Deutsch: Akademikerball in
Hofburg ist "eine Schande"

IKG-Präsident findet Stattfinden "unglaublich": "Ball hat dort nichts zu suchen"

von
Kritik - Deutsch: Akademikerball in
Hofburg ist "eine Schande"

Deutsch findet es "unglaublich", dass der Akademikerball in der Hofburg, einer "Visitenkarte" Österreichs, stattgefunden hat. "Der Ball hat dort nichts zu suchen." Die Burschenschafter, die dort feiern, hätten sich von Antisemitismus nicht abgegrenzt, meinte der IKG-Präsident. An den Demonstrationen dagegen hat Deutsch selbst nicht teilgenommen, er findet sie aber richtig. Dass eine kleine Minderheit gewalttätig vorgegangen sei, schade der Sache.

Die IKG habe Kontakt zu allen politischen Parteien, mit der FPÖ gebe es aber "keine Gesprächsbasis", betonte Deutsch. Er kritisierte, dass Repräsentanten der FPÖ dem Deutschnationalen nicht abgesagt hätten und es immer wieder "Hetze" gebe. Als Beispiel nannte er den Wahlslogan "Daham statt Islam" oder die Karikatur mit einem reichen Juden.

Kritik an Islamischer Glaubensgemeinschaft

Kritik übte der IKG-Präsident an der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Er habe den Eindruck, dass die IGGiÖ zu wenig dagegen tue, wenn in Moscheen oder islamischen Schulen gegen Juden gepredigt werde. Ein Brief von ihm an IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac sei unbeantwortet geblieben. Er wolle nicht eine ganze Religion in Geiselhaft nehmen, aber von einigen aus dem Islam komme "Hetze". Die IGGiÖ sei gefragt, dagegen anzukämpfen, sagte Deutsch. In der "Presse" forderte er, "Vergehen nach dem Hetzparagrafen sollten stärker geahndet werden. Es dürfte in Österreich keine Moschee geben, in der gehetzt wird, auch sollten muslimische Schulbücher auf antisemitische Inhalte kontrolliert werden."

Die Juden in Österreich hätten zwar keinen Grund für Angst, "aber wir sind in Sorge". Es sei nicht die Frage, ob, sondern wann und wo in Europa der nächste Anschlag stattfinde, sagte Deutsch in der "Pressestunde". Möglich sei das auch in Österreich. In Österreich werde aber alles für die Sicherheit getan, die jüdischen Institutionen seien gut geschützt. Dass zuletzt viele Menschen aus Frankreich ausgewandert sind, versteht Deutsch. In Österreich sehe er dafür jedoch keinen Grund. Grundsätzlich sei die Frage der Auswanderung aber die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen.

Zuwanderung von Juden gewünscht

Um den Bestand der jüdischen Gemeinde in Österreich auch in 20 oder 30 Jahren noch garantieren zu können, wünscht sich der IKG-Präsident eine Zuwanderung von 10.000 bis 15.000 Juden. Vor allem mit der Rot-Weiß-Rot-Karte sollte das seiner Ansicht nach möglich sein. Deutsch lobte ausdrücklich die gute Infrastruktur und bezeichnete das jüdische Leben in Österreich als "lebenswert". Gleichzeitig verwies er aber darauf, dass neben dem traditionellen Antisemitismus von linker und von rechter Seite in den letzten Jahren eine dritte Art dazugekommen sei, nämlich der islamistische Antisemitismus, der auch in Österreich stark angestiegen sei.

Deutsch wünscht sich Maßnahmen der EU und der einzelnen Mitgliedsstaaten gegen den steigenden Antisemitismus. Eine diesbezügliche Initiative Frankreichs begrüßt er ebenso wie den Plan Österreichs, jenen, die sich im Irak oder Syrien als Jihad-Kämpfer ausbilden lassen und dann zurückkehren wollen, den Reisepass und die Staatsbürgerschaft abzunehmen. Letzteres sollte in ganz Europa umgesetzt werden, diese Personen sollten dann nicht mehr in die EU einreisen dürfen.

