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"Der Zusammenschluss der Banco BPM mit der UniCredit wird es ermöglichen, das Potenzial der beiden Bankengruppen in Italien voll auszuschöpfen und eine solide paneuropäische Einheit zu schaffen, die nach Marktkapitalisierung die drittgrößte europäische Bank werden würde", geht aus der UniCredit hervor, in der das Übernahmeangebot angekündigt wird.
Dank des Zusammenschlusses werden Synergieeffekte in Höhe von 1,2 Mrd. Euro erwartet. Unicredit beabsichtigt, so schnell wie möglich, den Zusammenschluss umzusetzen, möglicherweise sogar ohne vorheriges Delisting der BPM-Aktien an der Mailänder Börse.
UniCredit betonte, sie sei weiterhin an der Frankfurter Commerzbank interessiert. Italiens zweitgrößte Bank hatte sich über Finanzderivate nach eigenen Angaben Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Anteile an der Commerzbank gesichert. Sie hat zudem bei den bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Aufsichtsbehörden beantragt, ihre Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent ausbauen zu können. Das deutsche Geldhaus will aber unabhängig bleiben.
Der deutsche Finanzminister Jörg Kukies (SPD) erwartet, dass die Bank-Austria-Mutter ihre Übernahmepläne für die deutsche Großbank fallen lässt. "Wir haben da eine sehr kritische Grundhaltung und der Vorstandsvorsitzende der Unicredit hat gesagt, dass er sich über die Kritik der Bundesregierung nicht hinwegsetzen will", sagte er im ARD-Fernsehen am Sonntag. "Von daher gehe ich davon aus, dass er das dann auch nicht machen wird." Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte am Freitag in London gesagt, während des Vakuums vor der für Ende Februar geplanten Bundestagswahl wolle sein Haus nicht aktiv werden.
MILAN - ITALIEN: FOTO: APA/APA (AFP)/MIGUEL MEDINA