Flucht durch Österreich

Von der Demo über den Gedenkgottesdienst bis zu den Flüchtlingen am Westbahnhof

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Ausnahmezustand am Westbahnhof

Ausnahmezustand am Wiener Westbahnhof in der Nacht auf Dienstag. Hunderte freiwillige Helfer sind gekommen mit übervollen Einkaufswagen. Sie bringen Wasser, Kekse, Zwieback, Bananen. Alles was satt macht. Junge Leute mit Kindern auf dem Arm, sogar Pensionisten die am Stock gehen. Eine Gruppe von Reisenden, die gerade aus dem Sommerurlaub zurückgekehrt ist und spontan am Bahnhof bleibt. Sie alle drängeln sich in dieser Nacht über die Bahnsteige. Wollen dabei sein, wollen helfen.

Flüchtlinge hatten zuvor in Budapest die Züge nach Österreich regelrecht gestürmt, nachdem die Polizei sich dort zurückgezogen hatte. Etwa 3.650 Menschen kamen in der Nacht in Wien an. Auch hier kontrollierte die Polizei die Ankommenden nicht, sondern setzte die meisten in andere Züge weiter nach Deutschland.

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    Flüchtlingszug durch Österreich

    Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest

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    Flüchtlingszug durch Österreich

    Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest

Jasmin Kassai ist 24 Jahre alt. Ihre Eltern stammen aus dem Iran. Sie engagiert sich bei der Organisation „Flucht nach Vorn“ und ist in dieser Nacht am Bahnhof, um beim Übersetzen zu helfen. Sie spricht fließend Farsi. „Keine Panik, Sie sind in Österreich“, will Jasmin sagen, wenn sie gleich die Flüchtlinge in Empfang nimmt.

Lagebesprechung an Gleis 3. Hier versammeln sich mehr als 50 Dolmetscher aus der ganzen Welt. Dabei ist auch Sulaiman Al Mahmoud aus Syrien. Er ist selbst vor eineinhalb Jahren geflüchtet und spricht jetzt schon fast fließend Deutsch. In seiner Heimat hat der 28-Jährige Englische Literatur studiert, hier will er sein Studium bald wieder aufnehmen. Doch heute Nacht ist er nur für seine Landsleute da, die gleich aus den Zügen strömen werden.

Der letzte Zug mit Flüchtlingen für diese Nacht hat mehr zwei Stunden Verspätung, als endlich einfährt. Die Helfer stehen Spalier, um die Ankommenden durchzulassen. Sie jubeln, klatschen, pfeifen, skandieren: „Willkommen. Alles wird gut“ auf Arabisch. Eine Mutter mit Kind auf dem Arm drängt sich durch die Massen. Ein alter Mann drückt ihr eine Wasserflasche und eine Banane in die freie Hand. Sie lächelt schüchtern. Erleichtert. Geschafft.

Demonstration gegen Österreichs Asylpolitik

Rund 20.000 Personen beteiligten sich gestern an der Demonstration unter dem Motto "Mensch sein in Österreich", die vom Christian-Broda-Platz auf der Mariahilfer Straße in Richtung Innere Stadt bis zum Parlament ging, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Sie verlief so friedlich, dass die Polizisten sogar ihre Helme abnahmen.

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    Demonstration "Mensch sein in Österreich"

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    Demonstration "Mensch sein in Österreich"

Am 3. Oktober wird wieder in Wien demonstriert. Dazu ruft die "Plattform für eine menschliche Asylpolitik" auf. Los geht es ab 13 Uhr vom Westbahnhof zum Innenministerium. Es wird ein anständiges Dach über dem Kopf für alle Menschen, ein Ende der unmenschlichen Asylpolitik und der sofortige Rücktritt von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner gefordert.

Gedenkgottesdienst im Stephansdom

Zur selben Zeit gab es im Wiener Stephansdom einen öffentlichen Gedenkgottesdienst im Gedenken an die 71 in einem Schlepper-Fahrzeug ums Leben gekommenen Flüchtlinge. "Es ist genug! Genug des Sterbens, genug des Leides und der Verfolgung. Wir können nicht mehr wegschauen", so Kardinal Christoph Schönborn vor fast der gesamten Bundesregierung und vielen anderen Besuchern. "Sie alle, die gestorben sind, um die wir trauern, sind unsere Geschwister, einfach Mitmenschen", weshalb das Gedenken notwendig sein, so Schönborn weiter.

Kommentare

hasi1965 melden

Diese Schlepper-Bosse sind in groß angelegte Waffen-deals verstrickt. Waffen die von Firmen kommen, an denen wiederum diese „Elite”-Verbrecher mit ihren Firmenverschachtelungen beteiligt sind. DOPPELTER GEWINN also! Die Politiker sind hier MACHTLOS, die hängen ja an den Marionetten-Seilen dieser NWO-Bande!

christian95 melden

Jene "machlosen Politiker" die wir uns selber immer wieder wählen!
Wir verdienen nichts anderes.
Wer etwas ändern will muss auch so wählen damit sich etwas ändert.