Paris-Gedenken "würdig"

Die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Pariser Anschläge auf dem Wiener Ballhausplatz empfand Deutsch als "sehr würdig". Kritik übte er allerdings daran, dass von Regierungsseite zu den vier Opfern in einem koscheren Supermarkt gesagt wurde, diese seien zur falschen Zeit am falsch Ort gewesen. Nicht verstehen kann Deutsch auch die Aussage von Bundespräsident Heinz Fischer, dass die Steigerung der Zahl der antisemitischen Vorfälle um fast 100 Prozent im Vorjahr vor allem auf eine gewachsene Sensibilität zurückzuführen sei.

Nicht äußern wollte sich Deutsch, ob das Abdullah-Zentrum für interreligiösen Dialog geschlossen werden sollte. Er verwies nur darauf, dass interreligiöser Dialog sehr wichtig sei, auf der anderen Seite sei auch die Einhaltung der Menschenrechte wichtig.

Kickl hält Deutsch-Kritik an FPÖ für inakzeptabel

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat am Sonntag die Kritik des IKG-Präsidenten Oskar Deutsch am Akademikerball der FPÖ in der Hofburg als "inakzeptabel und beschämend" zurückgewiesen. "Herr Deutsch ist nicht die Instanz, die darüber zu entscheiden hat, welche demokratische Partei in Österreich wann und wo einen Ball abhält", sagte Kickl in einer Ausendung.
Der FPÖ-Generalsekretär fordert den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde auf, seine Vorurteile in die "kritische Reflexion" zu nehmen und seine "angemaßte Rolle als Veranstaltungszensor intensiv zu hinterfragen". Vielleicht falle Deutsch ein Umdenken leichter, wenn er berücksichtige, dass er inhaltlich - etwa im Bereich des Umgangs mit IS-Rückkehrern aus Syrien oder in Fragen der Integrationsverweigerung - weitgehend die FPÖ-Linie vertrete, meinte Kickl.

Kommentare

Nudlsupp melden

Wenn ich das hier lese, hat Hr. Deutsch erreicht was er wollte. :-) Mir ist dieser Herr vollkommen egal. Ich habe Respekt, Verständnis Achtung und Mitgefühl für alle die in diese Maschinerie gekommen sind. Das waren Juden, das waren Behinderte, das waren Homosexuelle, das waren Ausländer. Ein Hr. Deutsch darf den Dialog suchen, er soll meinetwegen auch dafür Sorge tragen, daß wir nicht vergessen..

Nudlsupp melden

aber bevor er eine legitime Veranstaltung in Österreich medienwirksam kritisieren will, dann möge er sich auch Kritik gefallen lassen, wie der militarisierte Staat Israel mit Palästina angeht. Gerade ein Volk, welches die grausame Erinnerung so permanent, moralisch und finanziell aufrecht erhält, hat besondere Verantwortung, es den Aggressoren nicht gleich zu machen. Lieber Hr. Deutsch......

Nudlsupp melden

Erinnerung an und Respekt vor den Opfern, für Sie und Ihre Kollegen aber ...5, Nicht genügend, setzen.

Es ist eine "Schande" wenn ein IKG der vom Volk gewählten Rot-Grünen Stadtregierung vorschreiben will, was sie zu tun haben!

immerwieder melden

eloy....
ICH habe diesen menschen gegenüber KEINERLEI verantwortung. ich hab mit all dem nichts zu tun und es ist allmählich zeit, diese sache ruhen zu lassen, vergessen können und sollen wir sie nicht, aber das ewige herumtrampeln an der "schuld" , die offenbar IMMERWÄHREND ist, lutscht sich ab. damit erreich man nur das gegenteil, nämlich dass das mittlerweile JEDEM auf die nerven geht. SCHLUSS!

