Erster Weltcup-Sieg für David Kreiner:
Tiroler Kombinierer gewinnt in Chaux-Neuve

29-Jähriger setzt sich im Sprint gegen Kokslien durch Vier Österreicher unter den ersten sieben zu finden

David Kreiner ist im Zuge seiner jüngsten Steigerung auf der obersten Stufe des Podests gelandet. Nach den Plätzen zehn, vier und drei im heurigen Jahr feierte der 29-jährige Tiroler in Chaux-Neuve seinen ersten Erfolg im Weltcup der Nordischen Kombination. Der Schützling von Günther Chromecek setzte sich nach dem siebenten Rang im Springen dank seiner starken Laufleistung im Sprint 0,6 Sekunden vor dem Norweger Mikko Kokslien und 1,5 vor seinem Trainingspartner Felix Gottwald durch.

Erster Weltcup-Sieg für David Kreiner:
Tiroler Kombinierer gewinnt in Chaux-Neuve

So wie Skispringer Martin Koch, der kürzlich in Harrachov über seine späte Premiere jubeln durfte, musste auch Kreiner lange auf einen Einzelsieg warten. Nach wechselhafter Karriere mit Verletzungen - u.a. ein Kletterunfall mit Wirbelbruch 2001 - gesundheitlichen Problemen und Erfolgen wie Team-WM-Silber und Bronze hatte der Athlet des Kitzbüheler SC in Vancouver mit olympischem Team-Gold einen Höhepunkt erlebt.

Der Wechsel auf das neue Bindungssystem im Sommer führte zunächst zu Problemen im Springen, doch denen flog er in der Weihnachtspause davon. Mit dem ersten Podestplatz seit drei Jahren zuletzt in Seefeld (Dritter) zeigte der Oberndorfer auf, um sich im französischen Jura in seinem 174. Weltcup-Bewerb noch höher emporzuschwingen. Nach einem 113,0-m-Sprung auf der neuen Schanze hatte er 37 Sekunden Rückstand und holte im 10-km-Langlauf mit den nachkommenden Gottwald (16. im Springen/+53 Sekunden) und Kokslien (17./58) die Spitzengruppe bald ein.

Sechster Österreicher in Siegerliste
Die zwei stärksten Läufer sorgten für hohes Tempo, doch im Finish hatte der quirlige Kreiner die schnellsten Beine und triumphierte als insgesamt erst sechster Österreicher im Weltcup. Nach Gottwald (23 Siege), Klaus Sulzenbacher (14), dem derzeit rekonvaleszenten Mario Stecher (12), Christoph Bieler (5) und Bernhard Gruber (2).

"Ich habe den ganzen Tag in vollen Zügen genossen und genieße ihn noch weiter. Die Arbeit auf der Schanze in den letzten Wochen hat sich gelohnt und der Trend von Seefeld hat sich hier fortgesetzt. Ein großer Dank gilt allen, die mit mir arbeiten", freute sich Kreiner, der nur mit Gottwald unter Erfolgscoach Chromecek trainiert. "Es freut mich, dass ich im Sprint erstmals gegen Felix gewonnen habe."

"Bin sehr stolz auf ihn"
Gottwald war keineswegs enttäuscht, sondern freute sich mit dem früheren Junioren-Weltmeister. "Ich bin sehr stolz auf ihn", meinte der dreifache Olympiasieger und war mit seiner eigenen Sprungleistung auch zufrieden. "Mir ist es auf der Schanze schon wieder besser gegangen - das ist sehr wichtig. Im Rennen habe ich beim Aufholen (von 16 auf 3, Anm.) einiges an Kraft liegen gelassen und im Zielsprint hatten David und Mikko eben die Nase vorne."

Die Österreicher schafften zudem ein mannschaftlich starkes Resultat, denn auch Bernhard Gruber (7,9 zurück) als Fünfter und Christoph Bieler als Siebenter (20,7) platzierten sich im Vorderfeld. "Endlich wieder ein Wettkampf, bei dem alles funktioniert hat", freute sich der Olympia-Dritte Gruber und Bieler deutete auch in der Loipe an, dass er auf dem Weg zurück an die Spitze ist. "Die Krise scheint überwunden zu sein. Wir haben in Seefeld sehr gut trainiert und ich habe schon gemerkt, dass es wieder bergauf geht mit mir", erklärte der Team-Olympiasieger von 2006.

(apa/red)