentpunkte bzw. 586.753 Stimmen lag Hofer am 24. April vor Van der Bellen. Im Stechen hielt er sich in der Urnenwahl zunächst noch vorne - um 144.006 Stimmen mit 51,93 Prozent. Erst die Briefwähler kürten Van der Bellen zum Sieger: Mit nun 31.026 Stimmen und insgesamt 50,35 Prozent wird er der achte gewählte Bundespräsident der Zweiten Republik.
Ähnlich knapp ging es nur einmal her: 50,69 Prozent verhalfen 1965 Franz Jonas (SPÖ) zu seinem Einzug in die Hofburg. Damals allerdings schon im ersten Wahlgang, weil nur Alfons Gorbach (ÖVP) gegen Jonas antrat. Sechs Jahre später hielt sich Jonas mit 52,78 Prozent im Amt, sein einziger Gegenkandidat war da Kurt Waldheim, der 15 Jahre später erst Bundespräsident wurde. Und zwar als einziger Stichwahl-Kandidat (gegen Kurt Steyrer/SPÖ), der auch im zweiten Wahlgang vorne blieb.
Das bisher knappste Ergebnis der nun vier Stichwahlen gab es im Jahr 1951: Theodor Körner (SPÖ) gewann mit 52,06 Prozent gegen Heinrich Gleißner (ÖVP).
17:50 Uhr Das Wahlergebnis in den Bundesländern
So unterschiedlich haben die Österreicherinnen und Österreicher im ersten und im zweiten Wahlgang gewählt.
17:35 Uhr 61,7 Prozent der Briefwähler für Alexander Van der Bellen
Eine Rekordanzahl von Briefwählern hat Alexander Van der Bellen (Grüne) in der Bundespräsidenten-Stichwahl zum Sieg gegen Norbert Hofer (FPÖ) verholfen. 766.076 Stimmen wurden am Postweg abgegeben, 746.110 davon waren gültig - und wählten zu 61,7 Prozent den Grünen Professor. Ziemlich hoch war allerdings der Anteil der ungültigen Stimmen in der Stichwahl.
In der Urnenwahl war Van der Bellen mit 48,1 Prozent deutlich hinter Hofer gelandet. Mit der Briefwahl zusammen hatte er letztlich aber einen knappen Vorsprung von 50,4 Prozent. Nach der Auszählung der Briefwahl, wo er sich 460.404 Stimmen holte, lag er um 31.026 Stimmen vor Hofer. Dieser punktete nur bei 38,3 Prozent bzw. 285.706 Wählern - womit sein doch recht deutlicher Vorsprung von 144.006 Stimmen in der Urnenwahl weit mehr als abgeschmolzen war.
Bei weitem gebrochen wurden die bisherigen Briefwahl-Rekorde: Schon die Zahl der Wahlkarten-Anträge - 885.437 - war weit höher als je zuvor. Und mit 766.076 am Postweg abgegebenen Stimmen wurde die Briefwahl an diesem sommerlich-warmen Ausflugssonntag so viel genutzt wie zuvor. Es gab fast 40 Prozent mehr Briefwahlstimmen als bei der Nationalratswahl 2013.
Ungültig waren im zweiten Wahlgang 165.212 Stimmzettel laut dem endgültigen, aber noch nicht amtlichen Endergebnis. Ungültig sind falsch oder gar nicht ausgefüllte Stimmzettel - also z.B. die der Weißwähler, deren es in den Reihen von SPÖ und ÖVP wohl einige gab. Im ersten Wahlgang mit sechs Kandidaten gab es deutlich weniger - nämlich 92.655 - ungültige Stimmen. Bei früheren Wahlen waren es aber auch schon deutlich mehr, etwa 242.000 im Jahr 2010 bei der zweiten Wahl Heinz Fischers nach "Weißwahl"-Bekenntnissen namhafter ÖVP-Politiker.
17:30 Uhr Alexander Van der Bellens neuer Amtssitz
17:26 Uhr Tirol wählte Van der Bellen
In Tirol hat die Auszählung der Briefwahl das Ergebnis der Bundespräsidenten-Stichwahl gedreht. Während am Sonntag noch FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hauchdünn mit 50,72 Prozent voran war, liegt nun Alexander Van der Bellen mit 51,39 Prozent auf Platz Eins. Laut Landeswahlbehörde waren über 61.000 Wahlkarten im Bundesland ausgestellt worden.
Hofer schnitt am besten in Spiss im Bezirk Landeck (87,50 Prozent) und in Gerlosberg im Zillertal (83,66 Prozent) ab. Die Wahlbeteiligung lag inklusive Wahlkarten bei 66,31 Prozent und lag damit 8,31 Prozentpunkte über jener im ersten Wahlgang am 24. April.