Nudlsupp melden

Die Erbschuld kennen wir ja auch aus dem Christentum. Ich denke hier sollten wir aber klar unterscheiden. Zwischen Menschen, denen wirklich Leid widerfahren ist, und jenen, die heute versuchen daraus Profit zu schlagen. Ausserdem, dies mag politisch inkorrekt sein, ich halte es dennoch für richtig; Jemand der sich so auf das Unheil der Geschichte beruft, sollte an sich selbst......

Nudlsupp melden

....besonders hohe Maßstäbe anlegen. Und beim Staat Israel kann ich dies, selbst unter Berücksichtigung, daß man sich selbst als Staat schützen möchte, nicht erkennen. Palästina kann nie eine Gefahr für den Staat Israel werden. Menschlichkeit wäre angebracht und würde die Lage perspektivisch auch entspannen.

Eloy melden

@immerwieder: ja bei solchen Einträgen wie ihren läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken und verleiten uns diesen Teil der Geschichte IMMER und IMMER wieder ins Gedächtnis zu rufen.

immerwieder melden

siekönnen ja in der schuld, die sienicht betrifft, BADEN.ich mach das nicht. ich hab wichtigeres zu tun. aber wenn sie es tun, dann tun sie genau das , was dieser herr will... ein ewiges schuldeinbekenntnis. weder der herr selber hat damit was zu tun noch ich, und und ich fühlmich eben nicht "schuld" an was was lang vor meiner zeit passiert ist.

.. kann das allmählich NICHT mehr hören !!!! was er UNGLAUBLICH findet ist sein gutes recht, aber das recht anderen abzusprechen ist schon grössenwahnsinnig!!!
vielleicht finden viele es UNGLAUBLICH was ER verzapft!
es reicht guter mann, es reicht. noch machen wir hier was WIR für richtig halten und brauchen SIE nicht zu fragen. einfach den mann ignorieren!!!!!

Ingrid Bruckl
Ingrid Bruckl melden

das gesudere von den juden geht einem schön langsam am geist, die solln sich selbst mal bei der nase nehmen u die PALÄSTINENSER NICHT IN GHETTOS EINSPERrEN U SIE DORT DAHINVEGEDIEREN LASSEN.....also bitte herr deutsch, wer im glashaus sitzt, sollte nicht mit....

Eloy melden

Sie haben grundsätzlich ja recht. Aber die Politik Israels ist eine Sache (welche ich genauso verurteile wie sie), der Umgang Österreichs mit der jüdischen Kultur und Vergangenheit aber eine völlig andere. Man muss das Thema mit der nötigen Sensibilität angehen. Wir haben eine entsprechende Verantwortung, vergessen wir das nicht.

christian95 melden

So etwas erkennt man sofort am Firmenemblem: ÖBB, ORF, ÖGB, AK, Krankenkassen usw.

strizzi1949
strizzi1949 melden

@Eloy: Diese, von Ihnen angesprochene Verantwortung, ist genau das, worauf sich die Juden immer beziehen und deshalb glauben, sie wüären was Besonderes! Das ist heute nicht mehr der Fall! Die sind heute ein Volk, wie jedes andere! Mit der erwähnten "Verantwortung" hat meine Generation nichts mehr auf dem Hut!

strizzi1949
strizzi1949 melden

Die alten Sachen soll man nicht vergessen, aber es muss einmal Schluss damit sein, dass das einem dauernd unter die Nase gerieben wird! Es wurden auf dieser Welt immer irgend welche Völker gejagt! in den USA z.B. die Indieaner! Die wurden auch fast ausgerottet! Aber machen die so ein Tamtam daraus, heute?
Oder die Palästinenser! Was machen die Juden mit denen?

strizzi1949
strizzi1949 melden

Der Herr Deutsch wettert gegen Judenhetze! Ist an und für sich ok! Aber dann darf er nicht gegen andere hetzen, was es macht, wenn er gegen die FPÖ hetzt! Man muss diese Partei nicht mögen, aber sie wurde von fast einem Drittel der Österreicher gewählt! Und wo ein Ball abgehalten werden darf, geht Herrn Deutsch einen feuchten Kehricht an!

christian95 melden

100% richtig!
Genau so sehe ich das auch.
Und unser tiefroter Staatsfunk bietet jedem ein Forum wenn er nur gegen die FPÖ schimpft....

