Essen bei Hitze

Experten-Tipps: Was unserem Körper bei Temperaturen von bis zu 40 Grad gut tut

Manch einer bringt bei der Affenhitze ohnehin keinen Bissen hinunter. Dennoch schadet es nicht zu wissen, wie man sich an heißen Tagen am besten ernährt. News.at befragte den Ernährungsmediziner Prof. Dr. Cem Ekmekcioglu.

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Leben - Essen bei Hitze

"Das Wichtigste ist die Flüssigkeitsbilanz", erläutert Prof. Ekmekcioglu, der in erster Linie zum Konsum von Leitungswasser rät. "Wenn man schwer körperlich tätig ist, kann es auch vermehrt zum Verlust von Elektrolyten kommen. Dann sollte man schauen, dass man diese dem Körper wieder zuführt. Etwa durch Minerale oder Salz." Wobei wir, so der Experte, in der Regel aber ohnehin genügend Salz zu uns nehmen. Um auch in stressigen Situationen nicht aufs Trinken zu vergessen, empfiehlt es sich, ständig eine Trinkflasche bei sich zu haben.

Finger weg von Alkohol

Auf Alkohol sollte man während der heißen Tage indes verzichten. "Alkohol entwässert. Das ist bei der Hitze kontraproduktiv." Außerdem stört er die natürliche Thermoregulation des Wärmehaushaltes. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Alkohol in jener Weise das Gehirn beeinträchtigt, dass wir nicht mehr merken, wenn wir zu starker Hitze ausgesetzt sind.

Wenig essen

Und was steht bei Temperaturen von bis zu 40 Grad auf dem Speiseplan? "Grundsätzlich sollte man bei Hitzeperioden nicht übermäßig viel zu essen", so der Experte. Wenn man mittags dennoch mal über die Stränge schlägt, empfiehlt es sich, nach dem Mahl eine kurze Verdauungspause einzulegen, wie es bei den Südländern üblich ist. Oder aber man verlagert die Hauptmahlzeit in den Abend hinein, wobei man auch hier allzu große Portionen ebenso wie kohlenhydrat- und zuckerreiche Nahrung meiden sollte.

Nicht zu heiß, nicht zu kalt

Laut Traditionell Chinesischer Medizin sind Südfrüchte der ideale Begleiter an heißen Tagen. Dem Ernährungsmediziner zufolge gibt es hierzu zwar keinen wissenschaftlichen Beweis, eine saftige Wassermelone kann unserer Meinung aber nicht schaden. Abgesehen davon sollte man an heißen Tagen relativ thermoneutral - also weder zu heiß noch zu kalt - essen und trinken. So wird der Körper nicht zusätzlich mit der Aufgabe belastet, die Nahrung nach der Aufnahme zu kühlen bzw. zu wärmen.

Prof. Dr. Cem Ekmekcioglu ist Ernährungsmediziner und Facharzt für Physiologie am Zentrum für Public Health der Med-Uni Wien.

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