Das heisst also Traiskirchen wird von einer Firma „betreut”, die zur absoluten Hochfinanz gehört, und kassiert dafür auch noch 21 Mio Steuergelder. Diese Leute wollen überhaupt nicht, dass es den Flüchtlingen gut geht, und sie werden das auch nicht ändern, das ist nur ein einträgliches „side-business”, denn auch vom Geld das an die Schlepper-Bosse fließt profitieren sie.

Vorstand der Barclays Band ist u.a. Marcus Ambrose Agius, der mit Katharine de Rotschild verheiratet ist. Agius ist auch Senior Non-executive Director der BBC (!) war tief in den LIBOR-Skandal verwickelt der 2012, genau während seiner Zeit als Vorsitzender des Bilderberger-Treffens, aufgedeckt wurde. Durch diese Bilderberger-Connection wurde er auch rein gewaschen!

die Firma ORS SERVICE AG, die Traiskirchen „betreut” hat 2014 einundzwanzig Mio an Steuergeldern vom Innenministerium bekommen und gehört zu folgendem Firmengeflecht: direkt dahinter steht: Equistone Partners Europe, diese EPE gehört zu einem großen Teil der BARCLAYS BANK (einem der 5 einflussreichsten Unternehmen der Welt) und die Barclays Bank gehört dem Rotschild-Clan.

immerwieder melden

das "eskalieren lassen" in allen bereichen ist offenbar gewollt. polizisten werden eingespart, anderswo werden mehr benötigt. WIE soll das gehen? eine regierung, absolut der EU ausgeliefert ist, die nichts selbst entscheiden kann... DANKE, DAS haben wir gebraucht, vor diesem chaos haben viele gewarnt, sie wurden ALLE beschimpft. wir alle dürfen das resultat dieser gewollten politik ertragen

christian95 melden

Bundeskanzler Faymann weiß Lösung und macht was er am besten kann: Wieder einmal auf die FPÖ zu schimpfen. Damit kann man doch kein Flüchtlingsproblem lösen!
Wir sind an diesem Chaos mitverantwortlich! WIR haben uns diese Regierung selbst gewählt.

parteilos melden

Ich finde es ganz schlimm wenn man Kinder für diverse politische Aktionen einbindet. Das die Regierung damit überfordert ist, liegt auf der Hand. Ein eigenverantwortliches Handeln ist der Ministerin nicht möglich, da auch sie der politischen Konkurrenz keine Schnitten zuwerfen wird. So ist untätig sein natürlich der falsche Weg. Anstatt die EU versucht in Syrien das Problem zu lösen schieben

parteilos melden

sie es den heimischen Kommunen zu. Das das Problem nicht innerstaatlich zu lösen ist, tja von dem hört man aber nichts. Der gute Vorschlag von Stronach eine Sicherheitszone in Syrien zu schaffen wäre durchaus für alle Parteien die beste Lösung. Aber anderseits sollte man auch die andere Seite sehen, warum die Nato sich in einen fremden Krieg einmischen sollte und das Leben der eigenen Soldaten auf

parteilos melden

Spiel setzen sollte. Auch das kann man nicht so richtig befürworten. Ein Frieden liegt deshalb in weiter Ferne, die Aktien der Waffenlieferanten steigen weiter, sowie die Zahl Flüchtlinge.
Alle nordafrikanischen Bürger sind auf der Flucht, die einen um besser zu leben und die anderen um zu leben. Doch wer kann den Krieg besser beenden als sie selbst und das in Eigenregie?

christian95 melden

An der Grenze sind die wenigen Polizisten mit den Kontrollen überfordert. Am Westbahnhof kommen gleich mehrere überfüllte Züge mit Flüchtlinge an.
Die Regierung spart bei der Polizei und "Gutmenschen" organisieren am selben Tag eine völlig sinnlose Demo.
Was sollen diese Polizisten noch alles gleichzeitig machen? (Grenze, Westbahnhof, Demo begleiten und zusätzlich den täglichen Ablauf)

immerwieder melden

tja.. gewolltes chaos. und nebenbei schieben sie die verantwortung hin und her und ERWARTEN!!!! auch noch, dass die menschen das für SIE lösen. ungeheuerlich! echt ungeheuerlich was da abgeht. und das, so denke ich, ist erst der anfang.......

christian95 melden

Was denn?
Familiennachzug, Deutschkurse, Wohnungssuche, Religionsausübung, Kinder die nicht deutsch sprechen in der Schule usw.....

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