Hannes Kartnig wieder in Haft

Nach Diskussionen rund um luxuriöse Ausgänge: Keine Fußfessel mehr für Kartnig

von
Hausarrest widerrufen - Hannes Kartnig wieder in Haft

Der frühere Sturm-Präsident und Werbeunternehmer Hannes Kartnig muss wieder ins Gefängnis: "Um 15.15 Uhr wurde die Entscheidung getroffen, dass der Widerruf der Möglichkeit der Fußfessel erfolgt", sagte Brigadier Erich Huber-Günsthofer, von der Vollzugsdirektion des Justizministeriums. Grund sei, dass gegen Auflagen der Leitung der Justizanstalt Graz-Jakomini verstoßen wurde.

Kartnig bereits in Haft

Kartnig habe nun drei Tage Zeit, die Entscheidung mittels Beschwerde zu bekämpfen, sagte Huber-Günsthofer. Die Entscheidung sei von der Grazer Anstaltsleitung getroffen worden. Deren Vertreter hatten sich am Mittwoch zu diesbezüglichen Gesprächen in Wien befunden. Nach seinen Informationen habe Kartnig auch bereits die Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Graz-Jakomini angetreten.

Ursprünglich wäre der Präsident des Fußballklubs Sturm Graz unter elektronischem Hausarrest gestanden, und zwar für 15 Monate ab Mitte September. Ab 12. November muss sich Kartnig darüber hinaus am Straflandesgericht Graz wegen Betrugs verantworten. Der Prozess wegen des Vorwurfs, die Bundesliga und den Steirischen Fußballverband mit gefälschten Ticketabrechnungen betrogen zu haben, war vom Obersten Gerichtshof zum Teil aufgehoben worden. Die Neuauflage betrifft nicht nur Kartnig, sondern auch weitere Mitglieder der früheren Führungsriege des Fußball-Vereins.

Luxuriöse Ausgänge

Auslöser für den Entzug der Fußfessel dürfte gewesen sein, dass Kartnig laut einem "Kurier"-Bericht am Montag am Abend in einem Wiener Luxushotel zum Abendessen gewesen war, was bei der Justiz für weitere Verstimmung gesorgt haben dürfte. Kartnig war bereits am 18. Oktober bei der "Tosca"-Premiere in der Oper Graz, wo er sich mit seiner Ehefrau und einem befreundeten Ehepaar die Vorstellung ansah. Der Ausgang war zwar beantragt und genehmigt worden, hatte aber damals schon in Justizkreisen für Unverständnis gesorgt. Kartnig war am Montag danach in der zuständigen Justizanstalt Graz-Jakomini "belehrt" worden.

Der Anwalt des Grazers, Roland Kier, erklärte am Mittwoch laut Radio Steiermark, Kartnig habe erst einen Termin bei ihm selbst gehabt, dann einen mit einem Geschäftspartner. Dies alles sei von den Behörden genehmigt gewesen. Kartnig habe ihm weiters gesagt, der Kunde habe dann noch etwas im Hotel essen wollen, das sei auch keine Geburtstagsfeier gewesen. "Bei ihm wird mit zweierlei Maß gemessen, wenn er die Grazer Herrengasse hinaufgeht, rufen schon zehn Leute bei der Justiz an und beschweren sich", so Kier. Das Wesen der Fußfessel sei es eben, dass man auch einer Arbeit nachgehen könne, sagte Kier. Seiner Ansicht nach habe Kartnig sich im Rahmen des Erlaubten bewegt.

Fußfessel kein "Goldketterl"

Für den Grünen Abgeordneten und Sicherheitssprecher Peter Pilz war Kartnig mit dem montägigen Restaurantbesuch ohnehin ein Fall für die Haft: "Die Fußfessel darf kein Goldketterl werden", äußerte sich Pilz, als die aktuelle Entwicklung noch nicht bekannt war.

Kommentare

Urlauber2620

jetzt ist er wenigstens dort wo er hingehört und hoffentlich auch lange bleibt.

ist wohl das wenigste das dieser "herr" in den "häfn" wandert. hoffentlich etwas länger.

Hallo, wo sind wir? Ist ein Urteil eines Strafgerichtes nur leere Makulatur. Es genügt schon, dass man den Herrn so hofiert. Unglaublich, was man sich in diesem Staat alles erlauben kann.

was ist nur mit unserer justiz los? da ist man sich nicht einmal innerhalb der jakomini gefängnismauern einig, wer welche kompetenzen hat und nun muss es kartnig büßen ... dass er den ausgang zur feier seines geb.tages angefragt hat, verstehe ich. und nachdem sie ihm gewährt wurde, frage ich mich, warum ER nun der sündenbock ist? übrigens: ich bin weder pro noch contra Kartnig ...

Es gibt ja doch noch Gerechtigkeit. Herr Kartnig hat in seiner Prä.... einmal mehr übers Ziel hinaus geschossen.

Seite 1 von 1