17:24 Kärnten wählte Hofer
Wären am Sonntag nur die Kärntner zur Bundespräsidentschaftswahl gegangen, Norbert Hofer (FPÖ) hätte deutlich gewonnen. Er setzte sich mit 58,1 Prozent gegen Alexander Van der Bellen durch (inkl. Briefwahl). 127 von 132 Gemeinden wählten blau. Vor vier Wochen hatte Hofer sogar noch 128 Gemeinden gewonnen und war insgesamt mit 38,83 Prozent auf Platz eins.
Durch die Briefwahl hatten sich in Kärnten noch zwei Prozentpunkte von Hofer hin zu Van der Bellen verschoben - am Sonntagabend war Hofer noch auf 60,1 Prozent gekommen. Bei den Briefwahlstimmen hatte aber Van der Bellen die Nase vorn: 36.908 gültige Wahlkarten langten ein, von denen Van der Bellen 20.515 (55,58 Prozent) für sich verbuchen konnte. Die Wahlbeteiligung in Kärnten ist gegenüber dem ersten Wahlgang leicht von 66,48 auf 69,11 Prozent gestiegen.
17:12 Uhr Schönborn: Präsident soll "Österreich zusammenführen"
Kardinal Christoph Schönborn hat an den zukünftigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen appelliert, nach der Wahl "das Land zusammenzuführen": "Angesichts des sehr knappen Wahlergebnisses ist es besonders wichtig, dass der Bundespräsident das Einende vor das Trennende stellt", sagte der Wiener Erzbischof am Montag, als er via "Kathpress" Van der Bellen gratulierte.
"Der Wahlkampf hat stark polarisiert, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Kirche", meinte Schönborn in seiner Funktion als Vorsitzender der Bischofskonferenz. "Ich vertraue darauf, dass die Österreicher als reife Demokraten jetzt den Weg des Miteinander gehen. Es ist die erste Pflicht des neuen Bundespräsidenten, das zu fördern", lautete sein Appell. Respekt und Verantwortungsbewusstsein seien vom neuen Bundespräsidenten und von allen maßgeblichen politischen Kräften in Österreich jetzt besonders gefordert. "An uns Bürgern und Bürgerinnen liegt es, sie dabei zu unterstützen", so Schönborn.
Die hohe Wahlbeteiligung zeigt für Schönborn das starke Interesse der Österreicher am Amt des Bundespräsidenten. "Von ihm wird erwartet, dass er das Land als Teil der Völkerfamilie repräsentiert und ein Vorbild für das gute Miteinander ist", meinte Schönborn und weiter: "Ich gratuliere Alexander Van der Bellen und wünsche dem neuen Bundespräsidenten Gottes Segen für sein hohes Amt."
17:10 Uhr - Kickl: Keine "Wahlanfechtung um der Wahlanfechtung willen"
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat nach der knappen Niederlage des blauen Kandidaten Norbert Hofer am Montag erklärt, man werde keine "Wahlanfechtung um der Wahlanfechtung willen" durchführen. Allerdings will die FPÖ im morgigen Parteivorstand mögliche "Missstände substanzieller Art" bei der Auszählung der Wahlkarten prüfen. Finde man "wirklich Fleisch am Knochen", wolle man Einspruch erheben.
Auf Hofer und dessen Wahlkampf ist Kickl "sehr sehr stolz", er habe 50 Prozent der Wähler überzeugt. Der Sieger Alexander Van der Bellen habe eine "große Verantwortung im Umgang" mit diesen Wählern. Die FPÖ habe überdies bewiesen, dass sie sehr wohl geeignetes Personal für "wesentliche Aufgaben im Staat" habe. Daher sieht der FP-General seine Partei auch "sehr gut aufgestellt für Nationalratswahlen, wann immer sie kommen werden".
17:00 Uhr Bundespräsident Fischer spricht
"Ich gratuliere allen Österreicherinnen und Österreichern dazu, dass in einem fairen Wahlkampf ein neuer Bundespräsident gewählt wurde. Meine besondere Gratulation geht an den neu gewählten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Ich möchte aber auch dem Gegenkandidaten Norbert Hofer gratulieren. Ich möchte mit beiden Herren in den nächsten Tagen zusammentreffen. Das knappe Ergebnis hat gezeigt, dass es auf jede Stimme ankommt. Das Wahlrecht aller Wahlberechtigten ist hart erkämpft worden und soll auch ausgeübt werden. die wichtigste Aufgabe des neuen Präsidenten wird es sein Gräben zuzuschütten und zum Staatsoberhaupt aller Österreicher zu werden. Ich traue das Alexander Van der Bellen absolut zu. Die Amtsübergabe wird am 8. Juli stattfinden."
