Vorbei mit Bussi-Bussi

Wer sich jetzt vorm Krankwerden schützen möchte, sollte Begrüßungsküsse meiden

Wer sich vor grippalen Infekten schützen will, muss früh anfangen: mit gesunder Lebensweise. Was jetzt noch hilft: Begrüßungsküsse vermeiden!

von Begrüßungsbussi © Bild: istockphoto

In der U-Bahn und am Arbeitsplatz fliegen einem wieder die Viren der lieben Mitmenschen entgegen. Es wird geschnäuzt und gehustet. Viele wollen oder können eben nicht krank zu Hause bleiben. Dabei wäre das der beste Schutz für den eigenen Körper - und für alle anderen. Allgemeinmediziner Amin Aschour sagt: "Ich erlebe jeden Tag, dass die Menschen aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, nicht im Bett bleiben. Dabei sollte jedem Chef klar sein: Ein paar Tage später ist dann die ganze Abteilung krank." In seiner Praxis bemerkt er außerdem: "Ein Infekt dauert einfach drei bis zehn Tage. Aber viele verlieren am vierten Tag die Nerven und wollen ein Antibiotikum verschrieben haben." Das bekommen sie aber nicht, denn nur "viel schlafen, ausgewogene Ernährung, viel trinken und Geduld wirken".

Hände nicht schütteln!

Genau diese Dinge wirken auch schon vorbeugend, wenn man den Winter gesund überstehen will. "Gesund und regelmäßig essen, nicht am Abend zu viel. Wer sich ausgewogen ernährt, braucht keine Vitaminpräparate. Nicht zu viel Alkohol und nicht rauchen, denn das ist hundertprozentig schlecht für die Gesundheit."

Sozialmediziner Michael Kunze meint hingegen, gesunde Ernährung allein reiche nicht. "Das ist nett, lieb und gut, aber ich kenne keine Diät, die einen Infekt wirklich verhindert." Er empfiehlt die Grippeimpfung und Distanz zu den Mitmenschen. "Dieses blöde Händeschütteln sollte endlich aufhören. Ein Großteil der Viren wird über die Hände übertragen." Viele Viren überleben recht lange auf Türgriffen oder Haltestangen. Wer diese berührt und sich dann ins Gesicht greift, ist schon so gut wie verschnupft. Da hilft nur regelmäßiges, gründliches Händewaschen, sagen beide Mediziner. "Desinfektionsmittel für unterwegs bringen weniger. Man macht eben lieber das Unwichtigste, weil es am schnellsten geht, und nicht das Wichtigste", sagt Aschour.

Man kann es auch übertreiben: Gummihandschuhe in der U-Bahn tragen, alles nur mehr mit um die Hand gewickelten Papiertaschentüchern angreifen, den Türgriff desinfizieren muss man nicht. Aber: "Dieses Herumgebussel zur Begrüßung ist eine Einladung für alle Viren", sagt Aschour. Man wird sich auf neue Grußformen verständigen müssen.

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Kommentare

Oberon
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Aufhören mit dem Herumbusseln? DAS unterschreibe ich sofort. Die Promis haben es "erfunden" und die Normalos machen es freudig nach. ICH lasse mich von niemandem in der Öffentlichkeit abbusseln.
Da erinnere ich mich an einen guten Bekannten, der mir zum Abschied einen Schmatz aufdrücken wollte. Nach seinen späteren arg beleidigten Worten bin ich dabei zur Salzsäule erstarrt".
Auch Frauen ....

Oberon
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... kommen meinem Gesicht nicht zu Nahe. Das darf nur mein Schatzi oder vielleicht, an guten Tagen, jemand aus der buckligen Verwandtschaft. :-)

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