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Ifo-Umfrage: Immer mehr deutsche Betriebe stoppen Neueinstellungen

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Ifo-Beschäftigungsbarometer sank im November auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020
©APA/GEORG HOCHMUTH
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Konjunkturflaute und Auftragsmangel lassen die Unternehmen in Deutschland bei ihrer Personalplanung so vorsichtig werden wie seit über vier Jahren nicht mehr. Das Beschäftigungsbarometer sank im November auf 93,4 Punkte, nach 93,6 Punkten im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter Tausenden Betrieben mitteilte. Mit dem sechsten Rückgang in Folge wurde der niedrigste Stand seit Juli 2020 erreicht.

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"Immer mehr Unternehmen stoppen Neueinstellungen", sagte Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe. "Zudem diskutieren sie immer häufiger über einen Abbau von Arbeitsplätzen." Demnach planen insbesondere die Industrieunternehmen verstärkt, ihre Belegschaft zu verkleinern. "Die Industrie versucht, der Krise mit einer Mischung aus Kurzarbeit und Arbeitsplatzabbau zu begegnen", sagte Wohlrabe. Ähnliches gilt für den Handel, obwohl dort der Indikator leicht gestiegen ist. Die Dienstleister stellten über lange Zeit mehr Personal ein, gehen aber inzwischen eher von einer konstanten Entwicklung aus. Im Baugewerbe gibt es kaum Bewegung bei der Personalplanung.

Gleichzeitig steigt die Kurzarbeit in der Industrie: Im November setzten 17,8 Prozent der befragten Firmen auf Kurzarbeit. Zum Vergleich: Im August waren es noch 14,3 Prozent. Für die kommenden drei Monate erwarten dies 28 Prozent, nach 23 Prozent im August. "Im Vergleich zu vergangenen Krisen sind diese Anteile an Kurzarbeit jedoch gering", betonte das Ifo-Institut. Im Frühjahr 2020, also zu Beginn der Corona-Pandemie, nutzten den Umfragen zufolge 59 Prozent der Industriefirmen dieses Instrument.

Über Kurzarbeit federn nach eigenen Angaben vor allem Unternehmen in der Metallerzeugung die Krise ab (41,7 Prozent), gefolgt von den Möbelherstellern (33,7 Prozent). Auch in der Autobranche (27,2 Prozent), bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen (26,9 Prozent) sowie im Maschinenbau (21,4 Prozent) wird darauf überdurchschnittlich zurückgegriffen. "In der Chemie hingegen wurde von keiner nennenswerten Kurzarbeit berichtet", so das Ifo-Institut.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH

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