16:55 Uhr Briefwähler machten Van der Bellen zum Bundespräsidenten
Die Österreicher haben Alexander Van der Bellen zu ihrem Bundespräsidenten gewählt. Der 72-Jährige setzte sich in der Stichwahl um das höchste Amt im Staat dank der Briefwähler hauchdünn gegen seinen freiheitlichen Kontrahenten Norbert Hofer durch und wird zum ersten Grünen Staatsoberhaupt.
Am Wahlabend hatte der FPÖ-Politiker noch deutlich mit 51,9 Prozent die Nase vorne gehabt. Die Briefwähler drehten die Sache nicht ganz unerwartet. Letztlich trennten die beiden laut dem von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) verkündeten Endergebnis nur 31.026 Stimmen. In Prozenten ausgedrückt kam Van der Bellen auf 50,3 und Hofer auf 49,7 Prozent.
Dank der Briefwähler eroberte Van der Bellen auch zwei weitere Bundesländer dazu. Neben Wien und Vorarlberg, wo die Grüne Mehrheit schon am Wahlabend feststand, kamen am Montag noch Oberösterreich und Tirol hinzu. Zudem wurde Eisenstadt in Richtung Van der Bellen gedreht, womit alle Landeshauptstädte für den Grünen abgestimmt haben.
Ob die FPÖ die Wahl anfechten wird, war vorerst unklar. Vor dem Urnengang hatte man sich angesichts der großen Zahl ausgegebener Wahlkarten skeptisch gezeigt, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen der Freiheitlichen wird wohl erst am Dienstag in einer Vorstandssitzung gefällt. Sollte für Van der Bellen alles glattgehen, wird er am 8. Juli von der Bundesversammlung angelobt.
16:45 Uhr Alexander Van der Bellen ist Bundespräsident
Das Enderbgebnis steht fest. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,5 Prozent und ist damit um 4,25 Prozent höher als im ersten Wahlgang. 96,44 Prozent aller Stimmen sind gültig. Alexander Van der Bellen kommt auf 50,35 Prozent oder 2.254.484 Stimmen. Norbert Hofer auf 49,65 Prozent oder 2.223.458 Stimmen. Insgesamt liegen nur 31.026 Stimmen zwischen den beiden Kandidaten.
16:40 Uhr Strache sieht Hofer als "ex aequo Sieger
Auch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat die Niederlage seines Kandidaten schon vor der Bekanntgabe des Ergebnisses eingestanden. "Norbert Hofer wurde heute ex aequo Sieger mit rund 50 Prozent der Stimmen und in einem Fotofinish um Millimeter gerade noch nicht zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Zudem ermutigte er seine Fans zum Weitermachen.
"Den Weg, den wir in den letzten 11 Jahren geebnet haben, kann uns keiner mehr nehmen. Wir haben bereits eine Wende eingeleitet", reagierte Strache auf den knappen Wahlverlust. "Sind wir uns über diesen großen Erfolg bewusst und arbeiten wir jetzt konsequent weiter", gab der FPÖ-Obmann Durchhalteparolen aus und meinte außerdem: "Es ist erst der Anfang. Der Anfang eines demokratiepolitischen neuen Zeitalters in Richtung direkter Demokratie und verbindlicher Volksabstimmungen."
Strache kündigte auch an, die derzeitige Linie fortzuführen: "Wir kämpfen für die Menschen, die sich in ihrem Heimatland entfremdet fühlen und eine neue Qualität der Politik für Österreich wünschen und herbeisehnen. Glück auf!"
16:35 Uhr Innsbruck Stadt fehlt
Ein offizielles Ergebnis wird erst in 20 Minuten erwartet.
16:30 Uhr Ein Bezirk fehlt noch
Sehr spannend war die Briefwahlauszählung zur Hofburg-Wahl am Montag. Wie bei vielen Wahlen fehlte auch diesmal zuletzt über längere Zeit nur noch ein Ergebnis - in diesem Fall eines der 117 Bezirke, wie der ORF berichtete. Angesichts der eintrudelnden Länderresultate war schon recht klar, dass es Van der Bellen gelungen sein musste, die 144.006 Stimmen Vorsprung Hofers abzubauen.
Schon Wien, Steiermark und Kärnten reduzierten den Abstand zwischen Hofer und Van der Bellen um fast 91.000 Stimmen. Vorarlberg lieferte weitere 11.000 - womit Van der Bellen schon mit vier Ländern 102.000 der 144.006 aufgeholt hatte. In Vorarlberg baute Van der Bellen mit der Briefwahl seinen Vorsprung von rund 18.400 auf fast 30.000 Stimmen aus.