Eloy melden

Unser Staatsfunk ist sicherlich nicht tiefrot (wir sind doch keine Räterepublik!), reagiert aber sehr sensibel wenn es um rechte Politik geht und das ist auch gut so.

christian95 melden

Wo die Roten das Sagen haben erkennt man sofort am Firmenemblem: ÖBB, ORF, ÖGB, AK usw.

christian95 melden

Wo ist der Unterschied?
Ob IKG oder "Wächterrat" in Iran, beide wollen dem Volk vorschreiben wen sie zu wählen haben.
Es ist ein Skandal wie eine mit massiven Steuergeld geförderte Gruppe eine vom Wähler gewählte Partei behandelt. Man muss keine Freude mit dem Wahlergebnis haben, aber der Wählerwillen ist zu akzeptieren, das gilt auch für den IKG!

christian95 melden

Und unser tiefroter Staatsfunk bietet solchen Leuten immer eine große Plattform.
Es war ja auch "lang und breit" von der Demo und fast nichts vom Ball berichtet worden. Die ZIB 2 Lady hat unterschwellig erwähnt: "Strache tanzt und die Aktivisten (und nicht Randalierer) sind in der City unterwegs".

Nicht einmal die Rot-Grüne Stadtregierung hatte am FPÖ Ball etwas auszusetzen. Und der kann man sicher kein Naheverhältnis zur FPÖ unterstellen.

11223344 melden

eine frechheit was sich manche individuen in österreich erlauben. wollen etwas bestimmen was sie überhaupt nichts angeht und stellen auch noch forderungen. man sollte diese personen sogar wegen hetze belangen und sofort ausweisen solange sie keine staatsbürger sind. so eine sauerei kann nur in österreich passieren, denn es sorgen ja einige gutmenschen dafür dass das so ist.............. mittlerweile muss man sogar angst haben in so einer gesellschaft zu leben welche von solchen wahnsinnigen bereichert wird.

Eloy melden

@mirwuarscht: Wovor haben sie angst? Vor den Juden? Die tun ihnen nichts. Wir haben es leider geschafft vor langer Zeit Geistesgrößen wie Einstein, Freud, Zweig &co aus dem deutschen Kulturraum hinauszuekeln und haben uns stattdessen einem Schreihals hingegeben der ganz Europa ins Verderben gestürzt hat. Die Juden sind ein Teil Österreichs und basta! Akzeptiert dies endlich!

11223344 melden

@Eloy, ich habe nicht vor den juden angst sondern vor solchen wahsinnigen wie den mr. deutsch der glaubt er muss noch mehr zwietracht in unsere republick sähen. diese menschen haben absolut null und nichts zu sagen und hetzen wieder einmal alles und jeden auf. davor sollten wir uns mal gedanken machen und unsere politheinis mal in gang sezten damit solche individuen nicht mehr in der öffentlichkeit stehen. wer in österreich was bestimmen bzw. verlangen möchte sollte mal wissen wofür er überhaupt gut ist und bestimmt ist. wie gesagt die juden sind mir im grunde wurscht solange sie sich normal verhalten, und damit basta, thats my mine

Der IKG Präs. will 10000 Juden nach Österreich holen. Da wird er in Netanjahu aber einen großen Widersacher finden, der ermuntert in Europa lebende Juden nach Israel auszuwandern, und die haben ja genug Platz. Die Juden und die jüdische Kultur sind ein essentieller Bestandteil Ö. und das soll auch so bleiben auch wenn dies manche nicht hören wollen.

Seite 1 von 2